Operation Sahara
von Tebezza schuften mußten – zusammen mit den französischen Ingenieuren, ihren Frauen und Kindern und einer Reihe weiterer entführter Ausländer und politischer Gefangener General Kazims. Pitt beendete seinen Bericht mit der Darstellung, wie sie auf ihrem Marsch durch die Wüste glücklicherweise und zufällig auf Kitty Mannock und ihr seit langem verschollenes Flugzeug gestoßen waren. Seine Zuhörer lächelten unwillkürlich, als er beschrieb, wie sie den Strandsegler gebaut hatten.
Die Männer verstanden jetzt, wieso Pitt unbedingt mit einer bewaffneten Einheit nach Mali zurückkehren wollte. Die Beschreibung der gräßlichen und unmenschlichen Bedingungen, die in den Goldminen von Tebezza herrschten, entsetzte sie.
Doch noch fassungsloser waren sie, als sie über das geheime Endlager für Atom- und Sondermüll in Fort Foureau unterrichtet wurden. Sie fragten sich, bei wie vielen der Müllverbrennungsanlagen von Massarde Enterprises es sich wohl um Tarnanlagen handeln mochte.
Anschließend setzte Pitt seine Zuhörer über die kriminelle Beziehung zwischen Yves Massarde und Zateb Kazim in Kenntnis. Er wiederholte, was er bei seinen Gesprächen mit Massarde und O’Bannion erfahren hatte.
Die entscheidende Frage wurde von Chapman gestellt. »Sie sind also völlig sicher, daß in Fort Foureau die Ursache für die Umweltvergiftung zu suchen ist, die zur Ausbreitung der Roten Flut führt?«
»Giordino und ich sind keine Experten in Grundwasserhydrologie«, erwiderte Pitt, »doch unserer Meinung nach besteht kaum ein Zweifel, daß der toxische Abfall, der nicht verbrannt, sondern unter dem Wüstenboden vergraben wird, ins Grundwasser wandert. Dieses Grundwasser speist einen unterirdischen Fluß, der unterhalb eines alten Flußbettes nach Süden verläuft und in den Niger mündet.«
»Wie konnten derart umfangreiche Ausschachtungen vorgenommen werden, ohne daß sie von Umweltschutzinspektoren bemerkt wurden?« fragte Yaeger.
»Oder auf Satellitenfotos entdeckt wurden?« ergänzte Gunn die Frage.
»Den Schlüssel dazu bilden die Eisenbahnstrecke und die Frachtcontainer«, erwiderte Pitt. »Erst nachdem ein umfangreiches Gebäude errichtet worden war, das zur Tarnung diente, begann die Operation, in deren Verlauf die Züge Atom-und Sondermüll heranbrachten und mit Gestein und Erde zur Landaufschüttung nach Mauretanien zurückfuhren. Soweit Al und ich das beobachtet haben, hat Massarde dabei bereits bestehende Höhlen im Sandstein genutzt.«
Einen Moment lang sagte niemand ein Wort, dann meinte Chapman: »Wenn diese Sache rauskommt, gibt das einen Riesenskandal, und die Untersuchungen werden kein Ende finden.«
»Hast du handfeste Beweise?« fragte Gunn Pitt.
»Wir können nur über das berichten, was wir innerhalb der Anlage gesehen und anschließend von Massarde gehört haben.
Tut mir leid, mehr haben wir nicht zu bieten.«
»Sie haben Unglaubliches vollbracht«, stellte Chapman fest.
»Ihnen verdanken wir, daß die Quelle der Umweltvergiftung endlich bekannt ist. Jetzt können wir Pläne entwickeln, um zu verhindern, daß das Gift weiterhin ins Grundwasser sickert.«
»Leichter gesagt als getan«, rief Sandecker ihm in Erinnerung.
»Dirk und Al haben uns damit die Büchse der Pandora vor die Füße geworfen.«
»Der Admiral hat recht«, sagte Gunn. »Wir können nicht einfach nach Fort Foureau marschieren und die Anlage dichtmachen. Yves Massarde ist ein mächtiger, reicher Mann mit guten Verbindungen zu General Kazim und den höheren Chargen der französischen Regierung.«
»Und zu einer weiteren Reihe mächtiger Herren in Geschäftswelt und Regierungen«, fügte Gunn hinzu.
»Massarde interessiert mich im Augenblick erst in zweiter Linie«, unterbrach ihn Pitt. »Die vordringlichste Aufgabe besteht darin, den armen Teufeln in Tebezza zu helfen, bevor sie alle tot sind.«
»Sind Amerikaner darunter?« fragte Sandecker.
»Dr. Eva Rojas ist Amerikanerin.«
»Ist sie die einzige?«
»Soweit ich weiß, ja.«
»Wenn keiner der früheren Präsidenten es für notwendig gehalten hat, im Libanon einzugreifen, um unsere Geiseln rauszuholen, dann sehe ich keine Möglichkeit, daß der gegenwärtige Präsident eine Einheit der Special Force in Marsch setzt, um eine Amerikanerin zu retten.«
»Fragen kostet nichts«, schlug Pitt vor. »Er hat schon abgelehnt, als ich ihn bat, Sie und Al aus Mali rauszuholen.«
»Hala Kamil hat uns schon einmal die Eingreiftruppe der Vereinten Nationen zur Verfügung
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