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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ihnen allerdings auch keine andere Wahl.«
    Pitt hatte die böse Ahnung, sein Blatt überreizt zu haben. Er und auch Giordino zweifelten nicht im geringsten daran, daß Kazim sie umbringen und ihre Leichen den wilden Tieren zum Fraß vorwerfen wollte. Ihre Chancen, am Leben zu bleiben, waren derart dürftig, daß kein Spieler auch nur einen Penny auf sie gesetzt hätte.
    Sein Plan, wenn man ihn überhaupt als solchen bezeichnen konnte, würde ihnen ein paar Stunden Zeit verschaffen, mehr nicht. Langsam verfluchte er sich, weil er sich eingebildet hatte, sie würden damit durchkommen.
    Doch einen Moment später tauchte plötzlich und unerwartet in der Nacht die Rettung auf.
20
    Giordino tippte auf Pitts Schulter und deutete flußabwärts.
    »Dieses Licht da, Steuerbord, das kommt von diesem irren Hausboot, von dem ich dir erzählt habe. An dem wir vorhin vorbeigekommen sind. Das Ding ist ausgerüstet wie die Jacht eines Milliardärs, komplett mit Hubschrauber und einer Menge hübscher Frauen.«
    »Glaubst du, die haben ein satellitengestütztes Kommunikationssystem an Bord, das wir benutzen könnten, um Washington zu verständigen?«
    »Ich wäre nicht mal überrascht, wenn die Telex an Bord hätten.«
    Pitt drehte sich um und grinste Giordino an. »Da wir keine sonstigen dringenden Verpflichtungen haben, weshalb schauen wir nicht mal rein?«
    Giordino lachte und gab ihm einen Klaps auf den Rücken.
    »Ich mache die Zünder scharf.«
    »Dreißig Sekunden dürften genügen.«
    »In Ordnung.«
    Giordino reichte Pitt das Funkgerät und kletterte die Leiter hinunter in den Maschinenraum. Pitt gab gerade den Kurs in einen Computer ein und schaltete die automatische Steuerung ein, als Giordino schon wieder auftauchte. Glücklicherweise war der Fluß hier breit und gerade, so daß die
Kalliope
eine ganze Strecke unbemannt weiterlaufen konnte, nachdem sie von Bord gegangen waren.
    Er nickte Giordino zu. »Fertig?«
    »Sag los!«
    »Da fällt mir noch etwas ein.« Pitt griff zum Funkgerät.
    »General Kazim? Ich habe mich anders entschieden. Sie können das Boot nun doch nicht haben. Einen schönen Abend noch.«
    Giordino grinste. »Es geht eben nichts über eine gute Erziehung.«
    Pitt warf lässig das Funkgerät über Bord und wartete, bis die
Kalliope
auf der Höhe des Hausboots angekommen war. Dann nahm er das Gas weg.
    Sobald die Nadel auf 20 Knoten gefallen war, schrie er:
    »Jetzt!«
    Giordino brauchte nicht lange überredet zu werden. Er lief über das Achterdeck und sprang über das Heck. Mitten in der Hecksee kam er auf; sein Eintauchen ging in der Gischt unter.
    Pitt zögerte gerade so lange, um wieder Vollgas geben zu können, bevor er sich, zu einer Kugel zusammengerollt, seitwärts über die Reling fallen ließ. Der plötzliche Aufprall erfolgte mit einer derartigen Wucht, daß ihm fast die Luft wegblieb. Glücklicherweise war das Wasser lauwarm und hüllte ihn ein wie eine dicke Decke. Er achtete sorgsam darauf, kein Wasser des vergifteten Flusses zu schlucken. Ihre Lage war düster genug, ohne auch noch todkrank zu werden.
    Er rollte sich gerade rechtzeitig auf den Rücken, um mitansehen zu können, wie die
Kalliope
pfeilschnell in die Dunkelheit schoß. Ein verlassenes Boot, das nur noch wenige Augenblicke existieren würde. Pitt paddelte auf der Stelle und wartete darauf, daß die Raketen und Treibstofftanks explodierten. Er mußte nicht lange warten. Selbst aus einem Kilometer Entfernung war die Explosion ohrenbetäubend, und die Schockwelle traf seinen Körper wie ein unsichtbarer Schlag.
    In einem riesigen orangefarbenen Ball schossen die Flammen empor, als die treue
Kalliope
in tausend Stücke gerissen wurde.
    Innerhalb von 30 Sekunden war die Jacht spurlos verschwunden.
    Eine seltsame Ruhe herrschte jetzt, da das Donnern der Motoren und der Explosion jenseits des Ufers über der Wüste verhallt war. Die einzigen Geräusche stammten von Kazims fliegendem Kommandostand und von den sanften Klängen eines Klaviers, die von dem Hausboot herüberkamen.
    Giordino schwamm in Seitenlage an ihm vorbei. »Was hältst du vom Schwimmen? Du siehst aus, als würdest du zu Fuß gehen.«
    »Das tue ich nur bei besonderen Gelegenheiten.«
    Giordino deutete mit einer Hand zum Himmel. »Meinst du, wir haben sie getäuscht?«
    »Im Augenblick, ja. Doch die kommen schon schnell genug dahinter.«
    »Sollen wir jetzt die Party sprengen?«
    Pitt rollte sich herum und schwamm locker in Brustlage los.
    »Na klar.«
    Beim Schwimmen

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