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Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Titel: Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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gestellt.«
    »Und danach?«
    »Dann wird es dünn. Hat nichts zu Wehrdienst oder Studienzeit geschrieben. Aber hat ein ›I like‹ zu seiner Studentenverbindung gepostet.«
    »Also zu der Ludovica?«
    »Jepp. Die haben auch eine Seite bei Facebook.«
    »Kannst du mir die mal zeigen?«
    Statt einer verbalen Antwort klickte Bernd Riemenschneider sich durch die Menüs der Webseiten. Dann sagte er: »Hier.«
    »Erst Zimmer – dann Studieren«, so lautete der Slogan der Seite. Ganz klar, über welche Schiene sich die Bundesbrüder den Nachwuchs zogen …
    »Hat er noch etwas zu seiner Karriere veröffentlicht?«
    »Ja. Aber nicht auf Facebook, sondern auf Xing. Hier können wir seinen Werdegang ziemlich genau verfolgen.«
    Horndeich sah den Verlauf vom wissenschaftlichen Mitarbeiter zum stellvertretenden Leiter des Fachbereichs. Aber er entdeckte keine besonderen Einschnitte im Lebenslauf.
    »Sieht auch nicht wirklich prickelnd aus.«
    »Nope. Deine Kandidaten sind auf jeden Fall keine Cyberspace-Junkies. Das haben sie gemeinsam.«
    Horndeich nickte. Unterm Strich war das alles etwas frustrierend.
    »Und – der Nächste im Bunde?« Riemenschneider neigte ein wenig zum Prosaischen …
    »Philipp Kaufmann. Wohnt auch in Darmstadt. Jahrgang …«
    »… 1972. Geboren in Darmstadt. Hab ihn«, meinte Riemenschneider bloß.
    Horndeich schaute auf das Foto. Ja. Das war Kaufmann.
    Wieder spielte Riemenschneider seine Cyber-Spielchen. Aber nur kurz. »Der hat aber breit ausgeteilt. Google, Facebook, StayFriends – nur nichts auf Xing.«
    Wenn Horndeich das richtig verstanden hatte, dann war Xing für Geschäftsleute eine interessante Plattform, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Was für einen Berufsschullehrer sicher nicht an erster Stelle stand. »Also?«
    »Der kleine Philipp wurde in Darmstadt geboren. Ging in den ersten vier Jahren seines Schullebens auf die Christian-Gude-Schule im Martinsviertel.«
    Da klingelte ein Glöckchen in Horndeichs Kopf. Vor knapp einem Jahr hatten sie einen Fall gehabt, bei dem eine Lehrerin dieser Schule zusammen mit ihrem Mann ermordet worden war.
    »Dann war er auch auf dem Ludwig-Georg-Gymnasium. Kam dann auf ein Internat. Na, schau an.«
    »Was?«
    »Das ist dasselbe Internat, auf das auch Sacher gegangen ist.«
    »Dieses komische Rimini?«
    »Rimdidim heißt es. Ja. In Fischbachtal.«
    »Das heißt, die beiden haben sich vorher schon gekannt? Bevor sie zur selben Studentenverbindung gegangen sind?«
    Riemenschneider hatte die wichtigen Daten bereits in eine Tabelle eingegeben. »Wahrscheinlich. Sie waren wohl auch in derselben Jahrgangsstufe. Ob sie in denselben Klassen waren, das kann ich hier nicht sehen.«
    »Und danach?«
    »Auch ziemlich dünn. Zivildienst – keine Ahnung, was und wo, Studium, dann Referendariat an der Krawinkel-Berufsschule. Und dann dort Lehrer.«
    Riemenschneider klickte noch ein wenig herum. »Da. Hier ist ein Klassenfoto aus der Internatszeit.«
    »Wie heißt das Internat noch mal?«
    »Einfach nur Rimdidim«, sagte Riemenschneider.
    Das Haus, in dem Richard Wölzer mit seiner Familie gewohnt hatte, lag im südlichen Teil der Frankfurter Straße in Marburg, in der Nähe des als »Affenfelsen« titulierten Hochhauses. Margot fand sogar gleich einen Parkplatz.
    Dem Altbau hätte eine Renovierung gutgetan. Ein paar Töpfe Farbe zumindest. Als Margot näher trat, sah sie die Stellen, an denen der Putz abgebröckelt war. Und der Stuck. Musste einstmals ein ehrwürdiges Haus gewesen sein.
    Margot mochte Marburg. Wahrscheinlich, weil es noch so viele schöne alte Häuser gab. Hier waren die Bomber der Alliierten gnädiger gewesen als in ihrer Heimatstadt.
    Margot drückte den Klingelknopf neben dem Namensschild: Richard Wölzer – Architekt . Alle Klingelschilder hatten die gleiche Größe. Aber nur das von Wölzer war aus Messing. Wenn auch an diesem der Zahn der Zeit schon ein wenig genagt hatte.
    Der Türöffner summte. Margot trat ins Treppenhaus. Hier verstärkte sich der Eindruck, dass dem Haus eine Sanierung gut angestanden hätte. Margot war keine Architektin. Aber die schwarzen Ränder am noch vorhandenen Putz ließen auf ein Feuchtigkeitsproblem schließen. Wie auch der Geruch.
    Das Klingelschild war das oberste gewesen, und so erklomm Margot die Stufen. Die Wohnung lag im vierten Stock.
    Im Türrahmen stand eine kleine, etwas untersetzte Frau, um Margot zu empfangen. Sie trug einen dunkelroten Rock und eine passende Bluse in einem beigefarbenen

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