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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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unten gezogen, sondern zurück zur Oberfläche. Ich gelangte an Bord der Sir Wilfred Grenfell, eines ehemaligen Kutters der kanadischen Küstenwache. Ich versuchte zu reden, mich dafür zu entschuldigen, dass ich kein Geld bei mir hatte, zu erklären, dass ich meine Überfahrt abarbeiten und alle anfallenden Arbeiten erledigen könnte. Das Besatzungsmitglied sah mich nur lächelnd an. »Ganz ruhig«, sagte der Mann zu mir, wir sind schon so gut wie unterwegs.« Ich konnte spüren, wie das Deck vibrierte, dann setzten wir uns in Bewegung. Das war der schlimmste Teil, als ich die anderen Schiffe sah, die wir passierten. Einige der infizierten Flüchtlinge an Bord waren schon reanimiert worden. Einige der Schiffe glichen schwimmenden Schlachthöfen, andere lagen brennend vor Anker. Menschen sprangen ins Meer. Viele, die unter die Oberfläche sanken, tauchten nie wieder auf.

Topeka, Kansas, USA

    [Sharon könnte man, ganz gleich, welche Maßstäbe man auch anlegt, als eine Schönheit bezeichnen - sie hat langes rotes Haar, leuchtende grüne Augen und den Körper einer  Tänzerin oder eines Supermodeis vor dem Krieg. Und sie hat den Verstand eines vierjährigen Mädchens.
    Wir befinden uns im Rothman Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder.
    Doktor Roberta Keiner, Sharons zuständige Ärztin, beschreibt ihren Zustand als »glücklich«. »Wenigstens verfügt sie über Sprechvermögen und zusammenhängende Denkprozesse«, erklärt sie mir. »Zwar rudimentär, aber immerhin funktionsfähig.« Doktor Keiner ist versessen auf das Interview, aber Doktor Sommers, der Leiter von Rothmans Programm, keineswegs. Die Finanzierung dieses Programms war immer prekär; die momentane Regierung hat gedroht, das Zentrum ganz zu schließen.
    Anfangs ist Sharon schüchtern. Sie schüttelt mir nicht die Hand und vermeidet meistens Augenkontakt. Sharon wurde in den Ruinen von Wichita gefunden, aber niemand kann sagen, wo ihre Geschichte wirklich angefangen hat.]

    Wir waren in der Kirche, Mommy und ich. Daddy sagte, dass er uns würde holen kommen. Daddy hatte etwas zu erledigen. Wir mussten in der Kirche auf ihn warten.
Alle waren da. Alle hatten Sachen dabei. Sie hatten Cornflakes und Wasser und Saft und Schlafsäcke und Taschenlampen und ... [sie ahmt ein Gewehr nach] . Mrs.  Randolph hatte eins. Sie sollte keins haben. Sie waren gefährlich. Sie hatte mir gesagt, dass sie gefährlich waren. Sie war Ashleys Mommy. Ashley war meine Freundin. Ich fragte sie, wo Ashley war. Sic fing an zu weinen. Mommy sagte mir, dass ich nicht nach Ashley fragen sollte, und sagte Mrs. Randolph, dass es ihr leidtäte. Mrs. Randolph war schmutzig, sie hatte rote und braune Flecken auf dem Kleid. Sie war dick. Sie hatte große, weiche Arme. Da waren noch andere Kinder, Jill und Abbie und andere Kinder. Mrs. McGraw passte auf sie auf. Sie hatten Buntstifte. Sie malten die Wände an. Mommy sagte mir, dass ich mit ihnen spielen gehen sollte. Sie sagte mir, dass es erlaubt war. Sie sagte, Pastor Dan hätte es erlaubt.  Pastor Dan war auch da, er versuchte, dass ihm die Menschen zuhörten. »Bitte, hören Sie mir zu ...«
    [sie spricht mit einer tiefen leisen Stimme]
»bitte bleiben Sie ruhig, die >Börden< kommen, bleiben Sie einfach ruhig und warten Sie auf die Börden.« Niemand hörte auf ihn. Alle redeten, keiner saß. Manche Leute versuchten, mit ihren Dingern zu sprechen  [sie tut so, als hätte sie ein Handy], sie waren wütend auf ihre Dinger, warfen sie weg und sagten schlimme Wörter. Mir tat Pastor Dan leid.
    [Sie ahmt das Geräusch einer Sirene nach.]   Draußen.
    [Sie macht es wieder, fängt leise an, wird immer lauter und dann wieder leiser, und das mehrmals.]   Mommy unterhielt sich mit Mrs. Cormode und anderen Mommys. Sie stritten sich.  Mommy wurde wütend. Mrs. Cormode sagte immer wieder 
    [in wütendem Tonfall] : »Und selbst wenn! Was kann man sonst tun?« Mommy schüttelte den Kopf. Mrs. Cormode redete mit den Händen. Ich mochte Mrs. Cormode nicht. Sie war Pastor Dans Frau. Sie war herrisch und gemein. Jemand schrie ... »Da kommen sie!« Mommy kam mich holen. Sie nahmen unsere Bank und stellten sie gegen die Tür. Sie stellten alle Bänke gegen die Tür. »Schnell!« »Verbarrikadiert die Türen!«  
    [Sie ahmt mehrere unterschiedliche Stimmen nach.]  
 »Ich brauch einen Hammer!« »Nägel!« »Sie sind auf dem Park platz!« »Sie kommen hierher!«
    [Sie wendet sich an Doktor Keiner]  Kann ich?
    [Doktor Sommers sieht

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