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Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition)

Titel: Opfergrube: Kriminalroman (Darmstadt-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kibler
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Schule zur Werkstatt gefahren hat, dann wollte er ihn auch wieder abholen. Also ist Kaufmann wohl kaum freiwillig verschwunden.«
    Horndeich nickte. »Ja. Das sehe ich auch so.«
    »Und was bedeutet das?«
    Margot und Horndeich sahen sich an.
    »Das bedeutet: Kaufmann ist nicht verschwunden, er wurde verschwunden, sozusagen. Und reiht sich damit in die Riege seiner beiden Verbindungskollegen Sacher und Hansen ein, die ebenfalls zwei Wochen verschwunden waren, bevor sie tot wieder auftauchten.«
    »Aber was soll das? Wo waren die in dieser Zeit, und wo ist Kaufmann jetzt?«
    »Da, wo der spätere Mörder sie hingeschleppt hat.«
    »Aber wo?«
    »Da, wo Hansen sich die Erdteilchen unter den Fingernägeln eingefangen hat. Und das kann überall sein. Ein Keller in einem Altbau, ein Schuppen neben einem Ferienhaus, eine Garage oder ein Schober auf dem Bauernhof.«
    Es klopfte am Türrahmen. »Margot Hesgart?«
    Im Türrahmen stand ein hochgewachsener Mann, circa fünfunddreißig Jahre alt. »Ja?« Margot kam die Stimme bekannt vor.
    »Hauptkommissar Frank Fischer. Kripo Heidelberg.«
    Margot erhob sich, nickte dem Mann zu und wollte ihm die Hand geben. Doch der hielt mit beiden Händen einen größeren Pappkarton vor der Brust. »Sorry, kann ich das irgendwo abstellen?«
    »Ja, natürlich«, sagte Margot. Schwierig nur, das in die Tat umzusetzen. Wieder war ihr Schreibtisch überfüllt. Sie sah hilflos zu Horndeich hinüber.
    Der machte eine großzügige Handbewegung. »Hier, bitte.«
    Margot machte die beiden miteinander bekannt.
    »Ich habe einiges gefunden zu dem Fall – und nur weniges davon digital. Mir liegt daran, diese Typen zu fassen. Und wenn ich dafür nach Hessen fahren muss – sei’s drum.«
    »Einen der vier konnten wir identifizieren. Wenn wir richtigliegen, dann ist es ein Mann aus Darmstadt.«
    »Super. Habt ihr ihn schon hier? Ich würde gern bei der Vernehmung dabei sein.«
    »Tja, das würden wir auch«, sagte Horndeich. »Er wird seit Freitag vermisst.« Horndeich gab dem Heidelberger Kollegen einen kurzen Abriss über den Stand der Dinge in dem Fall. Wozu er gut fünfzehn Minuten benötigte. Einfach ging anders.
    »Und jetzt geht ihr davon aus, dass das mit dem Verbrechen in Heidelberg zusammenhängt?«
    »Wir suchen einfach alles, was die vier miteinander verbindet. Dass jetzt auch Kaufmann verschwunden ist, deutet sehr, sehr stark darauf hin, dass wirklich alle vier im Visier des Mörders standen und stehen.«
    »Was haben Sie – oder besser, was hast du für uns?«
    Fischer nickte nur. Er griff in den Karton und holte drei Schnellhefter hervor.
    »Hier seht ihr zunächst die Fotos vom Tatort. Von oben, dank Google-Earth.«
    Er nahm ein paar Farbfotografien aus einem der Hefter, rückte den Karton auf Horndeichs Schreibtisch zur Seite und legte sie nebeneinander.
    »Die Kneipe liegt in einer kleinen Straße, die von der Hauptstraße abgeht, mitten in der Kernaltstadt. Hier links, das ist der Hinterhof.« Das Bild zeigte einen kleinen Hof hinter einem Haus. An der rechten Wand, offensichtlich einer Mauer, standen ein paar Müllcontainer. Auf diese deutete Fischer: »Hier ist es passiert.«
    »Ist das da eine Einfahrt?«
    »Ja. Man kommt durch die Hintertür auf den Hof oder eben über die Einfahrt neben dem Haus.«
    »Was genau ist damals passiert?«
    »Das Opfer heißt Petra Schöffer. Sie war damals erst neunzehn. Sie hat in der Kneipe hier gejobbt. Hieß damals ›Dreiohrhase‹ – übrigens lange, bevor Til Schweigers Film mit dem ohramputierten Hasen in die Kinos kam. Vielleicht hat Til sich ja inspirieren lassen.«
    Margot und Horndeich sahen Fischer verwirrt an.
    »Nichts für ungut. Petra Schöffer hat an dem Abend dort gearbeitet, als Bedienung, zusammen mit einer gewissen Silke Feuerbach, damals siebenundzwanzig. Die Vierergruppe saß an einem Tisch in dem Bereich, in dem Silke Feuerbach bedient hat. Sie konnte aber auch keine genaue Beschreibung der Männer geben. Das lag daran, dass sie mit der falschen Brille auf der Nase gearbeitet hat: Sie hatte nur die falsche Brille dabei, weil sie bis kurz vor ihrem Dienst noch am Computer gearbeitet hatte. Sie war schon in der Kneipe, als sie es gemerkt hat. Und ganz ohne Brille war sie blind wie ein Maulwurf.«
    Margot war nun doch ein wenig irritiert über die seltsamen Randbemerkungen des Kollegen aus Heidelberg.
    »Nun, drei von denen sind in Richtung Toilette marschiert. Die Klos liegen im hinteren Teil der Kneipe, rechts von dem

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