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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Tor vollkommen ganz geblieben. Doch die übrigen Wände waren schwer beschädigt und an verschiedenen Stellen Breschen in die Brüstung geschlagen worden.
    Nachdem sie vier Flugzeuge verloren, keine Raketen und nur noch wenig Treibstoff hatten, sammelten sich die restlichen Jäger und nahmen Kurs auf ihren Stützpunkt im Süden. Die überlebenden UN-Soldaten krochen aus ihren Unterständen wie Tote aus einem Grab und fingen fieberhaft an, ihre Kameraden auszugraben. Trotz der verzweifelten Bemühungen bestand nicht die geringste Chance, mit bloßen Händen auch nur einen der Verschütteten zu bergen.
    Levant kam vom Wall herunter und rief ihnen Befehle zu.
    Verwundete wurden in die Sicherheit des Arsenals geschickt oder getragen, wo die Sanitäter bereits auf sie warteten. Eva und die anderen Frauen, die sich als Krankenschwestern betätigten, halfen ihnen.
    Die Männer und Frauen blickten qualvoll, als Levant ihnen befahl, die Ausgrabungen unter der Mauer einzus tellen und statt dessen die schlimmsten Breschen zu stopfen. Levant teilte ihren Schmerz, doch er war für die Überlebenden verantwortlich. Für die Toten konnte nichts mehr getan werden.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelte Pembroke-Smythe im Fort herum, notierte die Verluste und ermunterte die Männer.
    Trotz der Toten und des Schreckens ringsumher versuchte er, sie mit Scherzen auf die kommende Feuerprobe vorzubereiten.
    Er zählte sechs Tote und drei Schwerverwundete mit Knochenbrüchen durch umherfliegende Trümmer. Sieben weitere Mitglieder der Truppe besetzten ihre Posten wieder, nachdem diverse Schnitt- und Schürfwunden versorgt und verbunden waren. Es hätte schlimmer sein können, sagte sich Colonel Levant, als er die Lage überblickte. Doch ihm war klar, daß es sich bei den Luftangriffen nur um den Anfang handelte.
    Nach einer kurzen Unterbrechung begann der zweite Akt mit einem Raketentreffer. Das Geschoß stammte von einem der vier Panzer und wurde von Süden her aus 2000 Meter Entfernung abgefeuert. Dann schlugen in schneller Folge drei weitere ferngesteuerte Raketen im Fort ein.
    Levant erklomm schnell den Trümmerhaufen, der einstmals eine Mauer gewesen war und richtete sein Fernglas auf die Panzer. »Französische AMX-30 nehmen uns mit SS-11-Raketen unter Beschuß«, meldete er ruhig an Pitt und Pembroke-Smythe weiter. »Die sollen uns noch ein bißchen sturmreif schießen, bevor die Infanterie anrückt.«
    Pitt sah sich im zerstörten Fort um. »Da ist nicht mehr viel zum Sturmreifschießen da«, murmelte er trocken.
    Levant ließ das Fernglas sinken und wandte sich an Pembroke-Smythe, der gekrümmt dastand.
    »Geben Sie Befehl, daß bis auf einen Ausguck jeder im Arsenal Deckung sucht. Dort warten wir, bis der Sturm vorüber ist.«
    »Und wenn die Panzer ans Tor klopfen?« fragte Pitt.
    »Dann kommt es auf Ihr Katapult an, stimmt’s?« stellte Pembroke-Smythe niedergeschlagen fest. »Das ist alles, was wir gegen die verdammten Panzer einsetzen können.«
    Pitt grinste grimmig. »Sieht so aus, als müßte ich Sie erst noch überzeugen, Captain.«
    Pitt war stolz auf sein schauspielerisches Talent. Elegant verbarg er seine Befürchtungen. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, ob seine mittelalterliche Panzerabwehrwaffe tatsächlich funktionieren würde.
54
    Vierhundert Kilometer weiter westlich brach in absoluter Stille die Morgendämmerung herein; kein Windhauch rührte sich über der öden, eintönigen und trostlosen Sandwüste. Das einzige Geräusch stammte vom Auspuff des Buggys, der wie ein schwarzer Käfer am Meeresstrand durch die Wüste kroch.
    Giordino warf einen Blick auf den Bordcomputer. Zweimal hatten; sie einen Umweg von 20 Kilometern in Kauf nehmen müssen, bevor sie die angepeilte Richtung wiederaufnehmen konnten.
    Die Digitalanzeige auf dem kleinen Bildschirm verriet Giordino, daß Steinholm und er fast zwölf Stunden gebraucht hatten, um die 400 Kilometer zwischen Fort Foureau und der Grenze Mauretaniens zurückzulegen. Der Umstand, daß sie sich weit von der Bahnlinie entfernt halten mußten, hatte sie viel Zeit gekostet. Doch auf den beiden Männern lastete eine zu große Verantwortung, als daß sie das Risiko hätten in Kauf nehmen können, dem Militär, das an den Gleisen patrouillierte, in die Hände zu fallen oder von malischen Jägern über den Haufen geschossen zu werden.
    Das letzte Drittel der Reise ging über harten Untergrund, unterbrochen nur von vereinzelten großen Steinen, blankgescheuert von

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