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Opferlämmer

Opferlämmer

Titel: Opferlämmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Aufdruck. An die Worte konnte er sich nicht erinnern, aber er meint, es seien zwei große Buchstaben C dabei gewesen. Vielleicht ein Firmenlogo. Dann ein Blatt Papier mit dem Großbuchstaben I, gefolgt von fünf oder sechs kurzen Strichen. Als solle man dort etwas eintragen.«
    »Hat er irgendeine Idee, was das gewesen sein könnte?«
    »Nein … Dann ein Zettel mit einigen Zahlen, darunter die fünfhundertsiebzig und die dreihundertneunundsiebzig, so viel wusste er noch.«
    »Der Da Vinci Code «, stellte Rhyme frustriert fest.
    »Genau. Ich mag Puzzles, aber nicht bei der Arbeit.«
    »Stimmt.«

    I _ _ _ _ _ _
    Bitte ausfüllen.
    Und: Fünfhundertsiebzig und dreihundertneunundsiebzig …
    »Er hat noch etwas gefunden«, fügte Dance hinzu. »Eine Platine. Klein.«
    »Für einen Computer?«
    »Das wusste er nicht. Er war enttäuscht. Er sagte, er hätte es geklaut, falls er es mühelos hätte verkaufen können.«
    »Dann wäre er jetzt tot.«
    »Ich glaube, er ist erleichtert, hinter Gittern zu sitzen. Aus genau diesem Grund … Ich habe übrigens mit Rodolfo gesprochen. Er bittet Sie, ihn noch mal anzurufen.«
    »Natürlich.«
    Rhyme dankte Dance und unterbrach die Verbindung. Dann ließ er die Nummer von Commander Rodolfo Luna in Mexico City wählen.
    »Ah, Captain Rhyme, ja. Ich habe gerade mit Agent Dance telefoniert. Ganz schön rätselhaft … diese Nummern.«
    »Eine Adresse?«
    »Schon möglich, aber…« Er brauchte es nicht auszusprechen. In einer Stadt mit acht Millionen Einwohnern würde man mehr als nur ein paar Zahlen benötigen, um einen konkreten Ort zu finden.
    »Und womöglich haben sie gar nichts miteinander zu tun.«
    »Zwei verschiedene Bedeutungen.«
    »Ja«, sagte Rhyme. »Ergibt sich vielleicht ein Zusammenhang mit den Orten, an denen er bereits gesehen wurde?«
    »Nein.«
    »Und was ist mit den Bürogebäuden? Was sagen die Mieter?«
    »Arturo Diaz und seine Beamten befragen sie zurzeit und erklären die Situation. Die ehrlichen Geschäftsleute unter ihnen sind verblüfft, weil sie sich nicht vorstellen können, in Gefahr zu schweben. Und die Gauner unter ihnen sind auch verblüfft,
weil sie besser bewaffnet sind als meine Einheiten und sich nicht vorstellen können, dass jemand es wagen würde, sie anzugreifen.«
    Fünfhundertsiebzig und dreihundertneunundsiebzig …
    Telefonnummern? Koordinaten? Teile einer Adresse?
    »Wir kennen inzwischen die Route, auf der das Fluchtfahrzeug vom Flughafen in die Stadt gelangt ist«, fuhr Luna fort. »Es gab unterwegs sogar eine Verkehrskontrolle. Aber Sie haben vielleicht schon von unserer Verkehrspolizei gehört. Der Fahrer hat noch vor Ort ein ›Bußgeld‹ bezahlt und durfte ungehindert weiterfahren. Arturo sagt, die Beamten – die sich übrigens neue Jobs suchen dürfen – hätten Ihren Mr. Uhrmacher identifiziert. Außer ihm saß niemand in dem Wagen, und natürlich wurde sein Führerschein nicht kontrolliert. Auf der Ladefläche lag auch nichts, das uns irgendeinen Hinweis geben könnte. Also bleibt uns nur, uns auf die Gebäude zu konzentrieren, auf die er sich zu konzentrieren scheint. Und zu hoffen …«
    »… dass er sich unterdessen nicht in zehn Kilometern Entfernung an sein wahres Opfer anschleicht.«
    »Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund.«
    »Haben Sie eine Vermutung hinsichtlich der Platine, die Logan erhalten hat?«
    »Ich bin Soldat, kein Hacker, Detective Rhyme. Also habe ich natürlich angenommen, dass es sich nicht um ein Stück Computerhardware handelt, sondern um einen Fernzünder für Sprengladungen. Und das Büchlein war vielleicht eine Anleitung.«
    »Ja, das war auch mein erster Gedanke.«
    »Er würde mit so etwas in der Tasche nicht reisen wollen. Es ergäbe also einen Sinn, es sich erst hier zu verschaffen. Wenn ich unseren Fernsehnachrichten glauben darf, haben Sie bei sich alle Hände voll zu tun. Geht’s um irgendeine Terrorzelle?«
    »Das wissen wir noch nicht.«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.«

    »Vielen Dank. Aber kümmern Sie sich vorläufig lieber um den Uhrmacher, Commander.«
    »Guter Rat.« Luna gab ein Geräusch von sich, das halb Knurren, halb Lachen war. »Die Ermittlungen in einem Fall gestalten sich sehr viel einfacher, wenn es gleich zu Anfang ein oder zwei Leichen gibt. Ich hasse es, wenn jemand noch am Leben ist und sich fortwährend dem Zugriff entzieht.«
    Rhyme musste unwillkürlich lächeln. Und widersprach ihm nicht.

… Vierundvierzig
    Um vierzehn Uhr vierzig war Bernard Wahl,

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