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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wasser zu.
    Eva trug einen korallenroten Badeanzug aus Jersey, der wie eine zweite Haut saß, darüber ein gleichfarbiges Top. Sie war graziös, schlank und besaß einen durchtrainierten Körper. Die wohlgeformten Arme und Beine waren gleichmäßig gebräunt.
    Ihr rotgoldenes Haar hatte sie im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der fast bis zur Hüfte reichte und in der Sonne wie poliertes Kupfer schimmerte. Ihre Augen waren tiefblau, ihr Teint makellos, ihre Wangenknochen hoch. Sie war 38 Jahre alt, aber man konnte sie mühelos für 30 halten. Zwar entsprach sie nicht dem Schönheitsideal, das auf dem Cover der Vogue zu finden war, doch der Gesamteindruck war derart eindrucksvoll, daß Männer, auch jüngere Männer, sie enorm attraktiv fanden.
    Der Strand lag vollkommen verlassen da. Wachsam stand sie da, wandte den Kopf und musterte wie ein mißtrauisches Reh die Küstenlinie in beiden Richtungen. Das einzige, was zu sehen war, war ein türkisfarbener Jeep Cherokee, der an den Türen den Schriftzug NUMA trug und ungefähr 100 Meter hinter ihr auf der Küstenstraße geparkt stand. Der Besitzer des Jeeps war nirgendwo zu sehen.
    Die Morgensonne hatte den Sand bereits erwärmt, und während sie auf das Meer zuging, spürte sie seine Hitze unter ihren nackten Füßen. Ein paar Meter vor dem Wasser blieb sie stehen und breitete ein Badetuch aus. Sie blickte nochmals auf die Uhr, bevor sie diese in der Umhängetasche verstaute.
    Zehn nach zehn. Nachdem sie sich mit einer Sonnencreme Lichtschutzfaktor 25 eingerieben hatte, streckte sie sich auf dem Rücken aus und genoß die afrikanische Sonne.
    Eva litt immer noch unter den Folgen des Jet Lags von ihrem langen Flug von San Francisco nach Kairo. Darunter und unter den seit vier Tagen ununterbrochen stattfindenden Krisensitzungen mit Ärzten und Biologenkollegen, bei denen es um die Entdeckung rätselhafter Nervenerkrankungen ging, die überall in der Südsahara ausgebrochen waren. Sie hatte sich aus den anstrengenden Gesprächen ausgeklinkt und wollte sich jetzt in der Einsamkeit ein paar Stunden erholen, bevor die Erkundungsfahrt durch die ausgedehnte Wüste beginnen sollte.
    Dankbar genoß sie die sanfte Brise auf ihrer Haut, schloß die Augen und schlief prompt ein.
    Als Eva erwachte, warf sie erneut einen Blick auf ihre Uhr. Elf Uhr zwanzig. Sie hatte über eine Stunde geschlafen. Dank des Sonnenschutzfaktors hatte sie keinen Sonnenbrand bekommen, doch ihre Haut hatte sich hellrot verfärbt. Sie rollte sich auf den Bauch und sah sich am Strand um. Zwei Männer in kurzärmligen Hemden und Khaki-Shorts kamen am Rand des Wassers langsam auf sie zuspaziert. Als sie bemerkten, daß Eva sie musterte, blieben sie sofort stehen und taten, als beobachteten sie ein vorbeifahrendes Schiff. Die Männer waren noch gut 200 Meter entfernt, und Eva schenkte ihnen weiter keine Beachtung.
    Plötzlich wurde sie auf eine Bewegung ein ganzes Stück vom Strand entfernt aufmerksam. Ein Mann mit schwarzem Haarschopf tauchte auf. Eva schirmte ihre Augen mit der Hand ab und blickte zu ihm hinüber. Ein Mann mit Tauchermaske und Flossen schnorchelte einsam jenseits der Klippen im tiefen Wasser. Er schien mit der Harpune auf Jagd zu sein. Sie sah zu, wie er tauchte, aus ihrem Blickfeld verschwand, und so lange unter Wasser blieb, daß sie fast sicher war, er sei ertrunken.
    Doch dann tauchte er wieder auf und setzte die Jagd fort. Nach einigen weiteren Minuten schwamm er auf die Küste zu, nutzte geschickt einen Brecher und ließ sich ins seichte Wasser tragen.
    In der einen Hand hielt er eine eigenartig aussehende Harpune mit langer Spitze und gummiüberzogenem Griff. In der anderen Hand trug er ein Bündel Fische, von denen keiner weniger als drei Pfund wog. Die Fische wurden von einem Stahldraht zusammengehalten, den der Taucher an einem Gürtel befestigt hatte und der durch ihre Kiemen lief.
    Trotz der tiefen Bräune sah er nicht aus wie ein Araber. Das dichte schwarze Haar lag naß am Kopf an, und die Sonne glitzerte in den Wassertropfen auf Haar und Brust. Er war groß, durchtrainiert, breitschultrig und bewegte sich mit einer lässigen Grazie, wie man sie nur bei ganz wenigen Männern sah. Sie schätzte sein Alter auf ungefähr 40.
    Der Mann warf Eva, als er an ihr vorbeikam, einen kühlen Blick zu. Er war nahe genug, daß sie erkennen konnte, daß seine Augen opalgrün waren, weit auseinander lagen, mit klarem weißen Schimmer rund um die Iris. Sie war wie gebannt. Etwas in

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