Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
zwischen den Bäumen rechts von ihm. Es kam auf ihn zu – und diesmal setzte sein Herz beinahe aus.
    Er schob die Maschine zurück auf den Pfad in Deckung der Bäume und hob die Kalaschnikow, die er sich um den Hals geschlungen hatte.
    Die BMW raste vorbei, und Lukin erkannte den Mann und die Frau.
    Er legte den Gang ein und jagte hinter ihnen her.
    Lukin war noch etwa zwanzig Meter hinter der BMW, als die Frau sich umdrehte. Im Licht des Scheinwerfers sah er ihren geöffneten Mund und den Ausdruck des Entsetzens und der Überraschung auf ihrem Gesicht.
    Sie drehte sich nach vorn, klopfte dem Mann auf die Schulter und schrie ihm etwas zu.
    Der warf kurz einen Blick nach hinten. Sein Gesicht war durch den Helm und die Schutzbrille verhüllt.
    Plötzlich legte die BMW an Tempo zu und raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über den Waldweg.
    Lukin konnte seine Maschine kaum noch beherrschen. Um das Gleichgewicht zu wahren, ließ er die Füße über den Waldboden rutschen. Wenn er doch nur mit der Kalaschnikow auf den Hinterreifen des Motorrads vor sich schießen könnte! Dann würde er sie aufhalten. Aber mit einer Hand war dasunmöglich, und er konnte auch so kaum die Geschwindigkeit mithalten, die die beiden vorlegten.
    Das Paar vergrößerte den Abstand immer mehr.
    Als die BMW um eine Ecke bog, sah Lukin einen Wall aus Lichtern vor sich. Armeelastwagen und Geländewagen bildeten etwa hundert Meter vor ihnen eine weitere Straßensperre.
    Die BMW wurde langsamer und schlug einen scharfen Haken nach rechts, um der Blockade auszuweichen. Lukin begriff, daß Slanski die Sperre umfahren wollte.
    Die BMW schoß eine Böschung hinauf, und Lukin machte sich wieder an die Verfolgung.
    Nach einigen Metern fing die Maschine unter ihm bedenklich an zu schwanken und schaukelte sich so heftig auf, daß er hinunterstürzte und auf dem eisharten Boden aufschlug.
    Er sah, wie die BMW mit einem dunklen Grollen beschleunigte und den Hügel erklomm, doch kurz bevor sie den Kamm erreichte, stotterte plötzlich der Motor. Das schwere Motorrad bockte und schien die letzten Meter nicht mehr zu schaffen.
    Die Frau fiel vom Sattel, schlug hart auf den Boden und rollte die Böschung hinunter.
    Lukin rappelte sich auf und rannte auf sie zu.
    Auf dem Kamm bemühte sich der Mann inzwischen, die Maschine im Griff zu behalten. Schließlich senkte sich das Vorderrad wieder, die Räder faßten, und Sekunden später stand die Maschine auf sicherem Grund. Lukin sah, wie der Fahrer entsetzt beobachtete, wie die Frau am Fuß der Böschung liegenblieb.
    Einen Augenblick wirkte er unschlüssig; dann schrie er verzweifelt auf: »Anna …!«
    Lukin hob die Kalschnikow und feuerte eine Salve ab. Die Kugeln rissen Splitter aus den Bäumen, doch der Mann riß die Maschine herum und fuhr in die Dunkelheit davon.
    Die Besatzungen der Lastwagen liefen los, feuerten blindlings in den Wald und kletterten hinter der BMW her.
    Lukin warf die Maschinenpistole fort und stürzte sich auf die Frau, gerade als sie versuchte, sich irgend etwas in den Mund zu stecken. Sie schrie vor Schmerz, als er mit voller Wucht auf ihr landete. Lukin zwang ihr den Mund auf und schob ihr rücksichtslos die Finger in den Hals.

SIEBTER TEIL

27. FEBRUAR BIS 2. MÄRZ 1953

41. KAPITEL
    Paris
    Am selben Abend hielt in Paris kurz vor zweiundzwanzig Uhr ein eleganter, schwarzer Citroën am Boulevard Montmartre. Henri Lebel stieg aus. Es regnete in Strömen. Nachdem der Chauffeur ihm einen Schirm gereicht hatte, sagte Lebel: »Sie brauchen nicht zu warten, Charles. Holen Sie mich um Mitternacht im Maxime’s ab.«
    »Selbstverständlich, Monsieur.«
    Lebel sah dem Citroën nach, bis der Wagen hinter den grauen Regenschleiern verschwunden war, überquerte dann den Boulevard und bog in eine enge Nebenstraße ein, die von Müll übersät war. Eine Katze lief an ihm vorbei, und als Lebel das Ende der schmutzigen Gasse erreicht hatte, stand er vor einer blau angestrichenen Tür. Ein Leuchtschild darüber verkündete: ›Club Malakow. Nur für Mitglieder‹.
    Lebel klopfte an die Tür. Ein Fensterchen in der Tür wurde geöffnet, und ein Mann streckte sein unrasiertes Gesicht heraus.
    »Oui?«
    »Monsieur Clichy. Ich werde erwartet.«
    Es klapperte, als der Mann einige Riegel zurückschob und die Tür öffnete. Er warf einen mißtrauischen Blick in die regnerische Gasse, bevor er seinen Besucher hereinbat.
    Lebel stieg über eine Wendeltreppe aus Metall in einen vollen, rauchigen Raum

Weitere Kostenlose Bücher