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Opferlämmer

Opferlämmer

Titel: Opferlämmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Person namens Rahman beteiligt? Verschlüsselte Hinweise auf Geldtransfers, personelle Verschiebungen und etwas »Großes«.
Möglicher Zusammenhang mit Einbruch in Algonquin-Umspannwerk in Philadelphia.
SIGINT-Treffer: Schlüsselbegriffe für Waffen, »Papier« und »Bedarf« (Schusswaffen, Sprengstoff?).
Mitverschwörer sind ein Mann und eine Frau.
Muss sich mit SCADA auskennen – Überwachungs- und Datenerfassungsprogramm. Und mit EMP – Energiemanagementprogramm. Beide UNIX-basiert.
Um Lichtbogen auslösen zu können, sind Kenntnisse erforderlich als: Techniker, Störungssucher, geprüfter Handwerker, Elektroingenieur, Elektrikermeister, Militärelektriker.

Sechzehn Stunden bis zum Earth Day
II
    DER WEG DES GERINGSTEN WIDERSTANDES
    »Der Mensch wird eines Tages die Gezeiten bändigen, die Kraft der Sonne einfangen und die Macht des Atoms entfesseln.«
    THOMAS ALVA EDISON (über die zukünftigen Möglichkeiten der Stromerzeugung)

… Fünfundzwanzig
    Acht Uhr.
    Die Strahlen der tief stehenden Morgensonne drangen durch die Fenster herein. Lincoln Rhyme kniff die Augen zusammen, verließ mit seinem Rollstuhl den kleinen Aufzug, der Erdgeschoss und ersten Stock verband, und steuerte seitlich aus dem blendenden Lichtkegel.
    Sachs, Mel Cooper und Lon Sellitto waren schon seit einer Stunde hier unten.
    Sellitto telefonierte gerade. »Okay, ich hab’s«, sagte er und strich einen weiteren Namen durch. Dann legte er auf. Rhyme vermochte nicht zu sagen, ob der Detective andere Kleidung als am Vortag trug. Vielleicht hatte er hier im Wohnzimmer oder im unteren Gästezimmer übernachtet. Cooper war nach Hause gefahren, zumindest für einige Stunden. Und Sachs hatte neben Rhyme geschlafen – einen Teil der Nacht. Um halb sechs war sie wieder aufgestanden, um weiter die Personalakten zu sichten und die Liste der Verdächtigen einzugrenzen.
    »Wo stehen wir?«, erkundigte Rhyme sich nun.
    »Hab gerade mit McDaniel gesprochen«, murmelte Sellitto. »Die haben sechs, und wir haben sechs.«
    »Wir sind schon runter auf zwölf Verdächtige? Dann nichts wie …«
    »Äh, nein, Linc. Wir haben zwölf ausgeschlossen .«
    »Unser Problem besteht darin, dass viele der Angestellten auf der Liste höhere Positionen innehaben und nicht mehr die
Jüngsten sind«, erklärte Sachs. »In ihren Lebensläufen steht oft nicht viel über ihr früheres Berufsleben oder die im Laufe der Zeit absolvierten Computerkurse. Wir müssen zahlreiche Nachforschungen anstellen, um beurteilen zu können, ob sie in der Lage wären, das Netz zu manipulieren und eine solche Vorrichtung zu installieren.«
    »Wo, zum Teufel, bleiben die DNS-Ergebnisse?«, fragte Rhyme barsch.
    »Das dürfte nicht mehr lange dauern«, sagte Cooper. »Unser Auftrag wird vorrangig behandelt.«
    »Vorrangig«, wiederholte Rhyme mürrisch. Mittlerweile konnte ein solcher Test in einem oder zwei Tagen erledigt werden. Mit dem alten Verfahren hatte so etwas eine Woche gedauert. Er begriff nicht, wieso die Resultate ihnen nicht schon längst vorlagen.
    »Gibt es etwas Neues über ›Gerechtigkeit-für‹?«
    »Wir haben all unsere Akten durchforstet«, sagte Sellitto. »McDaniel seine ebenfalls. Außerdem Homeland Security, ATF und Interpol. Niemand hat etwas über diese Gruppe oder über Rahman. Gar nichts. Dieses digitale Umfeld ist ein verdammt unheimliches Ding. Wie aus einem Stephen-King-Roman.«
    Rhyme wollte das Labor anrufen, in dem die DNS-Analyse durchgeführt wurde, aber gerade als sein Finger das Touchpad berührte, klingelte das Telefon. Er hob eine Augenbraue und drückte sogleich auf GESPRÄCH ANNEHMEN.
    »Kathryn. Guten Morgen. Sie sind früh auf.« In Kalifornien war es fünf Uhr.
    »Es geht.«
    »Gibt’s was Neues?«
    »Logan wurde erneut gesichtet – in der Nähe seines letzten Aufenthaltsortes. Ich habe soeben mit Arturo Diaz gesprochen.«
    Auch der Ermittler befand sich schon bei der Arbeit. Ein gutes Zeichen.

    »Sein Boss hat inzwischen die Leitung übernommen. Ich habe ihn schon erwähnt. Rodolfo Luna.«
    Wie sich herausstellte, war Luna tatsächlich ein hohes Tier, nämlich der stellvertretende Direktor der mexikanischen Bundespolizei, dem Äquivalent des FBI. Obwohl ihm bereits die überwältigend schwierige Aufgabe obliege, den Kampf gegen die Drogenkartelle zu führen – und die damit einhergehende Korruption in den Behörden zu unterbinden –, habe Luna begierig die Gelegenheit ergriffen, den Uhrmacher dingfest zu machen, erklärte Dance. Ein

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