Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
Anfall, und wand sich verzweifelt auf dem Tisch. Ihr Mund war weit geöffnet, aber man konnte ihre Schreie nicht hören. Ihr Kopf schluggegen das Metall, als sie vergeblich versuchte, sich loszureißen.
    Ein Mann trat ins Bild. Über seiner KGB-Uniform trug er eine dicke Gummischürze. Brutal griff er mit den Fingern zwischen die Beine des Mädchens und führte eine dicke Sonde in ihre Vagina ein. An der Sonde war ein Stromkabel befestigt.
    Lukin sah den Ausdruck schmerzverzerrten Entsetzens auf dem vor Angst entstellten Gesicht des Mädchens und wandte sich ungläubig und angewidert ab. Er konnte es nicht ertragen, den Film noch eine Minute länger anzusehen, während Berija ruhig dasaß, Sekt trank und auf die Leinwand starrte.
    Romulka grinste, als er einen schwarzen Lederhandschuh anzog. »Was ist mit Ihnen, Lukin? Können Sie nicht zusehen, wie eine Frau gefoltert wird?« Er warf einen kurzen Blick auf Lukins Prothese. »Kein Wunder, daß diese deutsche Nutte Sie zum Krüppel gemacht hat. Ich hätte ihr zwischen die Augen geschossen.«
    Romulka schlug klatschend den anderen Handschuh in die Hand und ging grinsend hinaus. Lukin riß sich zusammen und folgte ihm dann. Am liebsten hätte er auf den roten Teppich gekotzt.
    Eine halbe Stunde später blätterte Lukin rauchend den Ordner durch, den Berija ihm gegeben hatte, als Pascha hereinkam.
    Der mongolische Leutnant klopfte sich den Schnee vom Mantel. »Hier draußen schneit es dicke Brocken. Was, zum Teufel, liegt an, daß du mich morgens um eins aus dem Bett holen läßt?« Er blickte Lukin prüfend an. »He, du siehst aus, als wäre dir ein Gespenst über den Weg gelaufen.«
    »Schlimmer noch. Aber eins nach dem anderen. Hast du noch was von dem sibirischen Wodka hier?«
    Pascha grinste. »Ich habe immer einen kleinen Vorrat für den Notfall, damit ich bloß nicht nüchtern werde. Aber Vorsicht. Das Zeug fühlt sich an, als würdest du eine brennende Kerze runterschlucken.«
    »Gieß mir einen großen Schluck ein.«
    »Im Dienst? Das sieht dir gar nicht ähnlich. Ich bin überrascht, Major.«
    »Nicht halb so überrascht, wie du gleich erst sein wirst.«
    Pascha schloß die Tür des Büros ab und holte eine Flasche und zwei Gläser aus seinem Schreibtisch. Eins reichte er Lukin und schenkte es voll.
    »Es treibt den Teufel aus und bringt ein bißchen Sonne in deinen Magen. Sa sdorowje. Was ist los?«
    Lukin schluckte. »Spar dir den Trinkspruch lieber für ein anderes Mal auf. Du arbeitest mit mir an einem Fall.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich. Mir wurde eben die zweifelhafte Ehre einer Einladung in den Kreml zuteil.«
    Pascha runzelte die Stirn, und seine Augen in dem gelben Gesicht wurden zu schmalen Schlitzen. »Meinst du das ernst?«
    »Über einen Besuch im Kreml scherze ich nicht, Pascha.«
    »Was war der Grund?«
    Lukin erzählte ihm alles und reichte ihm anschließend den Ordner. Pascha las ihn, pfiff leise und ging zu seinem Schreibtisch. Dort schälte er sich aus seinen Mantel, setzte sich, legte die Füße auf die Tischplatte und trank einen Schluck Wodka.
    »Viel steht ja nicht drin, aber selbst das wenige ist eine sehr interessante Lektüre.«
    »Über den Amerikaner, Slanski, gab es noch weniger. Man nennt ihn den Wolf. Wie dir wahrscheinlich aufgefallen ist, fehlen zwei Seiten in dem Bericht, falls die fortlaufende Seitennumerierung korrekt ist.«
    »Warum wohl?«
    »Vermutlich stehen geheime Informationen drin.«
    »Aber normalerweise werden einem Ermittler alle Unterlagen über den Fall gegeben, an dem er arbeitet. Warum haben sie zwei Seiten herausgenommen?«
    »Seit wann ist Berija dafür bekannt, daß er seine Karten auf den Tisch legt? Er hat uns nur gesagt, was wir wissen müssen. Aber trotzdem, du hast recht. Ich finde es auch seltsam.«
    »Um die Frau ist es schade«, stellte Pascha fest. »Sie hat offensichtlich eine schlimme Zeit hinter sich. Muß ganzschön verzweifelt gewesen sein, wenn sie aus dem Gulag geflohen ist. Mit den Fotos können wir nicht viel anfangen. Anscheinend hat man sie unmittelbar nach der Verhaftung aufgenommen. Sie ist ziemlich dürr, und ihr Haar ist kurz geschoren. Und das Foto von Slanski ist aus ziemlich großer Entfernung geschossen und zu unscharf, um etwas Genaues erkennen zu können. Außerdem versteht es ein Mann wie er, sein Äußeres zu verändern. Die zwei dürften genug falsche Ausweise dabei haben, daß sie eine Wand damit tapezieren könnten.«
    Lukin nickte. »Das Erste Direktorat hat eine Akte über

Weitere Kostenlose Bücher