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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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sie mit anderen Befestigungsanlagen vergleicht, modern, modifiziert, und so weiter, dürfte ihre Rolle praktisch verschwindend gering sein, es sei denn, es ergeht Ihnen wie mir und diese Rolle hätte Ihnen das Leben gerettet.
 Das bedeutet nicht, dass eine mächtige Festung natürlich unser Gott gewesen wäre. Zunächst einmal müssen Sie den gravierenden Unterschied zwischen einer Burg und einem Palast begreifen. Viele dieser Burgen waren an sich nicht mehr als einfach nur große, eindrucksvolle Häuser oder waren zu solchen umgebaut worden, als ihr Verteidigungswert überflüssig geworden war. Diese einst uneinnehmbaren Bastionen hatten inzwischen so viele Fenster in den Erdgeschossen, dass man eine Ewigkeit gebraucht hätte, sie alle wieder zuzumauern. In einem modernen Hochhaus, aus dem man die Erdgeschosstreppe entfernt hatte, wäre man sicherer gewesen. Und was diese Paläste angeht, die lediglich als Statussymbole erbaut worden waren, wie das Chateau Usse oder das Prager »Schloss«, die waren wenig mehr als tödliche Fallen.  Nehmen Sie nur Versailles als Beispiel. Das war ein erstklassiger Flop. Kein Wunder, dass die französische Regierung beschloss, ihr neues Nationaldenkmal auf seiner Asche zu errichten. Haben Sie je dieses Gedicht von Renard gelesen über die wilden Rosen, die jetzt im Gedächtnispark wachsen und deren Blüten so rot wie das Blut der Verdammten sind?  Nicht dass eine hohe Mauer ausgereicht hätte, um auf Dauer zu überleben.  Burgen hatten, wie alle statischen Verteidigungsanlagen, ebenso viele interne wie externe Gefahren. Nehmen Sie nur Muiderslot in Holland. Ein Fall von Grippe, mehr brauchte es nicht. Dazu kommen ein nasser, kalter Herbst, schlechte Ernährung und Mangel an wirksamen Medikamenten ... Versuchen Sie sich nur vorzustellen, wie es gewesen sein muss, hinter diesen hohen Mauern aus Stein gefangen zu sein, während alle um einen herum todkrank waren und man wusste, dass man selbst bald dran sein würde, dass die einzige schmale Hoffnung in Flucht bestand. Die Tagebücher, die einige ge schrieben haben, berichten davon, dass viele vor Verzweiflung den Verstand verloren und freiwillig in den Burggraben sprangen, wo es von Zs nur so wimmelte.  Und dann die Brände, wie zum Beispiel in Braubach und Pierrefonds; Hunderte ausweglos gefangen, die nur darauf warteten, ob sie von den Flammen verbrannt oder vom Rauch erstickt werden würden. Und es kam zu versehentlichen Explosionen, wenn Zivilisten zufällig irgendwie in den Besitz von Bomben kamen, aber nicht die geringste Ahnung davon hatten, wie sie damit umgehen oder sie lagern sollten. Soweit ich weiß, kam in Miskolc Diosgyor in Ungarn jemand in den Besitz eines Satzes Militärsprengstoff auf Natriumbasis. Fragen Sie mich nicht, was genau es war oder warum sie es hatten, aber niemand schien zu wissen, dass Wasser, nicht Feuer, das auslösende Agens war. Es heißt, dass jemand in der Waffenkammer geraucht und einen kleinen Brand oder was auch immer verursacht hat. Die dummen Tölpel dachten, sie würden eine Explosion verhindern, wenn sie die Kisten mit Wasser übergössen. Es wurde ein Loch durch die gesamte Mauer gesprengt, durch das die Toten herein strömten wie Wasser durch einen gebrochenen Damm.  Das war wenigstens ein Fehler, der auf Unwissenheit beruhte. Was sich in Chateau de Fougeres abspielte, das kann ich nicht einmal ansatzweise verzeihen.  Denen gingen die Vorräte aus und sie glaubten, sie könnten einen Tunnel unter ihren untoten Angreifern hindurch graben. Was glaubten sie, worum es sich da handelte, The Great Escape? Hatten sie professionelle Vermesser? Besaßen sie Grundkenntnisse der Trigonometrie? Der verdammte Tunnel war einen halben Kilometer zu kurz, sie kamen mitten in einem Nest der verdammten Dinger hoch.  Die dummen Wichser hatten nicht einmal daran gedacht, ihren Tunnel mit Sprengladungen zu sichern.  Ja, es wurde eine Menge Scheiße gebaut, aber es gab auch einige bemerkenswerte Triumphe. Viele hatten es nur mit befristeten Belagerungen zu tun, hatten das Glück, auf der richtigen Seite der Linie zu sein. Einige in Spanien, Bayern oder Schottland über dem Antoine mussten nur Wochen oder gar Tage aushalten. Bei einigen, wie zum Beispiel Kisimul, musste nur eine einzige Nacht der Angst lang ausgehalten werden. Und dann wiederum gab es Geschichten wahrer Siege, wie im Falle von Chenonceau in Frankreich, einem bizarren kleinen, Disneyartigen Schloss, das auf einer Brücke über den Fluss

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