Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
davon?«
    »In Anbetracht der Tatsache, daß wir kaum Alternativen haben, wäre es wohl einen Versuch wert.«
    Wladimir schenkte ihnen noch einen Wodka ein, als sie wieder in der Küche saßen, und breitete eine Landkarte auf dem Tisch aus.
    »Nicht schlecht für einen Anfänger. Sie haben sich gut gehalten.«
    Slanski war fast eine Stunde lang auf dem Hof herumgefahren, um sich an die Maschine zu gewöhnen. Es war gar nicht so einfach gewesen, doch unter Wladimirs Anleitungen gelang es ihm, das Ungetüm einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Er lernte, die Gänge zu wechseln und die verschiedenen Schalter am Lenker zu bedienen. Außerdem übten sie, was man tun mußte, wenn der Motor absoff. Ein paar neugierige, magere Kinder waren aus den Wohnungen gekommen und hatten Wladimir angebettelt, mit ihnen eine Runde zu drehen, bis er sie schließlich wegscheuchte und die Maschine in den Vorratsraum zurückschob.
    »Sagen Sie uns, was Sie vorhaben«, meinte Slanski in der Küche und musterte den Mann.
    »Der KGB und die Miliz überwachen wahrscheinlich dieBahnhöfe, Busbahnhöfe und die Flughäfen. Möglicherweise machen sie sogar Stichproben in der Metro.« Er deutete auf den Stadtplan. Ein Netz von Straßen führte in alle Himmelsrichtungen aus Leningrad hinaus. »Vielleicht errichten sie sogar Straßensperren auf sämtlichen Hauptstraßen, die aus der Stadt herausführen, falls sie nicht schon den Wagen gefunden haben, den Sie stehengelassen haben. Sobald sie den finden, machen Sie Ernst mit der Suche nach Ihnen, verlassen Sie sich drauf. Es sind noch mehr als sechshundert Kilometer bis Moskau. Mit dem Motorrad müßten Sie eigentlich die Hauptstraßen aus Leningrad meiden können. Und vor allem: Eine Straße werden sie bestimmt nicht kontrollieren: die Straße zurück nach Tallinn.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Anna.
    Wladimir grinste. »Ganz einfach. Sie fahren die Ostseestraße zurück bis hinter Puschkin. Das ist hier.« Er zeigte erneut auf die Karte. »Das Städtchen heißt Gatschina und liegt ungefähr achtzig Kilometer von Leningrad entfernt. Von hier aus können Sie die Landstraßen nehmen, die sich südöstlich von Nowgorod gabeln. Dann sind es noch fünfhundert Kilometer bis Moskau. Aber sobald Sie Gatschina hinter sich gelassen haben, gibt es so viele kleine Straßen durch hügeliges, unbewohntes Waldgebiet, daß man die halbe Armee brauchen würde, um sie alle zu kontrollieren. Sie müßten es eigentlich ohne große Schwierigkeiten bis Moskau schaffen, jedenfalls solange Ihr Transportmittel Sie nicht im Stich läßt.
    Das Motorrad ist für schwergängiges Gelände ausgelegt und bewältigt Feldwege ohne Probleme. Diese Strecke ist zwar ein Umweg, aber in Anbetracht der Umstände wahrscheinlich die sicherste. Und verirren werden Sie sich auch nicht. Sie können die Karte behalten, und ich gebe Ihnen auch noch einen Kompaß mit. Mit ein wenig Glück sollten Sie es in zwölf Stunden bis nach Moskau schaffen. Auf dieser Route fahren auch einige Züge von Kleinstädten in Richtung Moskau. Ich gebe Ihnen den Tip nur für den Fall, daß Sie das Motorrad stehenlassen müssen. Natürlich müssen Sie dann häufig umsteigen, aber dagegen kann man nichts machen. Es ist jedenfalls die beste Strecke, die mir einfällt. Sie brauchen die Nummernschilder nicht vom Motorrad zu schrauben, wenn Sie es stehenlassen. Wie die meistendeutschen Maschinen ist sie nicht angemeldet.« Er blickte die beiden grinsend an. »Na, wie hört sich das an?«
    Slanski lächelte. »Wann brechen wir auf?«
    »Keiner weiß, wie lange es dauert, bis die Stadt von Kontrollpunkten eingeschlossen ist. Je früher, desto besser, würde ich sagen.«
    Slanski schaute auf die Uhr. »Also heute abend. Sobald der Verkehr auf den Hauptstraßen stärker wird. Um so weniger fallen wir auf.«
    Estland
    Lukin hörte den Schrei eines Tieres und war mit einem Schlag hellwach.
    Inzwischen war es heller geworden, doch das blasse Tageslicht des Winters wurde vom Schneetreiben gedämpft.
    Der Schmerz in seinem Armstumpf hatte nicht nachgelassen, und sein Körper zitterte vor Qual.
    Wie lange lag er hier schon?
    Er bewegte vorsichtig die Finger seiner rechten Hand. Es machte Mühe, aber wenigstens taten sie nicht weh und ließen sich überhaupt bewegen. Dann drehte er das Handgelenk so weit, daß er die Zeit von seiner Armbanduhr ablesen konnte.
    Viertel nach eins.
    Er hatte über drei Stunden im bitterkalten Wald gelegen.
    Der Wind pfiff um die Bäume. Lukins

Weitere Kostenlose Bücher