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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Verhörzellen verfrachtet, wo man sich entsprechend um sie kümmern wird.«
    »Nein«, sagte Massarde. »Die einzige Lösung liegt darin, sie alle zu vernichten, und das schnell. Wir können uns keine weiteren Komplikationen mehr leisten. Ich bestehe darauf, daß Sie Kazim dazu überreden, die Sache sofort zu beenden.«
    Das Verlangen kam so überzeugend, so abrupt, daß es Yerli die Sprache verschlug. »In Ordnung…« sagte er schließlich zögernd. »Ich werde mein Bestes tun, Kazim davon zu überzeugen, daß im Morgengrauen die Jäger, gefolgt von Hubschraubereinheiten, angreifen müssen. Glücklicherweise befinden sich drei Infanteriekompanien und vier schwere Panzer in der Nähe, die auf einem Manöver waren.«
    »Kann er das Fort heute nacht angreifen?«
    »Er braucht Zeit, um seine Truppen zu sammeln und den Angriff zu koordinieren. Das ist vor dem frühen Morgen nicht möglich.«
    »Achten Sie nur darauf, daß Kazim alles Notwendige unternimmt, damit Pitt und Giordino nicht wieder entkommen.«
    »Genau aus diesem Grund habe ich vorsichtshalber sämtliche Züge von und nach Mauretanien gestoppt«, log Yerli.
    »Wo befinden Sie sich jetzt?«
    »In Gao. Gleich gehe ich an Bord des Kommandoflugzeugs, das Sie Kazim großzügigerweise zum Geschenk gemacht haben.
    Er will persönlich den Angriff leiten.«
    »Ich erinnere Sie noch einmal, Yerli«. sagte Massarde so geduldig wie möglich, »keine Gefangenen.«
53
    Sie kamen kurz nach sechs Uhr morgens. Die Soldaten der UN-Einheit waren todmüde, nachdem sie unter dem Fundament der Wälle tiefe Gräben ausgeschachtet hatten, doch sie waren in Alarmbereitschaft und fest entschlossen, Widerstand zu leisten.
    Die meisten hatten sich vor dem erwarteten Luftangriff wie die Maulwürfe in ihre Löcher verkrochen. Tief im unterirdischen Arsenal hatten die Sanitäter ein Feldlazarett eingerichtet, während die französischen Ingenieure und ihre Familien sich unter alten Holztischen und Möbelstücken, die Schutz vor herabfallenden Steinen und Mörtelstücken bieten sollten, auf dem Boden zusammendrängten. Nur Levant, Pembroke-Smythe und die Bedienungsmannschaft der Vulcan, die aus dem Buggy ausgebaut worden war, blieben auf der Mauer des Forts. Allein die Brustwehr und einige hastig aufgestapelte Sandsäcke boten den Männern Schutz.
    Die angreifenden Flugzeuge waren zu hören, bevor man sie sehen konnte. Es wurde Alarm geschlagen.
    Pitt ging nicht in Deckung, sondern war fieberhaft dabei, an seinem Katapult letzte Einstellungen vorzunehmen. Die Lastwagenfedern, die in einem Gewirr dicker Balken montiert waren, wurden durch die Hydraulik des alten Gabelstaplers gespannt, den sie bei den Ersatzteilen für die Bahnlinie gefunden hatten. Ein halbvolles Faß Dieselöl, dessen obere Hälfte perforiert war, lag auf einem ausgehöhlten Brett, das in steilem Winkel in den Himmel ragte und auf der rückwärtigen Seite von den Blattfedern angezogen wurde. Levants Männer, die Pitt geholfen hatten, die primitive Konstruktion zusammenzubauen, fragten sich, ob das Ölfaß tatsächlich über die Mauer katapultiert werden konnte, oder ob es im Innern des Forts zersplittern und jeden auf dem Exerzierplatz in eine lebendige Fackel verwandeln würde.
    Levant kniete hinter der Brüstung, seinen Rücken geschützt durch einen Stapel Sandsäcke, und spähte in den wolkenlosen Himmel. Er entdeckte die Flugzeuge und beobachtete sie mit seinem Feldstecher, als sie drei Kilometer südlich des Forts in nur 500 Meter Höhe zu kreisen begannen. Ihm fiel sofort auf, daß sie sich offensichtlich keinerlei Sorgen über Boden-Luft-Raketen machten. Sie schienen völlig sicher zu sein, daß das Fort nicht die geringsten Möglichkeiten zur Luftverteidigung hatte.
    Wie so viele Militärdiktatoren der Dritten Welt, die Glanz praktischen Lösungen vorzogen, hatte Kazim die Mirage-Jäger von den Franzosen eher aus Prestigegründen gekauft als mit der Absicht, sie im Kampf einzusetzen. Da von den schwächeren Nachbarländern keine Bedrohung ausging, dienten Kazims Luft-und Bodenstreitkräfte der Pflege seines Ego und der Möglichkeit, potentiellen Revolutionären Angst einzuflößen.
    Die malische Angriffstruppe wurde von einer kleinen Flotte leichtbewaffneter Hubschrauber unterstützt, deren einzige Aufgabe darin bestand, Aufklärungsflüge durchzuführen und Truppen zu transportieren. Nur die Jäger mit ihren Raketen waren in der Lage, schwere Panzer oder befestigte Stellungen auszuschalten. Doch anders als bei

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