Opfere dich
total verbrannt.“ Der Feuerwehrmann riss sich los und lief zum Einsatzwagen.
Landon Manning schob Storm weiter zu seinem Wagen. Schließlich stand er dicht hinter ihr. Sie spürte ihn an ihrem Po, seinen Atem in ihrem Nacken. Er war genauso groß wie der Wachsmörder. Die Erinnerung an die Begegnung mit dem Serienkiller erwachte, wie er im Garten ihrer Eltern nah hinter ihr gestanden hatte.
Zahlreiche Film-und Fotokameras hielten die Berührung von Manning auf Film fest. Storm fragte sich, was der Killer zu den Fotos sagen würde. Sie war erleichtert, als der Special Agent sie endlich losließ. Rasch stieg sie ein. Während sie beobachtete, wie er um das Auto herum zur Fahrerseite eilte, entspannte sie sich, froh darüber, dass die Fensterscheiben getönt waren. Er stieg ein, startete und lenkte den BWM langsam, aber konsequent durch die Medienmeute. Ein dreister Reporter versuchte sogar, die Beifahrertür zu öffnen, doch die Zentralverriegelung des Wagens hatte sich bereits automatisch aktiviert, ein eingebauter Schutz gegen Überfälle. Die Journalisten schlugen mit der flachen Hand oder sogar mit der Faust auf das Wagendach, um ihren Unmut darüber zu demonstrieren, dass Storm sich nicht ihren Fragen stellte.
Sie atmete geräuschvoll aus, als sie den Hexenkessel hinter sich ließen und auf die Hauptstraße fuhren. Doch im Rückspiegel bemerkte sie einige Pressewagen, die ihnen folgten.
„Ich habe Sie gerettet.“ Manning sah sie von der Seite an und grinste selbstzufrieden.
Erwartete er Dankbarkeit? Storm hatte das Gefühl, ihre Kollegen im Stich gelassen zu haben. Außerdem quälte sie ihre Neugier. „Was glauben Sie? Ist der verbrannte Leichnam der von Neville Jordan?“
Sein Grinsen erstarb, weil sie ihm nicht die Anerkennung zollte, die er erwartete. Er konzentrierte sich auf den Verkehr. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde Sie auch vor den Schmeißfliegen beschützen“, sagte er und zeigte auf ihre Verfolger.
„Ich mache mir keine Sorgen. Parken Sie einfach in der Tiefgarage, auf meinem Parkplatz. Mein Wagen steht ja zu Hause“, versuchte sie ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Er legte wieder seine Hand auf ihren Oberschenkel. „Sie müssen nicht die Harte spielen. Ich habe die Panik in Ihren Augen gesehen, als die Presse über Sie herfiel.“
„Ich war wütend, nicht panisch“, verteidigte sie sich und wischte seine Hand von ihrem Bein. Sie lenkte das Thema wieder auf den Versicherungsvertreter. Laut dachte sie nach. „Hat Jordan Selbstmord begangen, weil er ahnte, dass wir ihm auf den Fersen sind?“
„Das sähe dem Wachsmörder nicht ähnlich.“ Mannings Laune war im Keller, weil sie ihn nicht als ihren großen Retter feierte.
„War es ein Unfall?“
„Schon möglich“, sagte er mürrisch und fuhr auf die Hauptstraße. „Aber für mich hörte es sich eher nach einem explodierten Sprengsatz als nach einer defekten Gasleitung an.“
Storm holte ihre Zigarettenpackung aus ihrem Parka und hielt sie voller Vorfreude fest, denn das Erste, was sie tun würde, wenn sie am Police Department ankamen, war, eine zu rauchen. Ob in der Tiefgarage oder im Büro, war ihr völlig egal. Sollte Lobster doch wieder einmal ausflippen, bis er krebsrot war. Sie brauchte eine Dosis Nikotin, und vor dem Revier würde sie sich aufgrund der Presseleute nicht aufhalten können. „Was meinen Sie, hat der Serienkiller Jordan aus dem Weg geräumt?“
„Dann müsste eine Verbindung zwischen beiden bestehen, was ich aber nicht annehme.“ Manning fuhr in die Tiefgarage des Polizeireviers, das Rolltor schloss sich hinter ihnen, und der FBI-Agent stellte seinen Wagen auf Storms Parkplatz ab. „Ich bin nicht sicher, ob der Killer das Risiko eines Mittäters eingehen würde. Bisher schien er alleine zu arbeiten.“
„Aber er manipuliert gerne. Vielleicht nicht nur seine Opfer, sondern auch Mittäter. Es könnte auch eine neue Variante seines Vorgehens sein.“ Sie stieg aus.
Bevor er ihr folgte, nahm er eine Flasche Mundspray aus dem Handschuhfach. Er sprühte sich eine Dosis in den Rachen, warf den Spender in das Fach zurück und klappte es geräuschvoll zu.
Dann verließ er seinen Wagen und kam zu ihr. Seine Miene war finster. „Manipulieren Sie auch gerne?“
„Wie bitte?“ Storm runzelte die Stirn und trat einen Schritt zurück, weil er immer näher kam. Sie flüchtete vor seinem Menthol-Atem – und vor ihm.
„Ich mag nicht, wenn man mit mir spielt, Ms. Harper.“
„Was soll das
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