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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hob den linken Arm, deutete geradeaus und sagte: »Dort ist Norden.«
    Dann streckte er den rechten Arm zur Seite. »Da geht’s nach Osten, zur Trans-Sahara-Straße.«
    Giordino spähte an Pitts ausgestrecktem Arm entlang. »Ich sehe eine Düne, die wir als Landmarke nehmen können.«
    Sie fuhren weiter und wiederholten die Prozedur jede Stunde.
    Gegen neun Uhr kam von Südosten her ein Wind auf, wirbelte Staubwolken auf und beschränkte die Sicht auf weniger als 200 Meter. Um zehn Uhr war der heiße Wind noch stärker geworden und drang trotz der hochgekurbelten Scheiben in die Fahrerkabine ein.
    Das Barometer stieg und fiel wie ein Jojo. An diesem Tag kletterte die Temperatur innerhalb von drei Stunden von 15 auf 35 Grad und erreichte am Nachmittag 46 Grad. Pitt und Giordino hatten das Gefühl, durch einen Backofen zu fahren – so heiß und trocken fühlte sich die Luft beim Ein- und Ausatmen an. Die einzige Erleichterung brachte der Luftzug bei der Fahrt durch die öde und leere Landschaft.
    Die Nadel des Wassertemperaturanzeigers zitterte einen Millimeter vor dem roten Strich, der ein Kochen signalisierte, doch der Kühler schien absolut dicht zu sein. Sie hielten jetzt jede halbe Stunde an, und Pitt bestimmte anhand des matten Schattens, den die Sonne im Dunst warf, die Richtung.
    Er schraubte einen der Wasserkanister auf und reichte ihn Giordino. »Zeit, etwas zu trinken.«
    »Wieviel?« erkundigte sich Giordino.
    »Wir teilen es. Das wäre ein halber Liter für jeden von uns, so daß wir für morgen noch einen Liter haben.«
    Giordino klemmte das Steuerrad zwischen seinen Beinen fest, schätzte seinen Teil Wasser ab und fing an zu trinken. Dann reichte er Pitt den Kanister zurück. »O’Bannion muß inzwischen seine Hunde von der Leine gelassen haben.«
    »Wenn die mit einem Lastwagen des gleichen Typs unterwegs sind, können sie nicht aufgeholt haben. Es sei denn, es säße jemand am Steuer, der schon mal einen Grand Prix in der Formel Eins gewonnen hat.«
    »Weshalb haben wir nicht daran gedacht, Reservetreibstoff zu laden?«
    »In der Nähe der geparkten Lastwagen standen keine Dieselfässer herum. Darauf habe ich geachtet. Sie müssen sie anderswo gelagert haben, und uns fehlte die Zeit für eine gründliche Suche.«
    »O’Bannion könnte einen Hubschrauber geordert haben«, sagte Giordino, schaltete herunter und ließ den Lastwagen über eine niedrige Düne kriechen.
    »Nur Fort Foureau und das malische Militär könnten ihm einen Helikopter zur Verfügung stellen. Ich nehme an, daß Kazim und Massarde die letzten sind, die er um Hilfe bittet. Er weiß ganz genau, daß die beiden nicht begeistert sind, wenn sie erfahren, daß ihm die Staatsfeinde Nummer eins und Nummer zwei kurz nach ihrer Einlieferung wieder entkommen sind.«
    »Du hältst es also für unmöglich, daß O’Bannions Verfolgungstrupp uns abfangen kann, bevor wir die Grenze nach Algerien überschritten haben?«
    »Die Männer können uns ebenso wenig durch einen Sandsturm hindurch verfolgen wie ein Mountie sein Opfer im Schneesturm.«
    Pitt deutete mit dem Daumen durch das Rückfenster.
    »Keinerlei Reifenspuren.«
    Giordino warf einen Blick in den Rückspiegel und sah, wie der Wind die Reifenspuren verwehte. Er entspannte sich und setzte sich bequemer hin. »Du glaubst gar nicht, was für ein Vergnügen es ist, in Gesellschaft eines Wahrsagers zu reisen.«
    »O’Bannion darf man allerdings keineswegs außer acht lassen.
    Wenn seine Männer zuerst die Trans-Sahara-Straße erreichen und dort patrouillieren, bis wir auftauchen, sitzen wir in der Tinte.«
    Pitt trank den Kanister leer und warf ihn nach hinten. Der Tuareg hatte inzwischen das Bewußtsein wiedererlangt und musterte die beiden Männer im Fahrerhaus feindselig.
    »Wie steht’s mit dem Treibstoff?« fragte Pitt.
    »Auf Null.«
    »Zeit, daß wir eine falsche Fährte legen. Fahr in die Gegenrichtung und halte an.«
    Giordino folgte der Anweisung und beschrieb eine enge Kurve Richtung Westen. »Von hier aus gehen wir zu Fuß?«
    »Von hier aus gehen wir zu Fuß. Doch zuerst holen wir den Wachposten nach vorn und durchsuchen den Lastwagen nach jedem Gegenstand, der uns nützlich werden könnte, wie beispielsweise Tücher für den Kopf, um einen Sonnenstich zu vermeiden.«
    Eine seltsame Mischung aus Angst und Haß brannte in den Augen des Wachpostens, als sie ihn auf den Vordersitz hievten, seinen Umhang in Streifen schnitten und ihn so fesselten, daß seine Hände und Füße

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