Opfere dich
Nase. Sein Aufschrei ging ihr durch und durch. Blitzschnell schob sie ihre Finger unter die Kette und riss daran. Manning ließ sie los und hielt seine Hände schützend vor seine verbundene Nase.
„Das wirst du mir büßen!“, schrie er nasal und verzog zornig sein Gesicht.
Storm fühlte immer noch den Würgereiz in ihrer Kehle. Doch sie hatte schon wieder die Arme gehoben und hielt sie drohend hoch. „Raus hier!“
„Du wirst deine Anschuldigungen gegen mich zurückziehen und meine Operation bezahlen.“
„Da bist du bei mir falsch.“ Drohend zog sie die Kette zwischen ihren Händen straff. Die Glieder klirrten. Landon Manning war ein kräftiger Mann, aber er hatte eine Schwachstelle – und dieses Wissen würde Storm, ohne zu zögern, gegen ihn verwenden.
„Du wirst deinen Starrsinn bereuen. So tough bist du gar nicht, Storm Harper.“ Seine Augen waren feucht, weil er starke Schmerzen hatte, doch er lachte das bösartige Lachen eines Verrückten, der alles verloren hatte. „Ich habe den Schließmechanismus deines Wagens überlistet, habe dir trotz Personenschutz in deinem Auto aufgelauert, und ich hätte dich töten können. Die Ausbildung beim FBI ist ausgezeichnet, und sie kommt mir jetzt zugute. Eines Tages werde ich wiederkommen und dich für das, was du mir angetan hast, büßen lassen. Ich bin euch überlegen. Das PD kann dich nicht vor mir schützen.“ Mit diesen Worten stürmte er aus dem Fahrzeug und verschwand im Regen.
„Sind denn jetzt alle wahnsinnig geworden?“ Storm schleuderte aufgebracht die Gliederkette auf den Beifahrersitz. Fort Twistdale schien auf einmal voller Irrer zu sein, als hätte der Wachsmörder oder das Böse an sich sie angelockt.
Im Handschuhfach suchte sie hektisch nach einer Packung Luckys. Tatsächlich fand sie eine, die zwar halb zerquetscht war, aber es befanden sich noch zwei Zigaretten darin, und die waren unversehrt. Storm zündete sich mit zittrigen Fingern eine an und inhalierte den Rauch tief. Ihr Hals tat weh, selbst beim Rauchen. Nicht einmal das war ihr vergönnt. Schlecht gelaunt kurbelte sie das Seitenfenster ein Stück herunter und schnippte die Zigarette durch den Spalt hinaus. Der Regen löschte die Glut sofort.
„Wenn mir heute Abend noch ein Einziger in die Quere kommt, garantiere ich für nichts mehr.“ Auch sie hatte ihre Grenzen, und die waren schon lange überschritten. Ihre Nerven lagen blank, sie hatte eine Stinkwut und immer noch nichts gegessen.
17.
Storm war nackt. Warmer Atem streichelte ihre Haut. Eine Hand strich hauchzart über ihren Busen. Ihre Brustwarzen richteten sich auf. Schon lange war sie nicht mehr intim berührt worden. Zu lange. Ihr Körper gierte nach den Liebkosungen. Storms Liebhaber hockte zwischen ihren gespreizten Beinen. Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, um zu sehen, wer er war, doch ihre Lider waren schwer wie Blei. War er es? Lächelnd dachte sie an jemanden, der ihr täglich nah war, den sie jedoch noch nie berührt hatte, an den sie bisher keinen Gedanken verschwendet hatte, zumindest redete sie sich das ein.
Hände strichen über die Innenseiten ihrer Oberschenkel. Das Verlangen, ihren Liebhaber ebenfalls zu spüren, wuchs in ihr, aber ihre Arme wollten ihr nicht gehorchen. Teilnahmslos lagen sie an ihren Seiten. Der Mann drang in sie ein. Behutsam versenkte er sich in ihr, und es fühlte sich gut an, ausgefüllt zu werden. Sex hatte ihr gefehlt. Seit einem Jahr hatte sie mit niemandem mehr geschlafen. Seit Gil sie betrogen hatte. Sein Name löste Schmerz in ihr aus. Aufgrund seines Treuebruchs. Und noch etwas. Aber was? Sie konnte sich nicht erinnern. Ihre Gedanken waren wundervoll träge, geschwängert von Lust.
Ihr Liebhaber stieß kräftiger zu, aber nicht roh, sondern leidenschaftlich. Storm wollte etwas zu ihm sagen, jedoch war ihr Kiefer steif. Ihr Mund stand weit offen. Draht ragte heraus, als wäre sie wieder ein Teenager und müsste eine Zahnspange tragen. Stoß um Stoß, forscher, gewaltiger. Ihr Schoß war so geschmeidig, als hätte man ihn geölt. Sie hörte den Mann stöhnen. Oder war es ihr eigenes Stöhnen? Es klang gedämpft. Etwas lag über ihren Ohren. Storm musste all ihre Kraft mobilisieren, um ihre Arme bewegen zu können. Endlich schaffte sie es. Sie tastete nach ihren Lippen. Das Drahtgestell hielt ihren Mund geöffnet. Ihr Kiefer tat weh. Ihre Hände glitten höher. Etwas fasste ihren Kopf ein, wie eine Mütze, die zu tief ins Gesicht gezogen worden war. Es war glatt,
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