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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Spielchen«, sagte Kazim, und seine Stimme klang plötzlich scharf. »Wer sind Sie, und was haben Sie in meinem Land verloren?«
    »Wir sind Touristen auf einem kleinen Angelurlaub.«
    »Drehen Sie bei, und übergeben Sie Ihr Schiff unverzüglich!«
    knurrte Kazim.
    »Nein, das werde ich nicht tun«, erwiderte Pitt höflich.
    »Sie und Ihre Mannschaft werden mit Sicherheit sterben, wenn Sie dem Befehl nicht Folge leisten.«
    »Dann gehen Sie eines Bootes verlustig, wie es auf der Welt kein zweites gibt. Einzigartig. Ich nehme an, Sie haben gewisse Vorstellungen von seinen Fähigkeiten.«
    Das plötzlich einsetzende Schweigen verriet Pitt, daß er mitten ins Schwarze getroffen hatte.
    »Ich habe die Berichte über den Zwischenfall, an dem mein verstorbener Freund, Admiral Matabu, beteiligt war, gelesen.
    Die Feuerkraft Ihres Boots ist mir bekannt.«
    »Dann wissen Sie auch, daß wir Ihr Kanonenboot aus dem Wasser hätten pusten können.«
    »Ich bedauere, daß gegen meinen Befehl auf Sie geschossen wurde.«
    »Wir können auch Ihren lahmen fliegenden Befehlsstand vom Himmel holen«, bluffte Pitt.
    Kazim war kein Dummkopf. Diese Möglichkeit hatte er bereits bedacht. »Ich sterbe, Sie sterben. Und was haben wir davon?«
    »Ich brauche etwas Zeit, um darüber nachzudenken. Sagen wir bis Gao?«
    »Ich bin ein großzügiger Mensch«, antwortete Kazim ungewöhnlich geduldig. »Doch in Gao werden Sie geradewegs zum Anlegeplatz der städtischen Fähre fahren und festmachen.
    Wenn Sie weiterhin auf Ihrem dummen Vorhaben, zu fliehen, beharren, wird meine Luftwaffe Sie in die Hölle der Ungläubigen befördern.«
    »Verstehe, General. Sie haben sich kristallklar ausgedrückt.«
    Pitt schaltete das Funkgerät aus und grinste übers ganze Gesicht.
    »Ich liebe es, ein gutes Geschäft abzuschließen.«
    Die Lichter Gaos schimmerten kaum fünf Kilometer entfernt in der Dunkelheit. Pitt übernahm von Giordino das Steuer und nickte Gunn zu. »Mach dich bereit, ins Wasser zu springen, Rudi.«
    Zögernd blickte Gunn auf das schäumende Wasser. »Nein, nicht bei der Geschwindigkeit.«
    »Keine Angst«, beruhigte Pitt ihn. »Ich gehe auf zehn Knoten runter. Du läßt dich auf der dem Flugzeug abgewandten Seite über Bord gleiten. Sobald du fort bist, gebe ich wieder Gas.«
    Dann drehte er sich zu Giordino um. »Beruhige Kazim. Lenk ihn ab.«
    Giordino ging ans Funkgerät und bat in gedämpftem Ton:
    »Könnten Sie Ihre Bedingungen wiederholen, General?«
    »Stellen Sie Ihren sinnlosen Fluchtversuch ein, übergeben Sie in Gao Ihr Boot, und Ihnen wird nichts geschehen. Das sind die Bedingungen.«
    Während Kazim sprach, lenkte Pitt die
Kalliope
näher an das Ufer heran, an dem die Stadt lag. Die Anspannung im Cockpit und seine eigenen Befürchtungen verstärkten sich und übertrugen sich auf seinen Freund. Er überlegte, daß Gunn verschwunden sein mußte, bevor er durch die schimmernden Lichter der Stadt Gao, die sich im dunklen Wasser spiegelten, entdeckt werden konnte. Und seine Befürchtungen bestanden zu Recht. Es ging darum zu vermeiden, die Malier durch sein Manöver mißtrauisch zu machen. Das Echolot zeigte, daß der Grund schnell seichter wurde. Er nahm das Gas weg und lenkte den Bug der
Kalliope
wieder ins tiefe Wasser. Die Geschwindigkeit sank so schnell, daß er nach vorne gegen das Armaturenbrett geschleudert wurde.
    »Jetzt«, schrie Pitt Gunn zu. »Auf geht’s und viel Glück!«
    Ohne ein Wort des Abschieds faßte der kleine NUMA-Wissenschaftler nach den Riemen seines Rucksacks, ließ sich über die Reling rollen und war verschwunden. Beinahe im gleichen Moment gab Pitt wieder Vollgas.
    Giordino hielt nach achtern Ausschau, doch Gunn war im dunklen Fluß nicht mehr zu sehen.
    Zufrieden, daß sein Freund nur noch die 50 Meter, die das Boot vom Ufer getrennt hatten, schwimmend zurücklegen mußte, drehte er sich um und nahm die Unterhaltung mit General Kazim wieder auf.
    »Wenn Sie uns die sichere Ausreise aus Ihrem Land zusagen, dann gehört das Boot Ihnen. Jedenfalls das, was davon übrig ist, nachdem Ihr Kanonenboot es in der Mangel hatte.«
    Kazim verriet keinerlei Mißtrauen wegen der kurzen Unterbrechung der rasenden Fahrt. »Ich akzeptiere«, erwiderte er sanft, doch damit täuschte er niemanden.
    »Wir haben keine Lust in einem schmutzigen Fluß im Kugelhagel zu sterben.«
    »Eine weise Entscheidung«, bekräftigte Kazim. Die Worte waren höflich, doch in seiner Stimme klangen Feindschaft und Triumph mit. »Es bleibt

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