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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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des Vereinten Palästina aufgehen sollte.
    Was dachten Sie, steckte hinter dem israelischen Manöver?
    Das dachte ich: Die Zionisten wurden gerade aus den besetzten Gebieten vertrieben, sie sagen, sie wären freiwillig gegangen, wie im Libanon und zuletzt im Gaza-Streifen, aber wir wussten, wie schon früher, dass wir sie vertrieben hatten.
Sie wissen, unser nächster und endgültiger Schlag wird diesen illegalen Schandfleck zerstören, den sie ein Land nennen, und als Vorbereitung auf diesen vernichtenden Schlag versuchen sie, ausländische Juden als Kanonenfutter anzulocken und ... und - ich hielt mich für besonders schlau, weil ich mir das zusammengereimt hatte - so viele Palästinenser wie möglich als menschliche Schutzschilde zu entführen! Ich hatte alle Antworten. Wer hat die mit siebzehn nicht? Mein Vater war nicht so überzeugt von meinen genialen geopolitischen Erkenntnissen. Er war Hausmeister im Amiri-Hospital. Er hatte Dienst gehabt in der Nacht, als es zum ersten größeren Ausbruch der afrikanischen Tollwut kam. Er hatte nicht persönlich gesehen, wie die Toten von ihren Bahren aufstanden, auch nicht das Massaker an panischen Patienten und dem Personal, aber so viel von den Nachwehen, dass er zu der Überzeugung kam, es wäre Selbstmord, in Kuwait zu bleiben. Er hatte sich an dem Tag entschieden auszuwandern, als Israel mit seinem Vorschlag an die Öffentlichkeit ging.
    Es muss schlimm gewesen sein, das zu hören.
    Es war Blasphemie! Ich versuchte, ihn zur Vernunft zu bringen, ihn mit meiner jugendlichen Logik zu überzeugen. Ich zeigte ihm die Bilder von Al Dschasira, die Bilder aus dem neuen Staat Palästina im Westjordanland; die Feiern, die Demonstrationen. Jeder mit Augen im Kopf konnte sehen, dass die totale Befreiung unmittelbar bevorstand. Die Israelis hatten sich aus allen besetzten Gebieten zurückgezogen und bereiteten sage und schreibe die Evakuierung von Al Quds vor, das sie Jerusalem nennen! Alle Flügelkämpfe, die Gewalt zwischen unseren verschiedenen Widerstandsorganisationen, ich wusste, die würden aufhören, wenn wir uns erst zum endgültigen Vernichtungsschlag gegen die Juden vereint hatten. Konnte mein Vater das nicht sehen? Konnte er nicht begreifen, dass wir in wenigen Jahren, wenigen Monaten in unser Heimatland zurückkehren würden, diesmal als Befreier, nicht als Flüchtlinge.
    Wie wurde Ihr Streit beigelegt?
    »Beigelegt«, was für ein hübsches Wort. Er wurde nach dem zweiten Ausbruch  »beigelegt«, dem größeren in Al Dschahra. Mein Vater hatte gerade seinen Job gekündigt und unser Bankkonto aufgelöst, was noch davon übrig war ... Unsere Koffer waren gepackt, unsere E-Tickets bestätigt. Im Hintergrund lief der Fernseher, Polizisten stürmten die Vorderseite eines Gebäudes. Man konnte nicht sehen, auf was im Inneren sie schossen. Der offizielle Bericht gab »prowestlichen Extremisten« die Schuld. Mein Vater und ich stritten, wie immer. Er versuchte, mich davon zu überzeugen, was er im Krankenhaus gesehen hatte, und bestand darauf, dass es für jeden von uns zu spät wäre, bis unsere Herrscher die Gefahr endlich eingestanden. Natürlich hatte ich nur Verachtung für seine verzagte Unwissenheit übrig, seine Bereitwilligkeit, den »Kampf« aufzugeben. Was konnte ich anderes erwarten von einem Mann, der sein Leben lang Toiletten in einem Land geschrubbt hatte, das uns nur unwesentlich besser behandelte als die Gastarbeiter von den Philippinen. Er hatte seinen Blick für die Lage und seine Selbstachtung verloren. Die Zionisten boten das leere Versprechen eines besseren Lebens, und er stürzte sich darauf wie ein Hund auf einen Knochen. Mein Vater versuchte mit aller Geduld, die er aufbringen konnte, mir begreiflich zu machen, dass er so wenig Liebe für Israel empfand wie der militanteste Märtyrer von Al Aqsa, aber es schien das einzige Land zu sein, das sich aktiv auf den bevorstehenden Sturm vorbereitete, und ganz gewiss das einzige, das unserer Familie so bereitwillig Unterkunft und Schutz gewähren würde. Ich lachte ihm ins Gesicht. Dann ließ ich die Bombe platzen: Ich sagte ihm, dass ich schon längst eine Website der Children of Yassin gefunden hätte und auf eine E-Mail von einem Anwerber direkt hier in Kuwait-Stadt wartete. Ich sagte meinem Vater, dass er gehen und Jehuds Hure sein sollte, wenn er wollte, aber wenn wir uns das nächste Mal sahen, würde ich ihn aus einem Internierungslager retten. Ich war ungeheuer stolz auf diese Worte, ich fand, sie

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