Opfer der Lust
hielt ihre Hände fest.
„Hör bitte auf!“, flehte sie mit hochroten Wangen. „Ich halte das nicht aus.“
„Musst du ja auch nicht.“ Er drückte aufmunternd ihre Hand.
Glaubte er tatsächlich, sie würde sich hier und jetzt so weit gehen lassen, dass er sie bis zum Orgasmus stimulieren konnte? Das war doch verrückt!
„Niemals!“, spie sie hitzig. „Das Hideaway ist zu hell, es sind zu viele Gäste anwesend und ich sitze wie auf einem Präsentierteller. Es ist nicht wie im Hayden Planetarium, wo Dunkelheit uns umgab und die Besucher vom simulierten Sternenhimmel abgelenkt waren. Kade, bitte, ich kann das wirklich nicht. Du verlangst zu viel von mir.“
Einige Sekunden starrte er sie einfach nur an. Sein Blick war undurchdringlich. Beth konnte nicht abschätzen, ob er jeden Moment toben oder nachgebend sich zwischen ihren Beinen zurückziehen würde.
Als er seinen Fuß von ihrem Stuhl nahm, atmete sie erleichtert aus. Die Lust in ihr jedoch schrie auf, weil sie sich betrogen fühlte.
„Nun gut“, murrte Kade. „Aber du musst mir einen Gefallen tun.“
Sie runzelte die Stirn. Ihr Puls beschleunigte sich.
Nachdem er an seinem Kaffee genippt hatte, deutete er auf das Damen-WC. „Zieh dein Höschen aus.“
Verdutzt hob sie die Augenbrauen. „Ich soll …? Warum?“
„Weil es mich erregt zu wissen, dass du mit entblößtem Schoß vor mir sitzt und ich nur unter deinen Rock zu langen bräuchte, um zu prüfen, ob du rasiert bist oder nicht.“
Hatte Beth eben noch gedacht, ihr Teint könnte nicht röter werden, so wusste sie nun, dass das ein Irrtum gewesen war, denn das Blut schoss in ihr Gesicht. Sie musste leuchten wie eine Signallampe.
„Keine Sorge, ich werde dich nicht mehr intim berühren. Aber am Ende des Abends wirst du enttäuscht sein, dass ich es nicht getan habe.“
Beth entschied, vernünftig zu sein und nicht zu rebellieren. Sie glaubte ihm, denn er hatte keinen hinterhältig lüsternen Glanz in seinen Augen, sondern machte eine ernste Miene.
Folgsam stand sie auf, strich ihren Rock glatt und entschuldigte sich. Sie ging schnellen Schrittes in den Toilettenraum. Nachdem sie ihren Slip ausgezogen hatte, bemerkte sie erst, wie feucht sie war. Ihr Höschen war durchtränkt und ihre Feuchtigkeit klebte an ihrer Spalte. Sie befürchtete, die Feuchte könne ihre Beine hinablaufen, wenn sie zurück zum Tisch ging, daher trocknete sie ihren Schoß mit WC-Papier, was jedoch nur kurzfristig half.
Denn als sie wieder vor ihrem Kaffee saß, spürte sie, dass es erneut aus ihr herausfloss, weil Kade nicht nur von ihrer Nacktheit, sondern auch von ihrer Lust wusste.
Aufgewühlt trank sie ihren Kaffee, der mittlerweile nur noch lauwarm war.
„Du sagtest, das Erlebnis im Planetarium wäre der Beginn einer Vorliebe für öffentlichen Sex gewesen“, sagte Kade. „Wo habt ihr es noch gemacht?“
War er enttäuscht, dass sie sich auf Aaron, aber nicht auf ihn einließ? Sie fühlte den Drang, sich zu rechtfertigen. „Es war gar nicht wirklich öffentlich, nicht wie hier im Weinlokal, sondern vielmehr an öffentlich zugänglichen Orten. Die Gefahr, jederzeit entdeckt werden zu können, gefiel uns, aber in Wahrheit suchten wir uns meist Plätze aus, an denen wir zwar unter freiem Himmel, aber ungestört waren.“
Kade hatte seine Tasse bereits geleert und schob sie ein Stück von sich weg. „Zum Beispiel?“
Bei der Erinnerung an die alten Zeiten lächelte Beth in sich hinein, bemühte sich jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. „Ich war damals vom John Hancock Tower fasziniert gewesen, dieses komplett mit blauem Spiegelglas verglaste Hochhaus, das nicht nur das höchste Gebäude in Boston, sondern sogar in ganz Neu England ist. Allein schon so hoch über Boston zu sein, erregte mich. Es war Hochsommer, doch dort oben war es angenehm kühl und es wehte eine lauwarme Brise. Wir waren den Sternen so nah. Unter uns hupten Autos, bunt beleuchtete Ausflugsschiffe fuhren über den Charles River und die Menschen wirkten wie Ameisen. Die Stadt pulsierte noch, obwohl es schon Mitternacht war, aber es war Wochenende und alle genossen die Sommernacht.“
„Wie seid ihr dort hochgekommen? Das Gebäude ist doch nicht öffentlich zugänglich.“
„Aaron kannte den Wachmann.“ Sie zwinkerte.
Kade klang genervt. „Was sonst!“
„Ich habe mich auf die Brüstung gelegt, auf Boston heruntergeschaut und Aaron hat mich … von hinten genommen.“ Die letzten drei Worte sprach sie so leise aus,
Weitere Kostenlose Bücher