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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fahren, bevor er das Versteck seines Schatzes verrät.«
    »Aber wenn er nicht redet, wer dann?«
    »Sein engster Freund und Vertrauter«, sagte Pitt und deutete auf Verenne.
    »Verdammt, ich weiß es nicht!« kreischte Verenne verzweifelt.
    »Oh, ich glaube doch. Vielleicht nicht die genaue Stelle, doch ich habe das Gefühl, Sie könnten uns in die unmittelbare Nähe des Verstecks führen.«
    Verenne wandte den Blick ab. Der furchtsame Gesichtsausdruck verriet, daß er das Geheimnis kannte. »Ich würde Ihnen nichts verraten, selbst wenn ich es könnte.«
    »Al, während ich Massardes elegante Räumlichkeiten benutzte, um mich endlich mal zu waschen, könntest du unseren Freund in ein leeres Büro begleiten und ihn überreden, uns eine Karte von Massardes geheimnisvollem Gelddepot zu zeichnen.«
    »Klingt gut«, erwiderte Giordino lässig. »Ich hab’ schon seit fast einer Woche niemandem mehr die Zähne ausgeschlagen.«
59
    Fast zwei Stunden später, nach einer Dusche und einem Nickerchen, fühlte sich Pitt beinahe wieder wie ein Mensch. Der beißende Schmerz seiner Wunden war fast zu ertragen. Er saß hinter Massardes Schreibtisch und trug einen Morgenrock aus Seide, der ihm mindestens zwei Nummern zu klein war.
    Gefunden hatte er ihn in einem Kleiderschrank, der so viele Anzüge enthielt, daß man damit ein Herrenbekleidungsgeschäft hätte aufmachen können. Pitt durchsuchte die Schreibtischschubladen und studierte Papiere und Akten des Franzosen. Giordino kam herein und schob einen kreidebleichen Verenne vor sich her.
    »Habt ihr beide euch gut unterhalten?« fragte Pitt.
    »Erstaunlich, was für ein netter Gesprächspartner der sein kann, wenn die Gesellschaft stimmt«, stellte Giordino fest.
    Verennes Blick war unstet, und der Mann schien jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben.
    Langsam drehte er den Kopf von einer Seite zur anderen, als wollte er den Nebel vertreiben. Er sah aus, als befände er sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
    Pitt musterte Verenne neugierig. »Was hast du mit ihm angestellt?« wollte er von Giordino wissen.
    »Man sieht ihm ja gar nichts an.«
    »Wie ich schon sagte, wir haben uns gut unterhalten. Ich habe ihm ausführlichst beschrieben, wie ich ihn Millimeter für Millimeter auseinandernehmen würde.«
    »Das war alles?«
    »Er hat eine lebhafte Phantasie. Ich brauchte ihn gar nicht anzufassen.«
    »Hat er Massardes Inselversteck verraten?«
    »Du hattest recht mit deiner Vermutung, daß es sich um französisches Territorium handelt, doch es liegt fast 5000 Kilometer nordöstlich von Tahiti und 2000 südwestlich von Mexiko. Im wahrsten Sinne des Wortes am Arsch der Welt.«
    »Ich weiß von keiner französischen Insel im Pazifik, vor der mexikanischen Küste.«
    »Im Jahre 1979 hat Frankreich ein Atoll – Clipperton Island, benannt nach dem englischen Piraten John Clipperton, der die Inseln im Jahr 1705 als Stützpunkt benutzte – unter seine direkte Verwaltung gestellt. Verenne behauptet, die Insel sei nur fünf Quadratkilometer groß und an der höchsten Stelle 21 Meter hoch.«
    »Irgendwelche Bewohner?«
    Giordino schüttelte den Kopf. »Keine, von ein paar Wildschweinen abgesehen. Verenne sagt, das einzige Überbleibsel einer menschlichen Besiedlung sei ein verlassener Leuchtturm aus dem 18. Jahrhundert.«
    »Ein Leuchtturm«, sagte Pitt nachdenklich. »Nur ein gerissener Pirat wie Massarde würde auf den Gedanken kommen, einen Schatz in der Nähe eines Leuchtturms auf einer unbewohnten Insel mitten im Ozean zu verstecken.«
    »Verenne behauptet, die genaue Stelle kenne er nicht.«
    »Jedesmal, wenn Mr. Massarde mit seiner Jacht bei der Insel vor Anker ging«, murmelte Verenne, »ist er immer mit einem Boot allein an Land gefahren – und das nur bei Nacht, so daß niemand sah, wohin er ging.«
    Pitt sah Giordino an. »Glaubst du, er sagt die Wahrheit?«
    »Das tue ich. Ich schwör’s bei Gott!« jammerte Verenne.
    »Könnte sein, daß er der geborene Märchenerzähler ist«, meinte Giordino.
    »Ich habe die Wahrheit gesagt.« Seine Stimme hatte das Flehen eines Kindes. »Mein Gott, ich will nicht gefoltert werden. Ich kann Schmerzen nicht ertragen.«
    Giordino warf Verenne einen mißtrauischen Blick zu. »Könnte natürlich auch sein, daß er der geborene Schauspieler ist.«
    Verenne war völlig fertig. »Was kann ich denn tun, damit Sie mir glauben?«
    »Ich würde Ihnen Glauben schenken, wenn Sie über Ihren Chef auspacken. Liefern Sie uns Akten, Namen und

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