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Opfere dich

Opfere dich

Titel: Opfere dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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heißen?“, fragte sie barsch. Sie wollte an ihm vorbei zum Ausgang gehen, doch er stellte sich ihr in den Weg und drängte sie gegen sein Auto.
    „Sie lassen sich von mir umarmen, ich rette Ihren Arsch, und dann tun Sie wieder so spröde.“ Er stützte sich mit einer Hand auf dem Wagendach ab.
    Umarmen? Sprach er davon, wie er den Arm um sie gelegt hatte, um sie zu seinem BMW zu schieben und sie von der geifernden Presse wegzubringen? Storm hatte seine Berührung über sich ergehen lassen und war von den unverschämten Fragen der Reporter abgelenkt gewesen. „Sie interpretieren zu viel in alles hinein, das ist Ihr Problem, Special Agent Manning. Ich wollte Sie nur nicht vor allen in Verlegenheit bringen, indem ich mich von Ihnen losreiße.“
    Eine Zornesfalte zeigte sich auf seiner Stirn. „Du nutzt mich aus und machst dich jetzt auch noch lustig über mich. Ihr Frauen seid alle gleich. Wackelt mit eurem Arsch und schreit dann Vergewaltigung. Der Killer ist in Wahrheit euer Opfer. Ich wette, er wurde auch immer von euch Weibern verarscht und wie Dreck behandelt.“
    Storm traute ihren Ohren kaum. „Was reden Sie da?“ Ihr fiel auf, dass er in eine Gossensprache gewechselt hatte und sie auf einmal duzte. Seine Miene war finster. Seine Fassade bröckelte.
    „Aber vielleicht stehst du ja auf Kerle, die sich nehmen, was sie wollen.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, zog er sie an sich und drängte sie mit ihrem Rücken gegen das Auto, so dass sie nicht entkommen konnte.
    Storm wich seinem Mund aus. Statt ihren Lippen küsste er ihre Wange, ihren Hals und schob ihren Pullover beiseite, damit er an ihrer Schulter knabbern konnte. Mit seinen Zähnen zog er das Schultergummi ihres Büstenhalters lang und ließ es los, so dass es zurückschnellte. Er lachte.
    Storm bekam eine Gänsehaut. Sie konnte nicht fassen, was gerade geschah. In der Tiefgarage waren zwar Kameras eingebaut, aber die waren nicht an ein Videoüberwachungssystem angeschlossen, sondern dienten nur zur Abschreckung. Sparmaßnahme. Die Stadt ging davon aus, dass kein Krimineller so verrückt war und in die Garage des Police Departments einbrach. Außerdem war da ja noch das Rolltor. Niemand hatte jedoch an durchgeknallte FBI-Agenten gedacht.
    Sie tastete nach ihrer Waffe, doch Manning bemerkte es und schlug ihre Hand weg. Er riss die Springfield aus ihrem Gürtelholster und warf sie in hohem Bogen fort. Als er zur Strafe in ihren Hals biss, schrie Storm auf. Sie holte aus, ballte ihre Hand zur Faust und donnerte sie auf Mannings Wange. Zufrieden lauschte sie seinem Aufschrei.
    Doch er erholte sich schnell. Er tobte vor Wut, schrie Storm an und gab ihr eine Ohrfeige, die so fest war, dass Storm zur Seite kippte. Manning fing sie auf. Er drückte seinen Körper an ihre Rückseite und rieb seinen Unterleib an ihrem Po. Sein atemloses, erregtes Stöhnen klang wahnsinnig in Storms Ohren. Er widerte sie an!
    Mit voller Wucht schlug sie ihren Hinterkopf gegen sein Gesicht. Manning jaulte auf. Er ließ sie los und hielt die Hände vor seine Nase. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Seine Augen funkelten zornig. Storm wusste, dass sie schnell handeln musste, bevor er sich wieder gefangen hatte. Der Zorn machte ihn rasend, und er war groß und breitschultrig. Kein Grund jedoch für Storm, sich einschüchtern zu lassen.
    Manning schaute überrascht. Er war irritiert, weil sie nicht zum Ausgang der Tiefgarage flüchtete, wie er es erwartet hatte, sondern auf ihn zukam. Sie machte einige forsche Schritte in seine Richtung. Sie lächelte. Er wurde misstrauisch und nahm die blutigen Hände herunter. Das machte es ihr unmöglich, nah an ihn heranzukommen, ohne dass er sie angriff.
    Blitzschnell drehte sie sich zur Seite. Sie streckte ihr rechtes Bein aus und rammte es ihm in die Rippen. Manning taumelte schmerztrunken rückwärts gegen die Wand. Er presste seine Hände auf seinen Oberkörper und verzog das Gesicht.
    Storm gab ihm nicht die Chance, sich zu erholen. Sie dachte an all die armen Frauen, die vergewaltigt wurden, dachte an Megan Cropps und was sie alles vor ihrem Tod hatte durchmachen müssen, und rammte ihr Knie in Mannings Weichteile.
    Er gab einen markerschütternden Schrei von sich. Mit geschlossenen Augen fiel er zu Boden und blieb dort liegen, mit den Händen zwischen seinen Beinen, gekrümmt, in Fötushaltung. Storm empfand weder Triumph noch Genugtuung, sondern wünschte sich eher, dass dieser Kampf nie stattgefunden hätte. Aber genug war

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