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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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nacheinander an.
    »Ich möchte das noch einmal klarstellen: Sie behaupten, man kann ihn nicht mehr aufhalten?«
    Allen Dulles, der Chef der CIA, saß neben dem Präsidenten, Karl Branigan und Jake Massey hatten ihren Platz vor dem Walnußschreibtisch.
    Unter den Augen des Präsidenten zeichneten sich dunkle Schatten ab, und das berühmte Grinsen war ihm vergangen. Selbst das Wetter schien sich seiner finsteren Laune anzupassen.
    Branigan beugte sich im Sessel vor. »Ich fürchte, es sieht schlecht aus, Mr. President. Wie Massey erklärt hat, führt der einzige Weg, an Slanski heranzukommen, über Lebel. Aber der ist verschwunden.«
    »Berichten Sie, was passiert ist«, forderte Eisenhower ihn mürrisch auf.
    »Wie Sie wissen, Sir, sollte Lebel in zwei Tagen nach Moskau fliegen. Wir haben versucht, über unsere Niederlassung in Paris Kontakt mit ihm aufzunehmen, aber Lebel konnte nicht ausfindig gemacht werden. Sein Chauffeur behauptet, er hätte ihn um Mitternacht Pariser Zeit vom Maxime’s abholen sollen, wo Lebel einen Geschäftstermin hatte. UnsereLeute haben im Restaurant auf ihn gewartet, aber Lebel ist nicht gekommen. Dafür haben wir etwas anderes herausgefunden.«
    »Was?«
    »Unser Pariser Büro hat einen außerplanmäßigen diplomatischen Flug der Sowjets vom Flughafen Le Bourget gemeldet. Ziel Moskau. Und zwar kurz nachdem Lebel von seinem Chauffeur am Montmartre abgesetzt worden ist. Es gibt einen Club in der Nähe des Boulevards, den Club Malakow. Er wird hauptsächlich von bekannten Mitgliedern der französischen kommunistischen Partei besucht. Wir haben über unsere Kontakte bei der französischen Gegenspionage erfahren, daß Lebel gelegentlich dabei beobachtet wurde, wie er den Club besuchte. Sein Chauffeur sagt aus, daß sein Chef am Abend einen Anruf bekommen und behauptet habe, er hätte noch ein privates Treffen. Aber er hat nicht gesagt, wo dieses Treffen stattfand, sondern sich einfach zum Boulevard Montmartre fahren lassen.
    Es gibt noch ein paar weitere beunruhigende Fakten. Kurz vor dem Abflug wurden einige Passagiere an Bord der russischen Maschine gebracht, einer davon auf einer Liege mit einem Arzt an seiner Seite. Nach Auskunft der Franzosen haben die Sowjets behauptet, es handele sich um einen Angehörigen der sowjetischen Botschaft, der wegen einer dringenden medizinischen Behandlung nach Moskau geflogen werden mußte. Daraufhin haben wir mit den französischen Behörden gesprochen, die die Maschine abgefertigt und die Passagierliste kontrolliert haben. Nach der Beschreibung der Personen, die sich an Bord befanden, gehen wir mittlerweile davon aus, daß es sich bei dem Mann auf der Trage um Lebel gehandelt haben könnte.«
    »Meine Güte!«
    »Was mich zu der Überzeugung bringt, daß Moskau Lebels Kontakte mit Massey herausgefunden hat und ihn nun verhören will.«
    Eisenhower rieb sich mit der Hand die Augen. »Es wird mit jeder Stunde schlimmer.«
    »Mr. President, daß Moskau Lebel entführt, bedeutet, er hat noch nicht kooperiert. Aber meiner Meinung nach wirdSlanski ab sofort alle Befehle mißachten, die wir ihm erteilt haben.«
    Eisenhower blickte auf. »Selbst einen direkten Befehl von mir?«
    »Selbst eine direkte Anweisung vom Präsidenten, Sir. Wenn es überhaupt möglich wäre, ihm eine solche Anweisung zu überbringen.«
    Eisenhower seufzte wieder. »Mr. Massey, möchten Sie etwas zu dem Gespräch beitragen?«
    Massey blickte auf. Unter seinen Augen waren dunkle Schatten, und seiner Miene konnte man entnehmen, wie besorgt er war. Er hatte in den letzten achtundvierzig Stunden kaum geschlafen, und dem langen Flug von Helsinki nach Washington war eine zähe, vierstündige Befragung durch Branigan, Wallace und Allen Dulles gefolgt. Sie hatten jede Einzelheit der Operation durchgekaut. Ein verhängnisvolles Gefühl nagte die ganze Zeit in Masseys Innerem, und ihm war übel. Die Nachricht von Lebels Entführung kam jetzt noch dazu, und im Raum breitete sich allmählich eine hoffnungslose Atmosphäre aus.
    Er richtete den Blick auf Eisenhower, der ihn forschend anschaute. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Mr. President.«
    Eisenhower lief vor Zorn rot an. »Wenn man bedenkt, daß Sie für diese Situation mitverantwortlich sind, sollten Sie lieber an diesem Gespräch teilnehmen. Sie haben die letzten zehn Minuten wie ein Mann dagesessen, der nicht mehr weiß, wo er wohnt. Haben Sie keine Vorschläge?«
    »Wenn Lebel entführt und nach Moskau verschleppt worden ist, haben

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