Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf
Meerbusens, befanden sich die von Rußland besetzten baltischen Staaten.
Massey traf vor Mittag mit dem Morgenflug aus Paris in Helsinki ein. Janne Saarinen erwartete ihn bereits in derAnkunftshalle. Sie fuhren in Saarinens kleinem grauen Volvo in westlicher Richtung die Küste entlang. Saarinen wandte sich an den amerikanischen Gast.
»Ich dachte, ich würde mal eine Pause von diesen heimlichen Flügen haben, aber dann wieder dein Anruf. Wer ist es diesmal, Jake? Hoffentlich nicht wieder solche Ekel wie die beiden SS-Typen, die ich letzten Monat aus München geholt habe.«
»Diesmal nicht, Janne.«
Saarinen lächelte. »Immerhin, besser als nichts. Man wird ja bescheiden. Wie viele Passagiere soll ich diesmal absetzen?«
»Zwei. Einen Mann und eine Frau.«
»Worum geht es, Jake? Ist es eine Spezialoperation? Normalerweise starten deine Leute im Winter nicht von hier aus. Das Wetter ist doch viel zu schlecht.«
»Unter uns, Janne, es ist ein inoffizieller Absprung. Du wirst gut dafür bezahlt, aber das muß ich kaum besonders erwähnen.«
Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Finnen. »Das riecht nach Gefahr, was mir im Moment gerade recht kommt. Spar dir die Worte. Über Geld reden wir, wenn die Sache erledigt ist.«
Die Straßen waren eisglatt, aber der bullige kleine Volvo war mit Schneeketten ausgerüstet. Es verstrichen zwanzig Minuten, bis sie ein kleines Fischerdorf erreichten. Es bestand aus einigen bunten Hütten, die sich um den zugefrorenen Hafen drängten.
Saarinen hielt am Ende des Dorfes vor einer Kneipe. »Das muß genügen«, erklärte er Massey. »Die Kneipe gehört meinem Vetter. Sie hat ein Hinterzimmer, wo wir uns ungestört unterhalten können. Gehen wir rein, Jake. Dort ist es wärmer.«
Der Finne schwang sein Holzbein aus dem Wagen, und die beiden Männer betraten den Schankraum. Die Gaststätte war überraschend groß und ganz in Kiefernholz eingerichtet. Ein Feuer loderte im Kamin, und ein Kachelofen verbreitete angenehme Wärme. Vom Fenster hatte man einen Blick auf den zugefrorenen Hafen. Hinter der Bar stand ein großer,blonder Mann in einem makellos weißen Barkittel und las Zeitung.
»Kundschaft, Niilo«, sagte Saarinen auf finnisch. »Wo sind die anderen?«
Der Mann grinste und deutete mit der Hand durch die leere Bar. »Keine Ahnung, Vetter. Vermutlich halten sie alle ihren Winterschlaf.« Er warf Massey einen vielsagenden Blick zu. »Das ist so ziemlich das einzige, was man um diese Jahreszeit hier tun kann.«
»Sprich bitte Englisch. Mein Freund hier versteht kein Finnisch«, antwortete Saarinen. »Und dann gib uns schnell einen Drink, Niilo, bevor wir erfrieren. Wir nehmen dein Hinterzimmer, wenn es dir nichts ausmacht. Wir haben was zu besprechen.«
Der Mann stellte eine Flasche Wodka und zwei Gläser auf den Tisch und reichte Saarinen einen Schlüsselbund.
Saarinen ging voraus zu einem Raum neben der Kneipe und schloß die Tür auf. Drinnen war es eiskalt. Er grinste, als er die Tür schloß.
»Ich weiß nicht, wieso sich Niilo die Mühe macht, im Winterhalbjahr seinen Laden geöffnet zu halten. Die meisten Einheimischen bleiben zu Hause. Vielleicht fällt ihm ja die Decke auf den Kopf. Im Sommer ist es hier gerammelt voll mit Jugendlichen aus Helsinki, die auf Sauftour sind, aber im Winter ist es so still wie im Leichenschauhaus.«
»Das paßt mir gut.«
Saarinen schenkte ihnen beiden ein Glas Wodka ein. »Willst du mit den Instruktionen anfangen?«
»Deshalb bin ich hier.«
»Dann erzähl mal, was du vorhast.«
»Ich möchte, daß du die beiden Leute, von denen ich gesprochen habe, in der Nähe von Tallinn absetzt.«
Saarinen blickte ihn erstaunt an. »Warum denn da? Tallinn ist eine Garnisonsstadt. Es wimmelt nur so von russischen Truppen.«
»Für den Absprung in der Gegend gibt es zwei Gründe«, erklärte Massey. »Erstens ist es nur eine kurze Distanz über den Finnischen Meerbusen nach Estland, und die Russen rechnen um diese Jahreszeit ganz bestimmt nicht mit Fallschirmspringern.Und zweitens erwartet unsere Freunde dort ein Empfangskomitee, das ihnen weiterhilft.«
»Verstehe. Wohin?«
»Tut mir leid, Janne. Das darf ich dir nicht sagen.«
»Macht nichts. Solange du dir über die Gefahren bewußt bist. Und wo hast du den Start geplant?«
»Ich hatte an diese kleine Landebahn gedacht, die du weiter oben an der Küste hast. Vorausgesetzt, sie liegt nicht zu dicht an der russischen Basis in Porkkula.«
»Bylandet? Warum nicht, die Insel ist
Weitere Kostenlose Bücher