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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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gefallen war.
    Anstatt sich auf Kade zu stürzen, machte er einen Schritt auf Bethany zu, die erschrocken zurückwich. Aber er kam nicht dazu, sie zu ergreifen, denn Kade drehte sich um seine eigene Achse, streckte sein Bein aus und trat ihm in den Bauch.
    Daryl knickte zusammen. Diesmal ließ Kade ihm keine Zeit, um sich zu erholen, sondern schlug mit seiner Handkante in Daryls Genick. Sein Widersacher stöhnte auf. Benommen kippte er zur Seite und blieb liegen.
    „Ist er bewusstlos?“, fragte Beth bestürzt.
    „Nein, und er wird sich schnell erholen. Darum komm, falls du verhindern möchtest, dass ich ihn mit dem nächsten Schlag nachhaltig niederstrecke.“ Kade griff ihr Handgelenk und zerrte sie hinter sich her. „Was machst du dir Sorgen um ihn? Er hat dich –“
    Sie fiel ihm ins Wort, weil sie die Wahrheit nicht hören wollte: „Ich weiß, was er vorhatte. War das eben Karate oder so?“
    „Ich habe eine Kampfsport-Ausbildung, also, lass dich nicht so ziehen, sonst wirst du meine K.-o.-Technik zu spüren bekommen“, drohte er.
    War sie vom Regen in die Traufe geraten? „Würdest du das wirklich tun?“
    Abrupt blieb Kade stehen. Er hob ihr Kinn an und schaute ihr ernst in die Augen. „Natürlich nicht, aber ich hatte dir verboten, Daryl zu treffen. Das hatte seinen Grund. Nun weißt du ihn.“
    „Wie kommt es, dass du Daryl besser kennst als ich?“
    „Mir ist nur sein Profil bekannt.“ Er schnalzte. „Dir hat er ausschließlich seine gute Seite gezeigt, aber ich habe einen Blick für die dunkle Seite der Menschen, und Daryl hat eine sehr finstere.“
    „Weil du selbst eine dunkle Seite hast?“, bemerkte sie, um Informationen über seine Identität aus ihm herauszukitzeln, und dachte an die organisierten Verbrecherbanden, die Aaron erwähnt hatte.
    „Genauso wie du.“ Er tippte ihre Nasenspitze an. „Deine ist voller dunkler Begierde.“
    Sie errötete.
    „Und die werde ich jetzt gegen dich einsetzen, um dich zu lehren, meinen Befehlen Folge zu leisten“, verkündete er herrisch und zerrte sie weiter. „Ich meine es nur gut mit dir, aber du bleibst widerspenstig. Folglich muss ich mir etwas ausdenken, damit du dir einprägst, dass du Anweisungen zu folgen hast.“
    Obwohl Bethany froh war, den nächtlichen Philipps Park zu verlassen, spürte sie eine aufkeimende Unruhe und Unsicherheit. Sie konnte nicht einmal deuten, ob es Angst oder Vorfreude war, vielmehr ein bittersüßes Gemisch aus beidem, das sie gehörig durcheinanderbrachte.
    „Wie hast du mich überhaupt gefunden, Kade?“
    Er brachte sie zu seinem schwarzen TransAm, der am Straßenrand parkte, holte seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche und schloss die hintere Tür auf. „Ich habe dein Handy orten lassen.“
    „Das kann man?“ Sie hatte schon gehört, dass so etwas möglich war, hatte aber keine Ahnung, ob und wie es funktionierte.
    „Ich kann es“, meinte er trocken und öffnete die Tür weit.
    Sollte sie ihm glauben? Womöglich hatte er ihr Haus observiert und war ihr gefolgt.
    Doch bevor sie nachhaken konnte, drängte er sie mit dem Bauch gegen den Wagen. Wie ein Cop, der einen Verbrecher festnimmt, drückte er ihren Oberkörper auf die Motorhaube und legte ihr blitzschnell Handschellen an.
    „Was soll das?“ Ihre Gegenwehr war lächerlich. Sie war Kade ausgeliefert, denn ihre Hände waren hinter dem Rücken gefesselt. „Du behandelst mich wie einen Straftäter.“
    Er lachte leise. „Das bist du in meinen Augen auch. Du hast gegen meine Regeln verstoßen und dich mit Daryl getroffen.“
    „Deine Regeln?“ Sie prustete aufgebracht.
    Kade zog ihren Oberkörper hoch und verband ihr die Augen. Dann führte er sie zur Tür. „Steig ein und leg dich auf den Rücksitz. Während der ganzen Fahrt wirst du liegen bleiben.“
    „Was hast du mit mir vor?“
    „Dich läutern, so, wie man es mit Ganoven macht.“
    Obwohl ihr die Lüsternheit in seiner Stimme nicht entging, gab Beth zu: „Ich habe Angst.“ Es war die Wahrheit. Sie begann zu zittern.
    Er bemerkte es und rieb über ihre Oberarme, als wäre ihr kalt. „Das ist okay. Furcht kann erregend sein. Ich bin bei dir und werde dich gleichzeitig bestrafen und beschützen.“
    Wie war das nun schon wieder gemeint? Bethany wollte etwas erwidern, doch Kade schob sie in den Wagen hinein und band ihr eine Augenbinde um. Da sie ihn nicht noch wütender machen wollte, tat sie, was er befohlen hatte, nahm sich aber vor zu flüchten, sobald sich ihr die Möglichkeit dazu

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