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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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durch lüstern.
    Eigentlich hätte sie sich vor ihm fürchten sollen und der vernünftige Teil von ihr tat das auch, aber er sprach eine Seite in ihr an, die bisher kein anderer Mann, nicht einmal Aaron und erst recht nicht Daryl, berührt hatte.
    Kade behauptete, der Typ Mann zu sein, der seine Frau beschützt. Wäre er der Erste, der Mantis die Stirn bieten könnte? Aber das war nur ein Wunschtraum, denn Kade erpresste sie und würde nie Einzug in ihr Leben halten dürfen.
    Er betrachtete Beth als begehrenswerte Frau, der er große Lust bereiten würde. Das gefiel ihr, aber erotische Ausschweifungen gehörten der Vergangenheit an. Sie war zwar immer noch jung, doch längst kein Teenager mehr, der in den Tag hinein lebte.
    Durch seine eigene Ansprache war ein Feuer in Kades Augen aufgelodert, das Beth ängstigte, weil sie ahnte, dass es allzu leicht auf sie überspringen konnte.
    Um die Situation zu entschärfen, wandte sie ein: „Aber ich bin nicht deine Freundin.“
    Christian kam an den Tisch und räumte Teller, Brot und Butter ab. „Möchten Sie einen Nachtisch haben? Ich könnte Ihnen die Dessertkarte bringen.“
    „Haben Sie Karamell Sutra?“, fragte Kade und blickte Beth frivol an.
    Der Kellner war irritiert. „Bitte was?“
    „Das ist eine Eiscremesorte von Ben & Jerry‘s.“
    „Tut mir leid, das führen wir nicht.“
    „Dann bitte nur ein Glas Eloge Napa Valley für mich. Danke, Christian.“
    Die Bedienung entfernte sich.
    Bethany wich Kades Blick aus, weil sie das in seinen Augen flackernde Verlangen nicht ertrug. Stattdessen schaute sie auf die vielen Lichter der Schiffe, Anleger, Werften und Lagerhallen, die den Boston Harbor in einen romantischen Glanz tauchten. In diesem Moment wünschte sie, aus einem anderen Grund ins Hideaway gekommen zu sein: ein Date.
    Du darfst diese Gedanken nicht haben, rügte sie sich stumm. Vielleicht war das nur die natürliche Furcht vor der Hochzeit. Die Eheschließung stand zwar nicht unmittelbar bevor, aber Blanche brachte das Gespräch immer öfter auf das Thema.
    Aber die Angst vor der Endgültigkeit machte sich erst bemerkbar, seit Kade in ihr Leben getreten war. Angesäuert schaute sie ihn an.
    „Hast du noch Kontakt zu Aaron?“, fragte er unverblümt. Das Begehren, das sich eben noch auf seinem Gesicht widergespiegelt hatte, wich einem eifersüchtigen Ausdruck, den er mit fest aufeinandergepressten Lippen zu unterdrücken versuchte – was ihm aber nur mäßig gelang.
    „Nein“, log sie und spielte mit dem Häkeldeckchen, das auf dem Tischüberwurf lag.
    Kade lehnte sich zurück. „Du hast ihn seit der Trennung nie wiedergesehen?“
    „Doch“, so viel konnte sie verraten, „wir haben uns vor Jahren zufällig auf einer Collegeparty getroffen, aber kaum ein Wort miteinander gewechselt.“
    Mit finsterer Miene verschränkte er die Arme vor dem Brustkorb und beäugte sie kritisch.
    Bethany fühlte sich mit jeder einzelnen Sekunde, die er sie anstarrte, unwohler. Sah er ihr die Lüge an? War sie errötet oder hatte schuldbewusst den Blick gesenkt? Sie rutschte immer tiefer in den Sitz.
    „Hhm“, machte er. „Vermisst du ihn?“
    „Er gehört in ein anderes Leben.“
    „Aber bestimmt sind durch das Überwachungsvideo alte Erinnerungen wach geworden und du fragst dich, was aus dem aufgeschlossenen Aaron geworden ist.“
    Sie ließ diese Behauptung unkommentiert im Raum stehen.
    „Was habt ihr damals miteinander getrieben?“, bohrte Kade weiter. „Erzähl mir von euren erotischen Eskapaden.“
    Abwehrend schüttelte sie den Kopf. „Nein, bitte, das möchte ich lieber nicht.“
    „Du wirst mir alles berichten“, er betonte jede Silbe, „weil ich darauf bestehe. Ich kann es mir leisten, Forderungen zu stellen, nicht wahr?“
    Bethany massierte ihre Schläfen. Kamen die Kopfschmerzen vom Wein oder von Kades Verhör? „Es war nicht so aufregend, wie du möglicherweise glaubst.“
    „Lass mich das beurteilen.“ Er blieb unnachgiebig.

10. KAPITEL
    Beth seufzte. Zögerlich begann sie: „Wir hatten damals einen Fetisch. Nein, das ist nicht der richtige Begriff. Fetisch hört sich nach Lack, Leder und Latex an, aber an so etwas haben wir damals noch gar nicht gedacht. Wir waren viel zu jung und unbedarft.“
    „Aber lebenslustig“, knurrte Kade.
    „Es war eher ein Faible, ja, so könnte man es bezeichnen, eine Vorliebe“, fuhr sie fort und trank sich Mut an, indem sie den restlichen Wein hinunterkippte. „Es fing alles mit einem Ausflug auf

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