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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Telefonanschlusses in Amerika aus dem Lautsprecher.
    Nach zehnmaligem Läuten wurde Pitt nervös. »Um Gottes Willen, weshalb geht niemand dran?« fragte er frustriert.
    »In Washington ist es fünf Stunden später als in Mali. Hier haben wir Mitternacht, also nehme ich an, er liegt noch im Bett und schläft.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Nicht Sandecker. Der schläft während einer Krise niemals.«
    »Wäre besser, wenn er dranginge«, drängte Giordino. »Die Meute folgt im Gang bereits unseren Wasserspuren.«
    »Halt sie mir vom Leib«, sagte Pitt.
    »Was, wenn die Pistolen haben?«
    »Mach dir darüber Gedanken, wenn es so weit ist.«
    Giordino sah sich im Raum um und warf einen Blick auf die indianischen Kunstschätze. »Halt sie mir vom Leib, sagt er«, grunzte Giordino. »Mir wird’s gehen wie Custer in Montana.«
    Schließlich meldete sich eine Frauenstimme. »Büro Admiral Sandecker.«
    Pitt griff sich den Hörer. »Julie?«
    Julie Wolff, Sandeckers Privatsekretärin, schnappte nach Luft.
    »Oh, Mr. Pitt. Sind Sie das?«
    »Ja. Ich habe nicht erwartet, daß Sie sich zu nachtschlafender Zeit im Büro aufhalten.«
    »Seit der Kontakt zu Ihnen abgebrochen ist, haben wir alle kein Auge mehr zugetan. Gott sei Dank, Sie leben. Alle bei der NUMA sind ganz krank vor Sorge. Geht’s Mr. Giordino und Mr. Gunn auch gut?«
    »Ja. Ist der Admiral in der Nähe?«
    »Er konferiert mit einer UN-Einsatzgruppe, wie man Sie aus Mali herausschmuggeln könnte. Ich hol’ ihn sofort.«
    Kaum eine Minute später me ldete sich Sandeckers Stimme.
    Gleichzeitig hörte man lautes Klopfen an der Tür. »Dirk?«
    »Ich habe keine Zeit für einen ausführlichen Lagebericht, Admiral. Bitte schalten Sie Ihren Rekorder an.«
    »Läuft.«
    »Rudi hat die Chemikalie bestimmen können. Er hat die aufgezeichneten Daten und schlägt sich zum Flughafen von Gao durch. Von dort aus will er das Land verlassen. Wir haben die Stelle gefunden, an der das Gift in den Niger fließt. Die genaue Position befindet sich in Rudis Aufzeichnungen. Das Problem ist, daß die eigentliche Quelle an einem unbekannten Ort im Norden, in der Wüste zu suchen ist. Al und ich bleiben hier und versuchen diesen Ort ausfindig zu machen. Übrigens, wir haben die
Kalliope
zerstört.«
    »Die Eingeborenen werden ungemütlich«, schrie Giordino quer durch den Raum. Er stemmte sich mit einer beachtlichen Kraft gegen die Tür.
    »Wo befinden Sie sich?« wollte Sandecker wissen.
    »Jemals etwas von einem reichen Typen namens Massarde gehört?«
    »Yves Massarde, ein französischer Konzernchef. Den kenne ich.«
    Bevor Pitt nähere Erklärungen abgeben konnte, sprang die Tür auf und sechs stämmige Matrosen fielen wie Rugbyspieler über Giordino her. Die ersten drei schickte er zu Boden, bevor er selber unter einem Berg von Leibern begraben wurde.
    »Wir sind in Massardes Hausboot eingedrungen«, erklärte Pitt schnell. »Tut mir leid, Admiral, ich muß jetzt Schluß machen.«
    Pitt legte in aller Ruhe den Hörer auf, drehte den Sessel um und sah dem Mann entgegen, der hinter seiner Mannschaft den Raum betrat.
    Yves Massarde war tadellos gekleidet. Er trug ein weißes Dinnerjackett mit einer gelben Rose im Knopfloch. Eine Hand ruhte in einer der Seitentaschen, den Ellenbogen hatte er leicht nach außen gewinkelt. Unbewegt ging er um die geschundenen Matrosen herum, die ihr Bestes gaben, um Giordino am Boden zu halten. Dann blieb er stehen und blickte sich im Raum um. In seinem Mundwinkel hing eine Gauloise Bleu. Er sah sich einem Mann mit kühlen Augen gegenüber, der hinter seinem Schreibtisch saß, die Arme in eisiger Gleichgültigkeit verschränkt hatte und ihn mit milder Neugierde musterte.
    Massarde war ein guter Menschenkenner. Dieser Mann, das spürte er sofort, gehörte zur gefährlichen Sorte.
    »Guten Abend«, begrüßte Pitt ihn höflich.
    »Amerikaner oder Engländer?« wollte Massarde wissen.
    »Amerikaner.«
    »Was tun Sie an Bord meines Bootes?«
    Die festen Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln.
    »Ich mußte ganz dringend mal telefonieren. Ich hoffe, mein Freund und ich haben Ihnen keine Umstände gemacht. Ich würde mich glücklich schätze n, wenn ich Ihnen den Anruf und die Beschädigungen an Ihrer Tür ersetzen dürfte.«
    »Sie hätten wie ein Gentleman fragen können, ob Sie an Bord kommen und telefonieren dürfen.« Massardes Ton verriet deutlich, daß er alle Amerikaner für Hinterwäldler hielt.
    »So, wie wir im Augenblick aussehen, hätten

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