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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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um und betrachtete den Mann. Auf seinem unrasierten Gesicht zeigte sich ein schmales, irres Lächeln. Er sah gefährlich aus, völlig unberechenbar. Er war mittelgroß, blond und trug eine Leinentasche über der Schulter. Über dem Pullover schützte er sich mit einer dick gefütterten Windjacke vor dem Wetter, und die Cordhose hatte er in knielange, russische Stiefel gesteckt. Er hielt eine Browning-Schrotflinte im Anschlag und zielte damit auf Massey.
    Der Mann grinste, was sein Gesicht noch mehr zerknitterte. »Jake Massey. Eine Sekunde lang hab’ ich Sie für einen Eindringling gehalten, der nichts Gutes im Schilde führt. Sie hätten sich beinahe ’ne Ladung Schrot eingefangen.«
    »Wahrscheinlich bin ich früher hier als erwartet.« Massey deutete mit einem Nicken auf die Schrotflinte. »Wollen Sie das Ding noch benutzen, Alex?«
    Der Mann senkte die Waffe, als er vortrat, und schüttelte Massey die Hand. »Schön, Sie zu sehen, Jake. Sie hatten also keine Probleme, uns zu finden?«
    »Ich habe das Zeichen an der Einfahrt gesehen. Von wegen Privatsphäre. Wer sollte sich wohl die Mühe machen, zu einem so gottverlassenen Ort hinauszufahren?«
    Slanski lächelte. »Zum Beispiel Wilddiebe. Das Land unddas Wasser gehören Wasili, und er hat nicht viel übrig für Fremde, die seine Fallen räubern.«
    »Ich würde freiwillig niemals hierherkommen.«
    »Wenn Sie etwas Zeit haben, dann mache ich mit Ihnen eine Besichtigungstour. In den Wäldern gibt’s sogar noch Bären.«
    Offensichtlich verriet Masseys Gesichtsausdruck seinen Widerwillen, denn Slanski lachte.
    »Nur keine Panik, Jake. Es ist hier trotzdem viel sicherer als in New York.«
    Erst jetzt fiel Massey der alte Mann auf, der etwa fünfzig Meter weiter am Waldrand stand und einen Hirschkadaver auf den Schultern trug.
    Er hatte eine Winchester in der Hand. Sein langes, schwarzes Haar war nach hinten gekämmt, und sein wettergegerbtes, braungebranntes Gesicht hatte so viele Runzeln, daß es fast wie eine große Walnuß aussah. Aus der Entfernung wirkte er wie ein Indianer, aber Massey erkannte einige charakteristische Züge in seinem Gesicht. Es ähnelte den Gesichtern der Russen, die nördlich vom Polarkreis leben. Auch sie hatten dunkles Haar und Gesichtszüge wie die Lappen.
    Slanski winkte ihm kurz zu, und als Massey noch einmal hinschaute, war der Mann im Wald verschwunden.
    Plötzlich fing es an zu regnen. Es war ein heftiger Wolkenbruch, und ein Windstoß peitschte ihnen die eiskalten Tropfen ins Gesicht.
    »Wollen wir ins Haus gehen?« schlug Slanski vor. »Ich hab’ eine Flasche Bourbon versteckt. Damit können Sie Ihre alte russische Seele wärmen.«
    Sie saßen an dem Kieferntisch. Slanski öffnete die Flasche und füllte zwei Gläser.
    Er war schlank, gut gebaut und bewegte sich geschmeidig. Die Verbindung aus ruheloser Energie und völliger Selbstbeherrschung war merkwürdig. Es sah aus, als hätte Slanski jeden Muskel seines Körpers unter Kontrolle. Als er sich setzte, fielen Massey die dunklen, graublauen Augen des Mannes auf. Ihr Blick verriet mehr als nur eine Spur der Qualen,die er erlitten haben mußte, auch wenn dieses seltsame Lächeln nur selten von seinen Lippen verschwand.
    Slanski hob sein Glas. »Sa sdorowje.«
    »Sa twojo sdorowje.« Massey nippte an seinem Drink, stand auf, trat an das Regal in der Ecke des Zimmers und nahm ein Buch heraus.
    »Dostojewski. Letztes Mal war es Tolstoi. Was fangen wir nur mit Ihnen an, Alex? Ein Attentäter und Intellektueller. Eine sehr gefährliche Kombination.«
    Slanski lächelte. »Er gefällt der dunklen Seite meiner russischen Seele. Außerdem bekommt man hier oben einen Hüttenkoller, wenn man nicht irgendwas zu tun hat. Wenn Sie über Nacht bleiben wollen, kann ich Ihnen ein Bett herrichten.«
    Massey schüttelte den Kopf. »Danke für das Angebot, aber ich bleibe nicht, Alex. Ich habe für heute abend ein Zimmer in einem Hotel gebucht. Wohin ist Wasili verschwunden?«
    »Er ist irgendwo im Wald. Kümmern Sie sich nicht um ihn.«
    Massey leerte das Glas und schob es nach vorn auf den Tisch. Während Slanski nachschenkte, fragte er: »Wollen Sie reden?«
    »Was genau hat Branigan Ihnen erzählt?« konterte Massey mit einer Gegenfrage.
    »Genug, um mein Interesse zu wecken. Aber da Sie ja die ganze Sache leiten, würde ich es gern aus erster Hand erfahren.«
    Massey öffnete das Sicherheitsschloß seines Aktenkoffers, den er aus dem Wagen geholt hatte, nahm den Ordner mit dem Vermerk:

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