Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Opfere dich

Opfere dich

Titel: Opfere dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
Vom Netzwerk:
Darragh sich hier versteckt, während die Cops die Villa auf den Kopf gestellt hatten? Hatte er sie beobachtet und sich köstlich amüsiert, weil er zum Greifen nah gewesen, aber nicht entdeckt worden war?
    Die Stahltür zu diesem Zimmer war von außen mit denselben Wandfliesen verklinkert wie die Wände, so dass man den Eingang nicht bemerkte, wenn die Tür geschlossen war. Man sah nur eine Backsteinwand sah. Deshalb hatte das PD den Panikraum nicht entdecken können. Es handelte sich um ein verstecktes Zimmer, ähnlich wie Darraghs Dachgeschosswohnung, nur weitaus raffinierter verborgen.
    „An diesem Ort wirst du sterben“, verkündete Darragh, und seine Stimme bebte leicht, als wäre er erregt. Er zog sie weiter, in den Panic Room hinein.
    Und da sah Storm sie. Carol Frost.
    Sie lag bäuchlings auf dem Seziertisch. Gefesselt. Unter ihrem Unterleib lag ein mit rotem Samt überzogener Block, der ihr Gesäß erhöhte. Dadurch, dass ihre Schenkel weit gespreizt waren, konnte Storm ihre Scham sehen. Die rasierte Haut war gerötet. Was hatte Darragh ihr schon angetan?
    Storm spürte, dass sie langsam ihre Fassung verlor. Kayla, sie dachte an Carols kleine Tochter.
    Sie begann zu zittern. Am liebsten hätte sie auf den penibel sauberen Boden gekotzt, aber sie riss sich zusammen, denn sie wollte keinesfalls so enden wie Carol. Sie musste kämpfen! Um ihr Leben. Wenn sie erst gefesselt in der Edelstahlwanne lag, hatte sie keine Chance mehr. Aber im Gegensatz zu den anderen Opfern, die überrumpelt und entführt wurden, war Storm auf der Hut. Sie wusste, was folgen würde. Sie hatte eine Ahnung davon, wie Darragh tickte. Und er musste sie losbinden, um sie an den Tisch zu fesseln zu können.
    Darragh bugsierte Storm in eine Ecke und ging zu Carol. Er streichelte die Narben auf ihrem Unterschenkel. Es waren Abdrücke von Brandeisen. Buchstaben, die mal nach rechts geneigt, mal nach links geneigt waren und aus diesem Grund kindlich wirkten, wie von einem Kind, das das erste Mal im Kartoffeldruck ein Wort schrieb. S.T.O.R.M. Er hatte sie mit Storms Namen gebrandmarkt. Carol wimmerte leise.
    Darragh strich beruhigend über ihre kurzen, blonden Haare, die verschwitzt an ihrem Kopf klebten, und neigte sich zu ihrem Ohr herunter. Während er leise sprach, sah er Storm an: „Ich lasse dich gehen. Storm Harper wird deinen Platz einnehmen. Sie kann viel mehr einstecken als du, schließlich ist sie ein Cop. Freust du dich, Carol?“
    Sie schluchzte und fing bitterlich an zu weinen.
    Storm hatte geglaubt, er würde sich nur über Carol lustig machen, doch er band sie tatsächlich los. Er entfernte den birnenförmigen Eisenknebel aus Carols After. Er musste ihn durch Drehbewegungen tief in ihren Anus gebohrt und mit dem spitzen Ende ihren Enddarm verletzt haben, denn der Plug war blutig.
    Ganz Gentleman half er Carol, vom Tisch zu steigen. Sie verzog vor Schmerz ihr Gesicht und bemühte sich, ihre Beine nicht zu schließen. Blut lief aus ihrem Anus. Sie versuchte, ihre Zehen gespreizt zu lassen, weil die Zwischenräume eingeschnitten waren. Krampfhaft vermied sie es, ihren Peiniger anzusehen. Sie konzentrierte sich auf den Ausgang und schleppte sich vorwärts. Einige Schritte ging Darragh mit ihr mit, dann ließ er sie los. Er schmunzelte.
    Storm hätte ihm am liebsten sein Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Wieso war er immer noch gut gelaunt? Er tauschte ein Opfer gegen ein anderes ein, das musste in seinen Augen doch eine Niederlage sein. Sie bemerkte das eingeritzte Y auf Carols Oberkörper. Der Schnitt war nur oberflächlich, aber genau dort, wo die Pathologie ihn machte, um Leichen zu öffnen. Darragh musste Carol damit gedroht haben, sie bei lebendigem Leib aufzuschlitzen, oder er hatte ihr demonstriert, was die Rechtmedizin bald mit ihr anstellen würde. Psychospielchen. Wie krank musste jemand sein, der einem anderen Menschen so etwas antat?
    Carol stolperte vorwärts. Beinahe wäre sie hingefallen, doch sie stieß mit der Schulter gegen die Wand rechts von der Tür und fing sich gerade noch. Sie stöhnte. Ihr Gesicht war vor Schmerz und Anstrengung verzerrt. Schweiß lief an ihrem nackten Körper herab. Schwerfällig schleppte sie sich weiter. Aus dem Panic Room heraus. Sie war aus dem Licht ins Dunkel des Kellers getreten und suchte nach Halt, doch sie fand keinen. Carol strauchelte. Wild ruderte sie mit den Armen. Vergeblich. Sie fiel auf den harten Kellerboden und schrie auf. Einige Sekunden blieb sie erschöpft liegen.

Weitere Kostenlose Bücher