Opfer der Lust
zu mehreren Ergebnissen. Zum einen fand sie sich zu dick, um sich vor anderen Menschen zu zeigen, zum anderen wollte sie vor den Augen Fremder nicht die Kontrolle über sich verlieren. Sie hatte nicht das Bedürfnis, andere beim Sex zu beobachten, und befürchtete, dass Kade sie in eine peinliche Situation bringen würde.
„Ich muss hier raus.“ Aufgekratzt drehte sie sich mit dem Rücken zur Autotür und tastete nach dem Griff. Sie musste den Oberkörper aufgrund der Handschellen ein wenig nach vorne neigen, damit sie am Türgriff ziehen konnte.
Aber nichts geschah.
Sie probierte es erneut. Nichts. Die Wagentür blieb verschlossen. Also hatte Kade die Wahrheit erzählt. Die Türen waren gesichert, was eine Flucht unmöglich machte.
Resignierend setzte sie sich gerade hin und lehnte den Hinterkopf an die Lehne des Rücksitzes. Beth rang mit ihrer Verzweiflung. Sie wollte nicht zum Gespött werden.
Die Furcht vor Kades Racheplänen stieg mit jeder Minute, die er fernblieb.
Was würde er einkaufen? Ein transparentes Negligé, das mehr zeigte als verhüllte? Eine Lederkorsage, die ihren Busen obszön hochdrückte? Oder gar ein hautenges Latexkostüm, auf dem sich ihre Rundungen abzeichneten, sodass sich ihre Brüste und ihr Bauch, der trotz Pilates nicht flacher geworden war, dem Blick jedes Besuchers aufdrängten?
Sie begann zu schwitzen, obwohl es kühl im Pontiac war.
Als Kade die Wagentür öffnete, schrak sie zusammen. Vorwurfsvoll sah sie ihn an und riss im nächsten Moment verblüfft ihre Augen auf. Sie konnte nicht glauben, was sie sah.
Er trug enge lederne Hot Pants und seine Schuhe. Mehr nicht. Ansonsten war er splitterfasernackt.
Beth musste zugeben, dass er appetitlich aussah und gut gebaut war, nicht muskelbepackt, sondern durchtrainiert, vermutlich weil er regelmäßig Kampfsport betrieb. Da sie Zeit hatte, ihn zu betrachten, fiel ihr auf, dass er kein Tattoo besaß, das ihn als Mitglied einer bestimmten Gang auswies. Da waren lediglich zwei kleine Narben unter dem rechten Rippenbogen.
„Nett“, rutschte ihr heraus. Sie konnte ein Grinsen nicht verhindern.
„Warte erst ab, bis du siehst, was ich dir mitgebracht habe.“
Ihr Grinsen verschwand. Erst jetzt bemerkte sie, dass er seine rechte Hand hinter seinem Rücken versteckt hatte. Sie rutschte tiefer in den Sitz hinein.
Kade hob seine rechte Hand hoch und präsentierte ihr sein Mitbringsel. „Erinnert dich das an etwas?“
„Das ist ja gar kein Kleidungsstück“, brach es überrascht aus ihr heraus.
Fassungslos betrachtete sie das schwarze Halsband, das er vor ihr Gesicht hielt. Es war aus dem feinsten Leder hergestellt, dünn und geschmeidig. Vorne hatte es einen Metallring, an dem eine Leine eingehakt war, und neben der Öse waren jeweils vier rote Jaspis-Steine eingearbeitet worden.
„Es ist nicht mit dem aus dem Überwachungsvideo zu vergleichen, aber viel hübscher, wie ich finde.“ Er schwenkte das Lederhalsband, sodass die Leine hin und her baumelte.
„Das ist alles?“
Lächelnd nickte er. „Es wäre doch unsinnig, wenn du dich anziehen würdest, weil du ohnehin gleich wieder nackt sein wirst.“
Sie kniff ihre Augen zusammen und schaute ihn böse an. „Niemals! Du wirst es nicht schaffen, mich in diesem Aufzug in den Swingerklub, den ich sowieso nicht betreten will, zu bringen.“
„Wetten?“ Herausfordernd hob er eine Augenbraue.
Kaum, dass Beth den Plan gefasst hatte, aus dem Wagen zu springen und um Hilfe zu rufen, stürzte sich Kade auf sie. Er rang sie nieder, sodass sie wieder auf dem Rücksitz zu liegen kam. Mit geschickten Fingern knöpfte er ihre Jeans auf und zog sie mit sanfter Gewalt herunter.
Alles Zappeln und Treten nutzte nichts. Wenige Sekunden nach seiner Herausforderung lag sie mit entblößtem Unterleib vor ihm. Er streifte ihr die Schuhe ab und rollte ihre Netzstrümpfe herunter.
Eine Weile musterte er sie lüstern, doch Bethany setzte sich hin, zog die Knie an und stellte die Füße auf den Sitz, damit er ihren Hintern nicht sehen konnte. Verärgert schnalzte er und zerrte sie aus dem Wagen.
Dann geschah alles so schnell, dass Beth Hören und Sehen verging.
Kade öffnete ihre Handschellen. Geschwind riss er ihr den Trenchcoat von den Schultern, ließ ihn jedoch um ihre Arme hängen, damit sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt war. Er fasste den Saum ihres Sweaters und zog den Pullover über ihren Kopf. Nun zerrte Kade gleichzeitig an Mantel und Pulli und im Nu stand Bethany
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