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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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Cher erbaut worden war. Da alle Verbindungen zum Festland gekappt wurden und mit strategischer Voraussicht gehandelt wurde, konnten sie ihre Position über Jahre hinweg halten.
    Sie hatten genügend Vorräte für Jahre?
    Großer Gott, nein. Sie warteten einfach auf den ersten Schneefall und plünderten dann das Umland. Ich glaube, das war die normale Vorgehensweise für alle, die belagert wurden, ob in einer Burg oder nicht. Ich bin sicher, die in Ihren strategischen »Blauen Zonen« handelten auf dieselbe Weise, jedenfalls die oberhalb der Schneefallgrenze. In dieser Hinsicht hatten wir Glück, dass im größten Teil Europas im Winter Frost herrscht. Viele Verteidiger, mit denen ich gesprochen habe, waren sich darin einig, dass der Einbruch des Winters, so kalt und brutal er auch gewesen sein mag, zum Leben rettenden Ereignis wurde. Wenn sie nicht erfroren, nutzten viele Überlebende die Tatsache, dass die Zs gefroren waren, und suchten im Umland nach allem, was sie für die wärmeren Monate brauchten.
 Es überrascht nicht, dass viele Verteidiger beschlossen, in ihren Festungen zu bleiben, auch als sich die Gelegenheit zur Flucht bot, sei es Bouillon in Belgien oder Spis in der Slowakei oder daheim Beaumarais in Wales. Vor dem Krieg war die Anlage nichts weiter als ein Museumsstück gewesen, eine hohle Schale aus Kammern ohne Dach und hohen, konzentrischen Mauern. Dem Stadtrat sollte man für seine Leistung den Verdienstorden verleihen, wie er Ressourcen verteilte, die Bürger organisierte und die Ruine in alter Pracht neu auferstehen ließ. Ihnen blieben nur wenige Monate, bevor die Krise ihren Teil von Großbritannien erreichte. Noch dramatischer ist die Geschichte von Conway, eine Burg nebst mittelalterlicher Mauer, die die ganze Stadt schützte. Die Bewohner lebten in den Jahren des Patts nicht nur in relativem Komfort, der Zugang zum Meer machte Conway auch zum Sprungbrett für unsere Streitkräfte, als wir das Land zurückeroberten. Haben Sie je Camelot Mein gelesen?
    [Ich schüttle den Kopf.]
    Sie müssen sich ein Exemplar besorgen. Es ist ein verdammt guter Roman, der auf den eigenen Erfahrungen des Autors bei der Verteidigung von Caerphilly basiert. Er begann die Krise im ersten Stock seines Hauses in Ludlow, Wales. Als ihm die Vorräte ausgingen und der erste Schnee fiel, beschloss er, sich auf die Suche nach einer dauerhafteren Unterkunft zu machen.
 Er stieß auf die verlassene Ruine, die bereits Stätte einer halbherzigen und letztendlich vergeblichen Verteidigung gewesen war. Er begrub die Toten, schlug den gefrorenen Zs die Schädel ein und machte sich daran, die Burg im Alleingang zu renovieren. Er arbeitete unermüdlich im strengsten Winter seit Menschengedenken. Im Mai war Caerphilly bereit für die sommerliche Belagerung, und im darauffolgenden Winter wurde es zur Zuflucht für mehrere Hundert weitere Überlebende.
    [Er zeigt mir einige seiner Skizzen.]
    Ein Meisterwerk, nicht wahr, die zweitgrößte auf den Britischen Inseln.
    Und die Größte? [Er zögert.] Windsor.Windsor war Ihre Burg?
    Na ja, nicht meine persönlich.
    Ich meine, Sie waren dort. [Wieder eine Pause.]
    Vom Verteidigungsstandpunkt aus betrachtet war es so gut wie perfekt. Vor dem Krieg war es das größte bewohnte Schloss Europas gewesen, fast dreizehn Morgen. Es verfügte über einen eigenen Brunnen und genügend Vorratskammern, um Lebensmittel für Jahrzehnte einzulagern. Nach dem Brand 1992 wurde eines der modernsten Löschsysteme eingebaut, und an schließend sorgte die Bedrohung durch Terroristen dafür, dass die Sicherheitsvorkehrungen zu den besten im ganzen Königreich zählten. Nicht einmal die breite Öffentlichkeit wusste, wofür ihre Steuergelder ausgegeben wurden: kugelsicheres Glas, verstärkte Mauern, ausfahrbare Balken und Läden aus Stahl, die geschickt in Fenstersimsen und Türzargen versteckt wurden.
 Doch unsere allergrößte Errungenschaft in Windsor war, dass wir das Vorkommen an Rohöl und Erdgas mehrere Kilometer unter dem Fundament der Burg nutzten. Das war in den 1990er Jahren entdeckt, aus unterschiedlichen politischen und ökologischen Gründen aber nicht ausgebeutet worden. Wir beuteten es aus, das können Sie mir glauben. Unser Kontingent königlicher Ingenieure errichtete ein Gerüst über der Mauer und dehnte es bis zur Bohrungsstätte aus. Das war eine reife Leistung und wurde zum Vorläufer unserer befestigten Straßen. Auf persönlicher Ebene war ich nur dankbar für die warmen Zimmer, das

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