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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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was auch immer zu tun. Ich weiß nicht. Schließlich bin ich ja kein verdammter Arzt.
    Aber das passierte nicht.
    Nicht ein Mal! Ich meine - verstehen Sie mich nicht falsch -, es ist nicht so, dass Zack das Bombardement einfach unbeschadet überstanden hat. Wir sahen welche, die in Stücke gerissen, in die Luft gewirbelt, vollkommen zerfetzt wurden, sogar ganze Köpfe, lebendige Köpfe, deren Augen und Kiefer sich noch bewegten, die wie verdammte Sektkorken in den Himmel schossen ... Wir dezimierten sie, keine Frage, aber nicht stark genug oder schnell genug!
Aus dem Bach war mittlerweile ein Strom geworden, eine Flut von Leibern, die schlurften, stöhnten, über ihre gefallenen,  verstümmelten Kameraden hinwegstiegen und sich uns so unaufhaltsam näherten wie eine Flutwelle in Zeitlupe. Die nächste Tötungszone lag direkt vor den schweren Waffen, den 120ern der Panzer und den Bradleys mit ihren Maschinengewehren und FOTT-Geschossen. Die Humvees eröffneten ebenfalls das Feuer, Mörser und Raketen und die Mark-19er, die so ähnlich wie Maschinengewehre sind, aber Granaten abfeuern. Die Comanches schienen, hatte man den Eindruck, nur Zentimeter über unseren Köpfen zu heulen und feuerten Maschinengewehre, Hellfires und Hydra-Raketensalven ab. Es war ein verdammter Fleischwolf, eine Häckselmaschine, organische Materie bildete regelrecht eine Wolke über der Horde. Das kann nichts überleben, dachte ich mir, und eine Weile sah es aus, als behielte ich Recht - bis das Feuer erlosch.
    Erlosch?
    Aufhörte, erstarb...
    [Er schweigt einen Moment nachdenklich, dann werden seine Augen mit einem wütenden Ausdruck wieder klar.]
    Niemand dachte daran, niemand! Und kommen Sie mir nicht mit Geschichten über Etatkürzungen und Nachschubprobleme! Das Einzige, das wirklich knapp war, das war gesunder Menschenverstand! Kein Einziger von diesen Kriegshochschulabsolventen von West Point, diesen Vier-Sterne-Wichsern, denen die Orden zum Arsch rausquollen, sagte: »He, wir haben genügend schicke Waffen, aber haben wir auch genügend Munition, die sie verballern können?!« Niemand hatte daran gedacht, wie viele Schuss die Artillerie für eine erfolgreiche Operation benötigen würde, wie viele Raketen die Raketenwerfer, wie viele Kanisterschüsse ... Die Panzer hatten etwas, das man Kanisterschüsse nennt, so etwas wie eine riesige Schrotpatrone. Die feuerten diese kleinen Stahlkugeln ab, nicht perfekt, wissen Sie, weil für jeden Zombie hundert Kügelchen verschwendet wurden, aber, Scheiße, Junge, die bewirkten wenigstens was! Jeder Abrams verfügte nur über drei, drei! Drei von insgesamt vierzig Schuss! Beim Rest handelte es sich um standardmäßige Thermo- oder Panzerbrechergeschosse. Wissen Sie, was eine »Silberkugel«, - das ist ein panzerbrechender ummantelter Urankern - gegen eine Gruppe wandelnder Toter ausrichtet? Gar nichts! Wissen Sie, wie man sich fühlt, wenn man sieht, wie ein Sechzig-Tonnen-Panzer in eine Menge feuert und das Ergebnis gleich null ist? Drei Kanisterpatronen! Und was ist mit Flechettes? Das ist doch die Waffe, die heutzutage in aller Munde ist, Flechettes, diese kleinen Pfeile aus Stahl, die aus jeder Waffe augenblicklich eine Streuwaffe machen. Wir reden davon, als wären sie eine neue Erfindung, aber wir hatten sie schon in Korea. Wir hatten sie für die Hydra-Raketen und die Mark-19er. Stellen Sie sich das einmal vor, nur ein einziger 19er, der dreihundertfünfzig Schuss pro Minute abgeben kann, und jeder Schuss mit an die hundert Pfeilen! Vielleicht hätte sich das Blatt dadurch nicht gewendet, aber ... Herrgott! Das Feuer ließ nach, Zack rückte immer noch vor ... Und Angst... Jeder konnte sie spüren, in den Befehlen der Staffelführer, im Verhalten der Männer um mich herum ... Diese kleine Stimme im eigenen Hinterkopf, die immer nur fiepst: »Ach du Scheiße, ach du Scheiße.« Wir waren die letzte Verteidigungslinie, ein Anhängsel, was die Feuerkraft anbetraf. Wir sollten nur die vereinzelten glücklichen Zombies erledigen, die es durch die riesige Falle unserer schweren Waffen geschafft hatten. Man ging davon aus, dass bestenfalls einer von dreien aus unseren Reihen seine Waffe überhaupt abfeuern musste, und einer von zehn tatsächlich einen tödlichen Treffer landen sollte. Sie kamen zu Tausenden, quollen über die Leitplanke des Freeway, strömten aus den Nebenstraßen, kamen um die Häuser herum, durch sie hindurch - so viele, dass ihr Stöhnen sogar durch unsere Helme drang. Wir

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