Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
Vom Netzwerk:
verfaulender Seetang und Salzwasser. Aiden sprang auf und lief hinter mich. Tim schnellte aus dem Sessel und stellte sich zwischen uns und dieses Ding. Es war, als würden alle Lügen binnen eines einzigen Sekundenbruchteils abfallen. Tim sah sich hektisch im Raum nach einer Waffe um, als es ihn gerade am Hemd packte. Sie fielen miteinander ringend auf den Teppich. Er rief uns zu, dass wir ins Schlafzimmer gehen und ich das Gewehr holen sollten. Wir waren in der Diele, als ich Jenna schreien hörte. Ich rannte zu ihrem Zimmer und riss die Tür auf. Noch einer, groß, ich würde sagen einsfünfundachtzig. mit enormen Schultern und gewölbten Armmuskeln. Das Fenster war zerbrochen, das Ding hatte Jenna bei den Haaren gepackt. Sie schrie  »Mamimamimamimami!«
    Was haben Sie gemacht?
    Ich ... ich bin nicht ganz sicher. Wenn ich versuche, mich zu erinnern, zieht alles viel zu schnell an mir vorüber. Ich packte es am Hals. Es zog Jenna auf seinen offenen Mund zu. Ich drückte fest... zog ... Die Kinder sagen, ich hätte dem Ding den Kopf abgerissen, riss ihn einfach ab, mitsamt Fleisch und Muskeln und allem, die noch als Fetzen daran hingen. Ich halte das nicht für möglich. Vielleicht durch den ganzen Adrenalinausstoß ... Ich glaube, die Kinder haben das im Laufe der Jahre in der Erinnerung übertrieben, mich zu einer Art weiblichem Hulk oder so etwas gemacht. Ich weiß, ich habe Jenna befreit. Daran kann ich mich erinnern, und eine Sekunde später kam Tim in das Zimmer und hatte sein ganzes Hemd mit einer Art von schwarzem Glibber besudelt. Er hatte das Gewehr in der einen und Finleys Leine in der anderen Hand. Er warf mir die Autoschlüssel zu und sagte mir, ich sollte die Kinder in den Suburban setzen. Er lief in den Garten, während wir zur Garage gingen. Ich hörte sein Gewehr losgehen, als ich den Motor anließ.

Die Große Panik

Parnell, Luftwaffenstützpunkt der Nationalgarde, Memphis, Tennessee, USA

    [Gavin Blaire ist der Pilot eines der D-17-Kampfflugzeuge, die den Kern von Amerikas Ziviler Luftpatrouille bilden. Es ist eine Aufgabe, für die er wie geschaffen zu sein scheint. Im zivilen Leben steuerte er einen Werbezeppelin für Fujifilm.]

    Sie erstreckten sich bis zum Horizont: Limousinen, Lastwagen, Busse, Wohnmobile, alles, was fahren konnte. Ich sah Traktoren, ich sah einen Betonmischer. Ernsthaft, ich sah sogar einen Pritschenwagen mit einem riesigen Schild darauf, einer Plakatwand mit Werbung für einen »Herren-Club«. Es saßen Leute darauf. Leute fuhren auf allem, auf Dächern, zwischen Gepäckträgern. Ich musste an alte Aufnahmen aus Indien denken, wo Leute wie Affen an fahrenden Zügen hingen.
Aller möglicher Abfall säumte die Straße - Koffer, Kisten, sogar teure Möbelstücke. Ich sah einen Konzertflügel, ohne Flachs, ganz zertrümmert, als wäre er einfach von einem Lastwagen herunter gestoßen worden. Und jede Menge abgestellte Autos. Manche waren umgestoßen worden, manche ausgeschlachtet, manche sahen ausgebrannt aus. Ich sah eine Menge Menschen zu Fuß, die über die Felder oder am Straßenrand gingen. Manche klopften an Fenster und hielten alle möglichen Sachen hoch. Einige Frauen entblößten sich. Die wollten wahrscheinlich etwas tauschen, vermutlich Benzin. Sie können nicht nach Mitfahrgelegenheiten gesucht haben, sie kamen schneller voran als Autos. Es ergab keinen Sinn, aber ... 
    [ zuckt die Achseln]
    Weiter die Straße abwärts, nach rund dreißig Meilen, bewegte sich der Verkehr ein wenig schneller. Man hätte meinen sollen, dass sich die Stimmung beruhigte. So war es aber nicht. Die Leute betätigten die Lichthupe, fuhren auf die Autos vor ihnen auf, stiegen aus und prügelten sich. Ich sah ein paar Leute, die sich, wenn überhaupt, kaum bewegten, am Straßenrand liegen. Leute, die Habseligkeiten trugen. Kinder trugen oder einfach allein gingen, liefen an ihnen vorbei, alle in dieselbe Richtung wie der Autoverkehr. Ein paar Meilen weiter sah ich den Grund dafür. Diese Kreaturen schwärmten zwischen den Autos herum. Die Fahrer auf den äußeren Fahrspuren versuchten, über die Seitenstreifen auszuweichen, blieben im Schlamm stecken und setzten so die Autos auf den inneren Fahrspuren fest. Die Leute konnten die Türen nicht öffnen. Die Autos standen zu dicht. Ich sah die Kreaturen in offene Fenster greifen und Leute heraus oder sich selbst hineinziehen. Viele Fahrer waren im Inneren ihrer Fahrzeuge gefangen. Ihre Türen waren zu und, vermute ich, abgeschlossen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher