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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schornsteins.«
    Während Pitt den Hubschrauber über dem Hügel schweben ließ, fielen keinem der drei die passenden Worte ein. Bis jetzt hatten sie tief in ihrem Innern gezweifelt, daß das Schiff tatsächlich existierte.
    Doch nun waren sie sicher.
    Die
Texas
war tatsächlich entdeckt worden.
62
    Die erste Welle freudiger Erregung verebbte rasch, als eine nähere Überprüfung des Hügels zeigte, daß abgesehen von den zwei Metern, die der Schornstein aufragte, das ganze Schiff von Sand bedeckt war. Sie würden Tage brauchen, um sich durch diese Sandlawine zu schaufeln und ins Innere des Schiffes zu gelangen.
    »Seit Kitty vor 65 Jahren hier war, ist die Düne über die Kasematte gewandert«, murmelte Perlmutter.
    »Das Wrack liegt zu tief vergraben, als daß wir zu ihm durchdringen könnten. Ein Zugang ist nur mit schwerem Bergungsgerät freizulegen.«
    »Ich glaube, es gibt eine Möglichkeit«, sagte Pitt.
    Perlmutter warf einen Blick auf den gewaltigen Hügel und schüttelte den Kopf. »Ich halte das für aussichtslos.«
    »Ein Hochdruckschlauch«, stieß Giordino hervor, dem plötzlich ein Licht aufging. »Diese Methode benutzen Bergungsmannschaften, um ein Wrack vom Schlick zu säubern.«
    »Du hast meine Gedanken erraten«, lachte Pitt. »Statt eines Hochdruckschlauchs benutzen wir den Hubschrauber, dessen Rotoren den Sand wegblasen werden.«
    »Klingt in meinen Ohren nach einer Schnapsidee«, knurrte Perlmutter nachdenklich. »Du kannst nicht genug Vertikalschub nach unten erreichen, um den Sand wegzublasen, ohne daß wir dabei aufsteigen.«
    »Die Hänge der Düne steigen steil bis zum Kamm auf«, betonte Pitt. »Wenn wir die Spitze drei Meter abtragen könnten, würden wir auf die Kasematte des Kanonenboots stoßen.«
    Giordino zuckte die Achseln. »Ein Versuch kann kaum schaden.«
    »Das denke ich auch.«
    Pitt ließ den Hubschrauber über dem Dünenkamm schweben und gab gerade so viel Gas, daß der Helikopter sich nicht von der Stelle rührte. Durch den Windzug des Rotors stob der Sand unter ihnen in wilden Wirbeln davon. Zehn, zwanzig Minuten hielt Pitt den Hubschrauber auf der Stelle, korrigierte gelegentlich nur den Auftrieb. Er konnte nicht das geringste sehen, da der künstliche Sandsturm die Düne vollkommen einhüllte.
    »Wie lange noch?« fragte Giordino. »Der Sand muß die Turbinen doch enorm belasten.«
    »Die Motoren können meinetwegen zum Teufel gehen, wenn das nötig ist«, erwiderte Pitt verbissen.
    Perlmutter hatte die Vision, wie seine voluminöse Gestalt zu einem zehntägigen Festmahl für die Geier wurde. Er hielt überhaupt nichts von Pitts und Giordinos verrücktem Einfall, doch er blieb ruhig sitzen und schwieg.
    Nach 30 Minuten ließ Pitt den Helikopter schließlich an Höhe gewinnen und drehte von der Düne ab, bis sich die Sand- und Staubwolke gelegt hatte. Alle spähten gespannt nach unten.
    Plötzlich stieß Perlmutter mit einer Lautstärke hervor, die die Turbinen übertönte: »Das Schiff ist frei!«
    Pitt saß auf der Seite der Kabine, die der Düne abgewandt war.
    »Was kannst du erkennen?« schrie er zurück.
    »Eisenplatten und Nieten. Sieht aus wie die Überreste des Ruderhauses.«
    Pitt ließ den Hubschrauber höher steigen, damit er keinen Sand mehr aufwirbelte. Die Staubwolke war endlich davongetrieben und hatte sich gesetzt. Das Ruderhaus des Kanonenboots war jetzt zu sehen und ungefähr zwei Quadratmeter des Decks oberhalb der Kasematte. Die Vorstellung, daß ein Schiff mitten in der Wüste unter dem Sand verschüttet sein konnte, war so abwegig, daß das Ganze eher wie ein gigantisches Wüstenungeheuer aus einem Sciencefiction-Film wirkte. Zehn Minuten später waren sie gelandet und befanden sich kurz darauf auf der
Texas.
    Die dicken Eisenplatten, die das Holz der Kasematte verdeckten, waren nur leicht angerostet. In der Panzerung sah man noch die Löcher und Beschädigungen, die vom Beschuß der Nordstaaten-Flotte herrührten.
    Die Scharniere der Luke auf dem rückwärtigen Teil des kleinen Ruderhauses waren zwar ebenfalls verrostet, doch Pitts Kraft, Giordinos mächtigen Muskeln und Perlmutters Gewicht hielten sie nicht stand. Sie quietschten protestierend, als die Luke aufgestemmt wurde. Die drei blickten auf eine Leiter, die nach unten ins Dunkel führte, und sahen sich an.
    »Ich glaube, die Ehre gebührt dir, Dirk. Du hast uns hierhergebracht.«
    Giordino setzte einen Pack ab, den er sich über die Schulter geworfen hatte, und zog Halogentaschenlampen

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