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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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unsicher drein. Doktor Keiner lächelt und nickt. Später erfahre ich, dass der Raum aus diesem Grund schalldicht ist.]
    [Sharon ahmt das Stöhnen eines Zombies nach. Es ist zweifellos die realistischste Nachahmung, die ich je gehört habe. Wie ihrem Unbehagen deutlich anzumerken ist, sind Sommers und Keiner auch dieser Meinung.]   Sie kamen. Es kamen immer mehr.
    [Abermals stöhnt sie. Danach schlägt sie mit der rechten Faust auf den Tisch.]    Sie wollten reinkommen.
    [Ihre Schläge sind heftig, mechanisch.]    Leute schrien. Mommy nahm mich ganz fest in den Arm.  »Schon gut.« 
    [Ihre Stimme wird sanft, und sie streicht sich selbst über das Haar.]   »Ich lass nicht zu, dass sie dir was tun. Schschsch ...«
    [Jetzt schlägt sie mit beiden Fäusten auf den Tisch, und ihre Hiebe werden chaotischer, als wollte sie mehrere Ghule nachahmen.]   »Stützt die Tür!«  »Festhalten! Festhalten!« 
    [Sie simuliert das Geräusch von splitterndem Glas.]
    Die Fenster gingen zu Bruch, die Fenster vorn, gleich neben der Tür. Das Licht ging aus. Erwachsene bekamen Angst. Sie schreien. [Sie ahmt wieder die Stimme ihrer Mutter nach.]   »Schschsch ... Baby. Ich lass nicht zu, dass sie dir was tun.« 
    [Sie lässt die Hand von ihrem Haar zum Gesicht wandern und streicht sich zärtlich über Stirn und Wangen. Sharon sieht Keiner mit einem fragenden Blick an. Keiner nickt. Plötzlich imitiert Sharons Stimme das Geräusch von etwas Großem, das zerbricht, ein tiefes, belegtes Grollen aus tiefster Kehle]   »Sie kommen rein! Erschießt sie, erschießt sie!«
    [Sie ahmt das Knattern von Gewehrfeuer nach, dann...]
 »Ich lass nicht zu, dass sie dir was tun, ich lass nicht zu, dass sie dir was tun.«
    [Plötzlich wendet sich Sharon ab und sieht über meine Schulter nach etwas, das nicht da ist.]
 »Die Kinder! Lasst nicht zu, dass sie die Kinder holen!« Das war Mrs. Cormode. »Rettet die Kinder! Rettet die Kinder!« 
    [Sharon ahmt wieder Gewehrschüsse nach. Sie ballt die Hände zu einer doppelten Faust und schlägt damit fest auf eint unsichtbare Gestalt ein.]
 Jetzt fingen die Kinder an zu weinen. 
    [Sie simuliert Stechen mit einem Messer, Schläge, Hiebe mit größeren Gegenständen.]  Abbie weinte sehr. Mrs. Cormode hob sie hoch. 
    [Sie tut so, als würde sie etwas oder jemanden aufheben und Richtung Wand schwenken.]  Und dann hörte Abbie auf.
    [Sie streichelt wieder ihr eigenes Gesicht, aber die Stimme ihrer Mutter ist härter geworden.]
 »Pssst ... schon gut, Baby, schon gut...« 
    [Sie nimmt die Hände vom Gesicht, legt sie sich um den Hals und drückt sie zu einem Würgegriff zusammen.]
 »Ich lass nicht zu, dass die dich kriegen. ICH LASS NICHT ZU, DASS DIE DICH KRIEGEN!«
    [Sharon ringt keuchend nach Luft.]
    [Doktor Sommers will ihr Einhalt gebieten.  Doktor Keiner hebt eine Hand. Plötzlich hört Sharon auf und breitet die Arme aus, während sie einen Gewehrschuss nachahmt.]  
    Warm und nass, salzig in meinem Mund, brennt in meinen Augen. Arme hoben mich hoch und trugen mich weg
  [Sie steht vom Tisch auf und ahmt eine Bewegung nach, die der eines Footballspielers ähnelt.]  
    Trugen mich auf den Parkplatz. »Lauf, Sharon, bleib nicht stehen!« 
    [Das ist jetzt eine andere Stimme, nicht die ihrer Mutter.]
    »Lauf einfach immer weiter, weiter, weiter!« Sie zogen mich von ihr weg. Ihre Arme ließen mich los. Es waren große, weiche Arme.

Khuzir, Insel Olkhon, Baikalsee, Heiliges Russisches Reich

    [Das Zimmer ist leer, abgesehen von einem Tisch, zwei Stühlen und einem großen Spiegel an der Wand, der mit ziemlicher Sicherheit einseitig durchsichtig ist. Ich sitze meiner Gesprächspartnerin gegenüber und schreibe auf den Block, der mir zur Verfügung gestellt wurde (den Rekorder mitzunehmen hat man mir aus  »Sicherheitsgründen« nicht gestattet). Maria Schuganowas Gesicht ist runzlig, ihr Haar grau, der Körper füllt die fadenscheinige Uniform, auf der sie für dieses Interview bestanden hat, fast zum Platzen aus. Technisch gesehen sind wir allein, aber ich spüre wachsame Augen hinter der Spiegelwand des Zimmers.]

    Wir wussten nichts von der Großen Panik. Wir waren vollkommen isoliert. Etwa einen Monat, bevor es anfing, ungefähr zu der Zeit, als diese amerikanische Reporterin mit der Story an die Öffentlichkeit ging, wurde eine unbefristete Kommunikationssperre in unserem Lager verhängt. Alle Fernseher wurden aus den Kasernen entfernt, ebenso alle persönlichen Radios und

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