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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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Essen und, im Fall der Fälle ... die Molotows und den brennenden Burggraben. Ich weiß, das ist nicht die wirkungsvollste Methode, einen Z aufzuhalten, aber wenn sie festsitzen und das Feuer nicht verlassen können ... und außerdem, was blieb uns schon anderes übrig, als die Munition verbraucht war und wir nichts anderes mehr hatten als eine seltsame Sammlung mittelalterlicher Schlagwaffen?  Davon gab es eine ansehnliche Menge, in Museen, Privatsammlungen ... und kein einziges Stück darunter diente nur zur Zierde. Das waren echte, gefährliche und erprobte Waffen. Sie wurden wieder zu einem festen Bestandteil des Lebens in Großbritannien, gewöhnliche Bürger liefen mit einem Streitkolben oder einer Hellebarde oder einer zweischneidigen Streitaxt herum. Ich selbst wurde recht perfekt im Umgang mit diesem Flamberg, auch wenn man es mir nie zutrauen würde. [Er zeigt ein klein wenig verlegen zu der Waffe, die fast so groß ist wie er selbst.] Sie ist nicht gerade ideal und erfordert viel Geschick, aber mit der Zeit lernt man, was man tun muss, was man sich selbst nie zugetraut hätte, wozu andere um einen herum fähig sind. 
    [David zögert, bevor er weiterspricht. Ihm ist eindeutig nicht ganz wohl in seiner Haut. Ich strecke die Hand aus.]
    Ich danke Ihnen sehr herzlich, dass Sie sich die Zeit genommen haben ...
    Das war ... noch nicht alles.
    Wenn Ihnen nicht wohl dabei ist...
    Nein, bitte, ist schon gut.
[Er holt tief Luft.]
  Sie ... sie wollte nicht gehen, wissen Sie. Sie bestand allen Einwänden des Parlaments zum Trotz darauf, in Windsor zu bleiben, »solange es dauert«, wie sie sich ausdrückte. Ich dachte, es wäre ein Fall von irregeleitetem Edelmut oder lähmender Angst. Ich versuchte, sie zur Vernunft zu bringen, flehte sie fast auf Knien an. Hatte sie mit dem Dekret von Balmore, mit dem sie ihre gesamten Ländereien in Schutzzonen für alle verwandelte, die sie erreichen und verteidigen konnten, nicht schon genug getan? Warum wollte sie nicht zu ihrer Familie nach Irland oder auf die Isle of Man oder, wenn sie schon unbedingt in England bleiben wollte, nicht ins HQ des Oberkommandos nördlich des Antoine?
    Was hat sie gesagt?
    »Die höchste Auszeichnung ist der Dienst an anderen.« 
[Er räuspert sich, seine Oberlippe bebt einen Moment.]
 Ihr Vater hatte das gesagt; es war der Grund, warum sie sich geweigert hatte, während des Zweiten Weltkriegs nach Kanada zu gehen, der Grund, warum ihre Mutter während des Blitzkriegs Zivilisten besuchte, die sich in den U-Bahn-Haltestellen unter London versteckt hatten, der Grund, warum wir bis auf den heutigen Tag ein Vereinigtes Königreich geblieben sind.  Ihre Aufgabe, ihr Mandat, besteht darin, alles zu verkörpern, was unser Land groß gemacht hat. Sie müssen uns anderen für alle Zeiten ein Beispiel geben, müssen die Stärksten und Tapfersten und Besten von uns sein. In gewisser Hinsicht werden sie von uns regiert, und nicht umgekehrt, und sie müssen alles, alles opfern, um diese göttergleiche Bürde zu stemmen. Wo läge sonst der Sinn? Man könnte die gesamte Tradition in die Tonne kicken, die verdammte Guillotine herausrollen und Schluss machen. Ich nehme an, sie wurden so ähnlich wie Burgen betrachtet: als verfallende, überflüssige Relikte ohne zeitgemäße Funktion, es sei denn als Touristenattraktion. Aber als der Himmel finster wurde und die Nation rief, besannen sich beide auf den ursprünglichen Sinn ihrer Existenz. Die einen beschützten unsere Leiber, die anderen unsere Seelen.

Ulithi-Atoll, Vereinigte Staaten von Mikronesien

    [Im Zweiten Weltkrieg diente dieses ausgedehnte Korallenatoll als Hauptstützpunkt für die Pazifikflotte der Vereinigten Staaten. Im Zombie-Weltkrieg lagen dort nicht nur Schiffe der amerikanischen Marine vor Anker, sondern auch Hunderte ziviler Schiffe. Auf einem dieser Schiffe befand sich UNS Ural, die erste Sendestation von Radio Freie Erde. Das Schiff, heute ein Museum für die Errungenschaften dieses Projekts, ist Mittelpunkt des britischen Dokumentarfilms Worte im Krieg. Einer der Interviewpartner dieser Dokumentation ist Barati Palshigar.]

    Unwissenheit war der Feind. Lügen und Aberglauben, Fehlinformationen, irreführende Fakten. Manchmal überhaupt keine Informationen. Unwissenheit führte zum Zombie-Krieg. Stellen Sie sich nur vor, wir hätten damals schon gewusst, was wir heute wissen. Stellen Sie sich vor, wir hätten das Untotenvirus so verstanden wie, sagen wir einmal, das

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