Operation Sahara
Schritt zurück und bewunderte sein Werk.
Pitt hielt nach wie vor Fluß und Instrumente im Auge. »Na, siehst du. Eine brillante Operation, die dazu beiträgt, den Ruhm Dr. Albert Giordinos, dem Wüstenarzt, zu mehren.«
»Welche Großtat ist denn als nächstes auf medizinischem Gebiet zu erwarten?« fragte Pitt gerade, als er den schwachen, gelben Schein einer Laterne ausmachte, das Gas wegnahm und mit der
Kalliope
einen weiten Bogen beschrieb. Nur knapp verfehlte er eine Pinasse, die im Dunkeln segelte.
»Welche wohl? Du bekommst natürlich die Rechnung.«
»Ich schick dir mit der Post einen Scheck.«
Gunn kam von unten, einen Eiswürfel gegen eine dicke Beule an meinem Hinterkopf gepreßt. »Dem Admiral wird das Herz brechen, wenn er erfährt, was wir mit seinem Boot angestellt haben.«
»Ich glaube, tief im Innern hat er nicht damit gerechnet, es jemals wiederzusehen«, vermutete Giordino.
»Ist das Feuer gelöscht?« fragte Pitt Gunn.
»Glimmt noch. Ich werde mich darum kümmern, sobald ich den Rauch aus meinen Lungen habe.«
»Gibt’s unten irgendwelche Lecks?«
Gunn schüttelte den Kopf. »Die meisten Treffer haben wir weiter oben abbekommen. Unter der Wasserlinie wurden wir nicht getroffen. Die Bilge ist trocken.«
»Sind die Flugzeuge noch in der Nähe? Auf dem Radar kann ich nur eins ausmachen.«
Giordino hob den Kopf und suchte den Himmel ab. »Nur die Passagiermaschine beobachtet uns noch«, bestätigte er. »Es ist zu dunkel, um die Jäger ausmachen zu könne n. Sie befinden sich außer Hörweite, doch meine Nase sagt mir, daß sie sich noch in der Gegend herumtreiben.«
»Wie weit noch bis Gao?« fragte Gunn.
»Ungefähr 80 Kilometer«, schätzte Pitt. »Selbst bei dieser Geschwindigkeit dauert es noch über eine Stunde, bis wir die Lichter der Stadt zu Gesicht bekommen.«
»Vorausgesetzt, die Typen da oben lassen uns in Frieden«, sagte Giordino und hob seine Stimme um zwei Oktaven, um Wind und Motorengeräusche zu übertönen.
Gunn deutete auf das tragbare Funkgerät, das sich auf einer Ablage befand. »Wäre nicht verkehrt, wenn wir die ein bißchen an der Nase herumführten.«
Pitt grinste im Dunkeln. »Ja, ich meine, jetzt ist es an der Zeit, den Hörer abzunehmen.«
»Warum nicht?« spann Giordino den Gesprächsfaden weiter.
»Ich bin gespannt, was die uns zu sagen haben.«
»Wenn wir uns mit ihnen unterhalten, könnte uns das die Zeit verschaffen, die wir benötigen, um Gao zu erreichen«, riet Gunn.«
»Wir müssen noch ziemlich weit fahren.«
Pitt übergab das Ruder an Giordino und drehte die Lautstärke am Funkgerät voll auf, damit die Männer trotz des Lärms die Unterhaltung mitverfolgen konnten.
»Guten Abend«, meldete er sich gutgelaunt, »womit können wir Ihnen behilflich sein?«
Eine kurze Pause. Dann antwortete eine Stimme auf französisch.
»Ich hasse das«, murmelte Giordino.
Pitt sah, während er sprach, zum Flugzeug hoch. »Non parlez vous français.«
Gunn zog die Brauen hoch. »Weißt du, was du da gesagt hast?«
Pitt warf ihm einen unschuldigen Blick zu. »Ich habe sie darüber informiert, daß ich nicht Französisch spreche.«
»Vous heißt ihr«, belehrte ihn Gunn. »Du hast ihm gerade klargemacht, daß er kein Französisch kann.«
»Egal, er wird’s schon begreifen.«
Wieder meldete sich die Stimme über den Lautsprecher. »Ich verstehe Englisch.«
»Na prima«, erwiderte Pitt. »Fahren Sie fort.«
»Identifizieren Sie sich.«
»Nach Ihnen.«
»Nun gut. Ich bin General Zateb Kazim, Vorsitzender des obersten Militärrats von Mali.«
Bei dieser Aussage drehte sich Pitt um und sah Giordino und Gunn an. »Der Häuptling persönlich.«
»Ich wollte schon immer mal von einem Würdenträger begrüßt werden«, erklärte Giordino sarkastisch. »Hätte niemals gedacht, so etwas mitten in der Pampa zu erleben!«
»Identifizieren Sie sich«, wiederholte Kazim. »Kommandieren Sie ein amerikanisches Schiff?«
»Edward Teach, Kapitän der
Queen Anne’s Revenge.«
»Ich habe die Universität Princeton besucht«, erwiderte Kazim trocken. »Die Person des Piraten Blackbeard ist mir bekannt.
Hören Sie also mit dem Unsinn auf und ergeben Sie sich.«
»Und wenn ich andere Pläne habe?«
»Dann werden Sie und Ihre Mannschaft von Jagdbombern der malischen Luftstreitkräfte vernichtet.«
»Wenn die nicht besser schießen als die Kanonenboote Ihrer Marine«, stichelte Pitt, »dann brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.«
»Veranstalten Sie keine
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