Opfere dich
Dann versuchte sie sich mit den Armen hochzustützen, um wieder aufstehen zu können, aber sie war zu schwach. Verzweifelt zog sie sich vorwärts. Stück für Stück. Doch sie schaffte es nicht einmal bis in den Gang. Kraftlos blieb sie liegen.
Storm konnte nicht mehr erkennen, ob sie noch atmete. War sie tot? Oder nur geschwächt? Am liebsten hätte sie Carol angefeuert, sie hochgehoben und zum Weitergehen motiviert, aber Darragh stand zwischen ihnen, und sie war immer noch geknebelt und an den Handgelenken gefesselt.
Ihr Blick fiel auf ein Regal. Dort standen einige größere und kleinere Flaschen. Es handelte sich um Laugen und Säuren. Auf einem Etikett las sie „ Flunitrazepam“. Und mit einem Mal ahnte sie, dass Darragh sie hereingelegt hatte. Vielleicht hatte er Carol zu arg zugesetzt, so dass er wusste, dass eine Flucht unmöglich war, selbst wenn er sie losband. Vielleicht hatte er jedoch Storm auf dem Überwachungsmonitor gesehen und Carol mit Rohypnol außer Gefecht gesetzt.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass er sie möglicherweise betäubte, bevor er sie losband, um sie auf den Seziertisch zu fesseln. Somit ging er kein Risiko ein und vermied einen Kampf mit ihr. Dann hätte sie verloren! Storm musste etwas tun. Sie durfte nicht auf seinen nächsten Schachzug warten, sondern musste handeln. Ihr Puls beschleunigte sich.
Sie suchte nach einer Waffe und sah ein Skalpell, das mit weiteren Zahnarztinstrumenten auf einem Arbeitstisch lag. Leise bewegte sie sich darauf zu, streckte ihre Arme aus und tastete. Dabei stieß sie an das Edelstahltablett, auf dem die Instrumente lagen. Es schabte über die Oberfläche des Tischs.
Sie erstarrte. Ihr Herz pochte so heftig, dass sie meinte, ihr Brustkorb würde bersten.
Darragh hatte das verräterische Geräusch jedoch nicht gehört. Sie tastete weiter nach dem Skalpell. Als eine scharfe Klinge in ihren Mittelfinger schnitt, wusste sie, dass sie es gefunden hatte. Sie ignorierte den Schmerz, nahm es von der Ablagefläche und machte einen Schritt von den Instrumenten weg, damit Darragh keinen Verdacht schöpfte. Ein Blutstropfen blieb auf einer Zahnfleischschere zurück. Storm betete, dass er diesen nicht bemerkte oder wenn, dann auf Carol zurückführte. Doch die Dentalinstrumente sahen unbenutzt aus.
Eifrig begann Storm mit dem Skalpell ihre Fessel zu bearbeiten.
Als Darragh sah, dass Carol nicht weiterkam als zu der Stelle, an der sie liegen geblieben war, wandte er sich zufrieden zu Storm um. Er schlenderte zu ihr, drückte sie mit seinem Körper gegen die Wand zwischen Arbeitstisch und einem Metallschrank und entfernte ihren Knebel.
„Du hast mich reingelegt“, zischte sie und spürte seine Erektion an ihrem Unterbauch. „Was ist mit unserem Deal?“
Darragh hob blasiert seine Augenbrauen. „Welcher Deal? Du bist nicht freiwillig zu mir gekommen. Ich schulde dir daher gar nichts. Wir haben keine Abmachung. Du bist jetzt ein Opfer wie jedes andere. Enttäuscht, Detective?“ Er war fast einen Kopf größer als sie und schaute auf sie herab wie ein Lehrer, der seiner Schülerin gerade mitteilte, dass sie nachsitzen musste.
„Dann war das eben nur Verarschung?“ Die Klinge schnitt in Storms Handballen, weil sie zwischen ihrem Körper und der Wand eingeklemmt war. Storm spürte, wie Blut an ihrer Hand herunterlief und biss die Zähne zusammen. Gefesselt war sie Darragh auf jeden Fall unterlegen. Sie musste dringend das Kabel loswerden, sonst war sie gegen ihn chancenlos.
„Ist es nicht eine der schlimmsten Qualen, zu glauben, man wäre in Freiheit, und dann in die Gefangenschaft zurückgeholt zu werden?“, fragte er rhetorisch. Selbstzufriedenheit schwang in seiner Stimme mit. „Ich freue mich schon auf die Verzweiflung, die sich in Carols Gesicht spiegeln wird, wenn ich sie wieder auf den Tisch fessele.“
Sein Blick wurde verträumt. Er schaute auf Storms Busen, strich einmal darüber. Doch das reichte ihm nicht, denn er nahm das Messer aus seinem Holster und schnitt Storms Pullover gemächlich von oben bis unten ein. Mit der Klinge schob er den Stoff beiseite. Er zeichnete mit der Spitze ihren Büstenhalter nach und schnitt den Steg zwischen den Körbchen durch. „Weiß wie die Unschuld. Das passt so gar nicht zu dir, Storm Harper.“
Storm zuckte zusammen. Sie vergaß ihr Kopfweh, der Schmerz in der Hand wurde unwichtig. Alles wich der Abscheu, weil Darragh ihre Körbchen aufklappte und ihre kleinen, festen Brüste lüstern
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