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Opfere dich

Opfere dich

Titel: Opfere dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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Schirm seiner Lakers-Kappe mehrfach ein.
    Skeptisch hakte Storm nach. „Und? Hat uns dieser Hinweis auf eine Spur gebracht?“ Sie schaltete die Kaffeemaschine ein. Das Mahlwerk zerkleinerte lautstark die Bohnen. Köstlicher Kaffeegeruch breitete sich im Büro aus.
    „Die IP-Adresse führte mich zum Provider von diesem ominösen Schakal. Ich habe mir einen Gerichtsbeschluss besorgt und dem Provider auf den Zahn gefühlt.“ Bobby klappte seinen Block auf und zeigte mit dem Bleistift auf eine Notiz. „Die IP-Adresse gehört zum Internetcafé des Wigwam Motels. Weiter habe ich der Spur noch nicht folgen können.“
    „Weit genug. Danke.“ Malcolm nahm seine Jacke. Während Patterson das Blatt Papier, auf dem der Officer die Adresse des Motels notiert hatte, abriss, schaute Malcolm Storm fragend an.
    Sie seufzte und zeigte wehmütig auf die Kaffeekanne, die sich langsam füllte. „Die ist für Ben und dich, Bobby, falls ihr mögt.“
    „Und ob! Die Brühe im Aufenthaltsraum kann man ja nicht trinken“, sagte er freudestrahlend. Bevor die beiden Detectives das Büro verlassen konnten, hielt er sie zurück. „Ich habe da noch etwas.“
    „Noch mehr frohe Botschaften an diesem Morgen?“ Malcolm, der die Tür für Storm aufhielt, ließ sie zufallen.
    Patterson zuckte mit den Achseln. „Wie man es nimmt. Ich habe die Fingerabdrücke auf dem Diktiergerät überprüft. Wie wir ja schon wissen, stammen sie von zwei unterschiedlichen Personen. Eine der beiden ist nicht im AFIS gespeichert. Uns fehlt daher der Abgleich. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.“
    „Und was ist mit der zweiten Person?“, wollte Storm wissen und verlagerte unruhig ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    „Die habe ich in der Datenbank gefunden, allerdings nicht in der für Straftäter und vermisste Personen.“ Patterson wirkte mit einem Mal zerknirscht. Jegliches triumphierende Strahlen war aus seinem Gesicht gewichen. „Es sind Bens Fingerabdrücke.“
    „Was? Das darf doch wohl nicht …“ Hätte Benhurst in diesem Moment vor Storm gestanden, hätte sie ihn in der Luft zerrissen. Er machte einen Fehler nach dem anderen. Aber Fehler konnten sie sich nicht leisten. Vielleicht sollte er doch von der Sonderkommission abgezogen werden. Aber dann würde sie ihn kaum noch sehen.
    Malcolm fuhr sich mit der flachen Hand durchs Gesicht. „Er muss das Diktiergerät angefasst haben, als er es in die Beweismitteltüte gesteckt hatte. Hatte er keine Latexhandschuhe dabei? Warum hat er die Tüte nicht als Handschuh genutzt?“
    „Ich werde ihm ins Gewissen reden“, sagte Bobby. „Er ist ein guter Officer. Nur manchmal ein wenig zerstreut.“
    Schöne Menschen sind oberflächlich, dachte Storm. Ihr persönliches Vorurteil, das sich jedoch zu bestätigen schien. „Dann müssen wir ihn wohl ab sofort als Verdächtigen betrachten.“ Storms Versuch, einen Scherz zu machen, misslang. Aber steckte nicht in jedem Witz ein Körnchen Wahrheit?
    Seriensexualtäter suchten nicht gerade selten den Kontakt zum Ermittlungsteam. Ben schenkte ihr in letzter Zeit vermehrt Aufmerksamkeit. Um genau zu sein, seit der Wachsmörder Interesse an ihr bekundet hatte. Möglicherweise stellte er sich nur so ungeschickt an, um den Verdacht von sich abzulenken. Oder – er versuchte die Ermittlungen zu sabotieren.
    Jetzt drehst du völlig durch, schalt sich Storm, führte jedoch das Zwiegespräch unterbewusst weiter.
    Malcolm hielt ihr wieder die Tür auf. „Wir müssen los. Die Chance, den Schakal in diesem Motel zu finden, ist ohnehin gering. Wahrscheinlich hat er nur das Internetcafé aufgesucht und ist sofort wieder abgetaucht. Aber vielleicht ergibt sich eine neue Spur. Einer der Angestellten könnte sich an ihn erinnern. Wir sollten nicht noch mehr Zeit vergeuden.“
    An diesem Morgen fuhr Storm. Malcolm war immer unruhig, wenn er neben ihr saß und nichts weiter tun konnte, als aus dem Fenster zu starren. Aber sie war in letzter Zeit zu oft Beifahrerin gewesen. Ihr Partner, aber auch Benhurst und Manning hatten sie überall hingefahren, damit sie den lauernden Presseleuten entkam oder um sie vor ihnen zu schützen. Das war nun vorbei! Sie wollte nicht als Opfer, sondern als Detective betrachtet werden. Das kranke Angebot des Wachsmörders und der plötzliche Medienrummel um ihre Person hatten sie überrollt. Sie hatte sich zurückgezogen. Aber jetzt war es an der Zeit, wieder die Schultern zu straffen und aufrecht weiterzugehen.
    „Ist etwas zwischen

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