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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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es?«
    »Machen Sie es auf, und sehen Sie selbst.«
    Sie riß das Papier auf. Eine Schachtel Kuntz-Pralinen kam zum Vorschein. Annas große Augen wirkten fast kindlich, als sie Massey anschaute.
    »Meine Art, hallo zu sagen«, erklärte Massey auf russisch. »Von Russe zu Russe. Wie ist es Ihnen ergangen, Anna?«
    »Gut. Und jetzt, wo ich Sie wiedersehe, geht es mir noch besser. Danke für das Geschenk, Jake.«
    »Nicht der Rede wert.« Er betrachtete ihre Figur. »WerdenSie nicht böse, wenn ich das sage, aber Sie haben seit Helsinki ein bißchen zugenommen. Aber es steht Ihnen gut.«
    Sie lachte. »Dann betrachte ich es als Kompliment.« Sie hielt die Pralinenschachtel hoch. »Und die werden mich bestimmt nicht schlanker machen. Aber nochmals danke.« Sie erhob sich. »Ich habe einen Laden gefunden, der von Emigranten geführt wird. Sie verkaufen dort guten russischen Tee. Möchten Sie einen?«
    »Sie können wohl Gedanken lesen. Ich nehme ihn auf russisch.« Er lächelte. »Sieben Stück Zucker und nicht rühren.«
    Sie lachte und ging in die winzige Küche.
    Massey nippte am Tee und sprach auf russisch weiter, als sie sich an dem kleinen Tisch gegenüber saßen.
    »Sie sehen zufrieden aus.«
    »Finden Sie?«
    »Es ist schön, Sie lächeln zu sehen, Anna. Ich glaube, bei unserer letzten Begegnung hatten Sie keinen Grund zu lächeln. Stimmt es, daß Sie einen Job haben?«
    »Ja, in einer Kleiderfabrik, die einem Einwanderer aus Polen gehört. Es ist ein verrückter Laden, aber mir gefällt es. Und meine Kolleginnen sind gar nicht so, wie ich mir amerikanische Frauen vorgestellt habe.«
    »Inwiefern?«
    »Sie reden viel mehr als russische Frauen. Und sie lachen mehr. Und essen mehr.« Sie lächelte. »Viel mehr. Deshalb habe ich auch zugenommen.«
    »Anscheinend machen Sie große Kleider, ja?«
    Sie lachte. »Nein, so groß nun auch wieder nicht.«
    »Haben Sie sich mit jemandem angefreundet?«
    »Mit einigen.«
    Massey schaute sich um. »Fühlen Sie sich hier nicht einsam, so ganz allein?«
    »Manchmal.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber so schlimm ist es nicht. Jedenfalls bin ich froh, daß Sie mich besuchen, Jake.«
    »Eigentlich ist es ein inoffizieller Dienstbesuch, Anna, kein Privatbesuch. Trotzdem ist es schön, Sie wiederzusehen.«
    Sie stellte ihre Tasse ab und blickte ihn an. »Das verstehe ich nicht. Man hat mir gesagt, daß jemand über meine Arbeitserlaubnis mit mir sprechen wollte. Sind Sie deshalb hier?«
    Massey saß einige Sekunden schweigend da. Als er schließlich antwortete, klang seine Stimme ruhig und ernst.
    »Deswegen bin ich nicht hier, Anna. Ich möchte über etwas anderes mit Ihnen reden.«
    Als er ihre verwirrte Miene sah, fuhr er fort: »Würden Sie mir einen Gefallen tun, Anna? Hören Sie einfach zu, was ich Ihnen zu sagen habe. Dann plaudern wir weiter. Aber jetzt hören Sie einfach nur zu.«
    Anna zögerte und nickte dann.
    Massey erhob sich, strich sich durchs Haar und schaute Anna ins Gesicht.
    »Zunächst möchte ich, daß eins klar ist: Was ich Ihnen zu sagen habe, ist streng vertraulich. Wenn Sie mit jemand darüber reden, verspreche ich Ihnen, daß Ihr Recht widerrufen wird, in diesem Land zu bleiben. Vielleicht werden Sie sogar vor Gericht gestellt.« Er sah die Angst auf ihrer Miene. »Es tut mir leid, daß ich so direkt bin, Anna, aber Sie werden den Grund verstehen, wenn ich fertig bin. Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Wenn Sie ihn ablehnen, verschwinde ich, und Sie sehen mich nie wieder. Dieses Gespräch hat niemals stattgefunden. Wenn Sie ja sagen, reden wir weiter. Ist das klar, Anna?«
    Sie blickte ihn noch immer verwirrt an. »Haben Sie keine Angst«, meinte er lächelnd. »Wie Ihre Antwort auch ausfallen mag, sie wird in keiner Weise Ihr Recht schmälern, in diesem Land zu bleiben. Aber ich möchte klarstellen, daß Sie mit niemandem über diese Unterhaltung reden dürfen. Nicht einmal mit den Leuten, die Ihren Fall behandeln und Ihnen geholfen haben, Arbeit zu finden.«
    Sie nickte langsam. »Ich verstehe.«
    »Gut. Dann wäre das geklärt.« Er setzte sich und überlegte, bevor er weiterredete. »Anna … Es fällt mir nicht leicht …«
    Als er zögerte, meinte Anna ruhig: »Warum sagen Sie nicht einfach, um was es geht?«
    »Die Leute, für die ich arbeite, brauchen für eine bestimmte Mission eine Frau. Es ist eine sehr heikle Mission.«
    Sie erwiderte seinen durchdringenden Blick. »Was für eine Mission? Hat sie etwas mit dem Militär zu

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