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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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knirschte Kazim mit wutverzerrtem Gesicht. »Meine Order waren eindeutig. Kein Gefecht, bevor ich es nicht sage.
    Ich will, daß der Kapitän und seine Offiziere wegen Befehlsverweigerung sofort exekutiert werden.«
    Messaoud Djerma, der Außenminister, warf Kazim einen mißbilligenden Blick zu. »Sind das nicht sehr drastische Maßnahmen?«
    Kazim starrte Djerma drohend an. »Nicht für die, die Befehle mißachten.«
    Djerma schien unter dem mörderischen Blick des Überlegenen zu schrumpfen. Kein Mann, der Frau und Kinder hatte, wagte es, Kazim zu widersprechen. Diejenigen, die die Wünsche des Generals in Frage stellten, verschwanden auf Nimmerwiedersehen.
    Ganz langsam wandte Kazim seine Augen von Djerma ab und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen auf dem Fluß.
    Die in der Dunkelheit der Wüste geisterhaft glühenden Leuchtspurgeschosse flitzten über das Wasser und verfehlten die
Kalliope
an Backbord. Es klang, als hätten Dutzende von Kanonen gleichzeitig das Feuer eröffnet. Die Einschläge peitschten wie Hagel durchs Wasser.
    Vor diesem ersten Sperrfeuer gab es kein Entkommen. Es blieb kaum Zeit zu reagieren. Vollkommen überrascht, duckte sich Pitt und ließ im selben Moment das Ruder herumwirbeln, um dem tödlichen Feuersturm zu entkommen. Die
Kalliope
gehorchte und war einen Augenblick lang in Sicherheit – bis die Geschützmannschaften das Ziel wieder aufgenommen hatten.
    Erneut pfiffen orangefarbene Schnüre über den Fluß und trafen das mit Höchstgeschwindigkeit laufende Boot, rissen den Stahlrumpf auf und zerfetzten die aus Fiberglas bestehenden Aufbauten. Das Donnern der Einschläge erinnerte an einen Autoreifen, der auf der Fahrbahn über Reflektoren rumpelt.
    Rauch und Flammen schossen aus den Einschußlöchern im Vorschiff, wo die Geschoßgarben die Nylonleinen in Brand gesteckt hatten. Das Armaturenbrett explodierte, die Splitter pfiffen Pitt um die Ohren. Glücklicherweise wurde er nicht getroffen, doch er merkte, wie ihm etwas Feuchtes über die Wange lief. Er verfluchte seine Dummheit, daß er geglaubt hatte, die Malier wollten die
Kalliope
nicht zerstören, und bedauerte zutiefst, daß Giordino die Raketen aus den Abschußrampen entfernt und an den Treibstofftanks angebracht hatte. Ein Treffer im Maschinenraum, und von ihnen würde allenfalls noch etwas Fischfutter übrigbleiben.
    Er befand sich jetzt so nahe am Kanonenboot, daß er im Schein des Mündungsfeuers den orangefarbenen Zeiger seiner alten Doxa-Taucheruhr hätte ablesen können.
    Wild ließ er das Ruder herumwirbeln, und die beschädigt e Jacht schoß in kaum zwei Metern Entfernung am Bug des Kanonenboots vorüber. Die Heckwelle der
Kalliope
brachte das Kriegsschiff derart zum Rollen, daß die Geschützmannschaften nicht mehr zielen konnten und die Granaten harmlos in den Himmel schossen.
    Dann, ganz unvermittelt, wurde das Feuer eingestellt. Pitt verschwendete keinen Gedanken daran, den Grund herauszufinden. Er blieb auf Zickzackkurs, bis das Kanonenboot weit hinter ihm in der Dunkelheit zurückgeblieben war. Erst als er sich überzeugt hatte, daß sie sich in Sicherheit befanden und das noch funktionierende Radargerät keine angreifenden Flugzeuge zeigte, entspannte er sich und atmete tief durch.
    Giordino tauchte neben ihm auf. In seiner Miene spiegelte sich Sorge. »Bist du okay?«
    »Bis auf die Tatsache, daß ich einen Trottel aus mir gemacht habe, ja. Wie steht’s mit dir und Rudi?«
    »Gut, abgesehen von ein paar Schrammen, die ich deinen lausigen Manövern zu verdanken habe. Rudi hat einen Schlag auf den Kopf abgekriegt, als es ihn in einer scharfen Kurve von den Beinen gehauen hat, doch das hat ihn nicht davon abgehalten, das Feuer im Bug zu bekämpfen.«
    »Ein zäher kleiner Bursche.«
    Giordino knipste eine Taschenlampe an und richtete sie auf Pitts Gesicht. »Hast du gewußt, daß ein Glassplitter in deiner häßlichen Visage sitzt?«
    Pitt nahm eine Hand vom Ruder und tastete vorsichtig über seine Wangen. »Du kannst ihn besser sehen als ich. Zieh ihn raus.«
    Giordino schob den Griff der Taschenlampe zwischen seine Zähne, richtete den Lichtstrahl auf Pitts Verletzung und griff behutsam mit Daumen und Zeigefinger nach dem Splitter. Dann zog er ihn mit einem schnellen Ruck heraus. »Größer, als ich dachte«, meinte er. Er warf das Glasstück über Bord und holte einen Erste-Hilfe-Kasten aus dein Cockpit. Nachdem er mit drei Stichen die Wunde genäht und anschließend verbunden hatte, trat Giordino einen

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