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Opfere dich

Opfere dich

Titel: Opfere dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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vernichten? „Wir evakuieren das Gebäude und beginnen mit der Zeugenbefragung.“
    Der Special Agent stellte sich nah vor sie und neigte den Kopf zu ihr herunter. Mit seinem Körper hielt er die Hitze der Flammen ab. „Sie sagen wohl gerne, wo es langgeht“, knurrte er lächelnd und begann, die Leute auf die Straße zu treiben, bevor Storm etwas erwidern konnte.
    Storm konnte sich nicht gegen das Gefühl in ihren Eingeweiden wehren. Irgendetwas an Landon Manning war seltsam. Er schien sich nicht entscheiden zu können, ob er sie unsympathisch finden oder sie anbaggern sollte. Aber das war weder der Ort noch die Zeit, um ihm auf den Zahn zu fühlen.
    Sie half ihm, das Haus zu räumen, bevor das Feuer auf die anderen Wohnungen übergriff oder womöglich Gasleitungen in die Luft flogen. Gemeinsam befragten sie die Anwohner, aber niemand hatte etwas gesehen oder gehört. Storm fragte sich immer wieder, wie das möglich war. Als würden die Menschen mit Scheuklappen durch die Welt gehen. Aber vermutlich war das Interesse für Nachbarn einfach zu gering. Zumindest in dieser Gegend. Wenn nicht zufällig Martha Brewster nebenan wohnte.
    Feuerwehr-und Polizeisirenen waren in der Ferne zu hören. Sie kamen rasch näher. Die Zuschauer, die sich vor dem brennenden Haus versammelt hatten, stoben auseinander und machten den Einsatzfahrzeugen Platz. Sofort begann die Feuerwehr mit den Löscharbeiten. Die Spurensicherung wartete, bis der Brand gelöscht war und sie sich an die Arbeit machen konnte. Es waren zwei neue Gesichter dabei, die Storm nicht kannte, und sie vermutete, dass Commissioner Lombard Unterstützung von der Polizeidienststelle einer anderen Stadt angefordert hatte.
    Malcolm, Patterson, Benhurst und ein weiteres Mitglied der Soko stiegen aus ihren Autos. Während die Feuerwehrmänner den Brand bald in den Griff bekamen und unvermeidlich mit dem Löschmittel mögliche Spuren und Beweise ruinierten, berichtete Storm ihren Kollegen, dass Neville Jordan wieder als Verdächtiger galt.
    „Woher wissen die Hyänen, dass wir hier sind?“, fragte Storm erstaunt und sah im Augenwinkel, wie die Medien ihre Geschütze auffuhren. Übertragungswagen rauschten heran, schwere Kameras wurden geschultert, und Reporter zückten ihre Mikrofone. Die Journalisten stürzten sich auf die Detectives, als wären diese Popstars.
    Patterson, Benhurst und die beiden Officer, die zu Storms Schutz abgestellt waren, versuchten die Detectives abzuschirmen und den Tatort frei zugänglich zu halten, denn es kümmerte die Medien einen feuchten Kehricht, dass sie der Feuerwehr in die Quere kamen. Hauptsache, sie bekamen ihre Story. Mit ausgebreiteten Armen versperrten die Cops den Presseleuten den Weg und drängten sie zurück, während sie auf die Berichterstatter einredeten.
    Storm bemühte sich, die Zurufe der Reporter zu ignorieren, aber es fiel ihr nicht leicht.
    „Ms. Harper, haben Sie Albträume? Sucht der Wachsmörder Sie in Ihren Träumen heim?“
    „Werden Sie auf den Deal eingehen und Ihr Leben opfern, um die Frauen von Michigan vor dem Killer zu retten?“
    „Was sagt Ihr Vater zum Angebot des Wachsmörders? Kündigen Sie beim Fort Twistdale Police Department und steigen Sie in sein Geschäft ein?“
    „Warum versuchen Sie alles herunterzuspielen? Reden Sie mit uns. Wir haben ein Recht auf Informationen. Unsere Zuschauer könnten Sie für unsympathisch halten, wenn Sie sich weiterhin so abweisend verhalten.“
    Fassungslos wandte sich Storm um und suchte nach dem Journalisten, der das gesagt hatte. Aber kaum drehte sie der Presse ihr Gesicht zu, prasselte eine Flut von Fragen auf sie ein, die Storms Ohren zum Klingen brachten. Das Stimmengewirr erinnerte sie an einen Bienenschwarm. Bienen, die, ohne zu zögern, mit ihrem Giftstachel zustechen würde. Die grellen Blitze der Fotokameras leuchteten auf. Geblendet schirmte Storm ihre Augen mit der Hand ab.
    „Kommen Sie. Lassen Sie uns aufs Revier fahren. Hier können wir nichts tun.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, schlang Manning seinen Arm um ihre Hüften und schob sie zu seinem BMW.
    Storm wehrte sich, doch Malcolm nickte ihr zu. „Geh ruhig. Wir machen das hier schon.“
    Ein Feuerwehrmann kam aus dem Gebäude gelaufen und rief den Detectives zu: „Ruft Lucille Canberra und ihre Leute. Wir brauchen die Gerichtsmedizin hier.“
    „Habt ihr eine Leiche gefunden?“, hakte Malcolm erstaunt nach, der den Mann am Arm festhielt, damit er ihm Rede und Antwort stand.
    „Sie ist

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