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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zuckte traurig die Achseln. »Der Preis des Todes ist die Trauer.«
    Pembroke-Smythe bestieg mit erhobenem Haupt und hochmütigem Gesichtsausdruck als letzter den Hubschrauber.
    »Ausgezeichnete Arbeit«, sagte er. »Bei Gelegenheit müssen wir uns mal treffen und das Ganze wiederholen.«
    »Wir könnten ein Veteranentreffen organisieren«, murmelte Giordino sarkastisch.
    »Wenn wir uns in London sehen«, stellte Pembroke-Smythe unbeeindruckt fest, »geht der Dom Perignon auf mich. Und dann stelle ich Ihnen ein paar traumhafte Mädels vor, die seltsamerweise eine Schwäche für Amerikaner haben.«
    »Dürfen wir in Ihrem Bentley herumfahren?« fragte Pitt.
    »Woher wissen Sie, daß ich einen Bentley habe?« erkundigte sich Pembroke-Smythe leicht überrascht.
    Pitt grinste. »Irgendwie paßt der Wagen zu Ihnen.«
    Als der Hubschrauber mit den Überlebenden der UN-Einheit abhob und in Richtung Sicherheit nach Mauretanien über die Wüste donnerte, wendeten Pitt und Giordino sich ab, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Ein junger, dunkelhäutiger Lieutenant kam ihnen entgegen und bedeutete ihnen zu warten.
    »Entschuldigung, Mr. Pitt und Mr. Giordino?« Pitt nickte.
    »Das sind wir.«
    »Colonel Hargrove erwartet Sie drüben, auf der anderen Seite der Gleise, im Hauptquartier der Malier.«
    Pitt humpelte mit zusammengebissenen Zähnen durch den Sand. Seine Hüfte schmerzte irrsinnig, doch Giordino hütete sich, seinem Freund Hilfe anzubieten. Die opalgrünen Augen blitzten entschlossen, das hagere Gesicht war teilweise von einem Verband verdeckt. Die Zelte aus Segeltuch in Tarnfarbe, die früher Kazims Befehlsstand beherbergt hatten, erinnerten an ein Bühnenbild aus dem amerikanischen Film
Kismet.
Colonel Hargrove lehnte im Hauptzelt über einem Tisch und studierte Kazims militärische Kommunikationscodes. Zwischen seinen Lippen steckte ein Zigarrenstummel.
    Ohne sie zu begrüßen, fragte er: »Weiß zufällig einer von Ihnen, wie Zateb Kazim aussieht?«
    »Wir haben ihn kennengelernt«, erwiderte Pitt.
    »Können Sie ihn identifizieren?«
    »Wahrscheinlich.«
    Hargrove richtete sich auf und trat durch den Zelteingang.
    »Hier draußen.« Er ging die paar Schritte voraus über den steinigen Boden, bis sie an den von Kugeln durchsiebten Wagen kamen. Dann nahm er die Zigarre aus dem Mund und spuckte in den Sand.
    »Erkennen Sie einen dieser Clowns?«
    Pitt beugte sich vor und sah ins Innere des Wagens. Die blutüberströmten Leichen wurden bereits von Hunderten von Fliegen umschwärmt. Er sah Giordino an, der von der anderen Seite aus hineinblickte.
    Giordino nickte.
    Pitt drehte sich zu Hargrove um. »Der in der Mitte. Das ist Zateb Kazim.«
    »Sind Sie sicher?« hakte Hargrove nach.
    »Ganz sicher«, erklärte Pitt mit fester Stimme.
    »Die anderen müssen höhere Offiziere seines Stabs sein«, fügte Giordino hinzu.
    »Meinen Glückwunsch, Colonel. Jetzt brauchen Sie die malische Regierung nur noch davon in Kenntnis zu setzen, daß Sie den General in Ihre Gewalt gebracht haben und ihn als Geisel festhalten, um die sichere Heimkehr Ihrer Einheit nach Mauretanien zu gewährleisten.«
    Hargrove sah Pitt an. »Aber der Mann ist eine Leiche.«
    »Und wer weiß das? Bestimmt nicht seine Untergebenen bei den Sicherheitskräften.«
    Hargrove ließ die Zigarre fallen und trat sie im Sand aus. Er sah zu den paar hundert Überlebenden von Kazims Streitmacht hinüber, die zusammengetrieben worden waren und von amerikanischen Rangers bewacht wurden. »Ich sehe eigentlich keinen Grund, weshalb das nicht funktionieren sollte. Ich werde meine Offiziere vom Nachrichtendienst anweisen, die Verbindung herzustellen. Währenddessen machen wir mit der Evakuierung weiter.«
    »Da Sie jetzt nicht mehr unter Zeitdruck stehen, möglichst schnell von hier zu verschwinden, wäre da noch etwas.«
    »Und was?« fragte Hargrove.
    »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Pitt grinste Hargrove an, der einen halben Kopf kleiner war.
    »Einen von Ihren Hubschraubern, Colonel. Den möchte ich mir gerne zusammen mit ein paar Ihrer besten Männer ausleihen.«

58
    Nachdem er mit hochrangigen malischen Beamten gesprochen und ihnen das Märchen verkauft hatte, er halte Kazim als Geisel fest, war Hargrove davon überzeugt, daß gegen seine abziehende Einheit keine Militäraktion mehr ergriffen werden würde. Er fühlte sich erleichtert. Daß ihn der Präsident von Mali bat, General Kazim zu exekutieren, amüsierte ihn

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