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Opferlämmer

Opferlämmer

Titel: Opferlämmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ebenfalls und lauschte mit gesenktem Kopf. Dann dankte sie dem Gesprächspartner und trennte die Verbindung. »Das war noch mal Bernie Wahl. Er sagt, er habe mit den Leuten in Galts Abteilung gesprochen, dem New Yorker Notdienst der Algonquin. Alle behaupten, Galt sei ein Einzelgänger und habe sich abgesondert. Niemand hat regelmäßig mit ihm zu Mittag gegessen. Und er hat auch am liebsten allein gearbeitet.«
    Rhyme nickte. Dann informierte er den ASAC über die möglichen
Quellen der Vulkanasche. »Wir haben einundzwanzig Orte ausfindig gemacht. Es sind …«
    »Zweiundzwanzig«, rief Cooper, der mit der Kollegin in Queens sprach. »Eine Kunstgalerie in Brooklyn. An der Henry Street.«
    McDaniel seufzte. »So viele?«
    »Leider ja. Wir sollten Fred benachrichtigen«, sagte Rhyme.
    McDaniel reagierte nicht.
    »Fred Dellray.« Deinen Angestellten, fügte Rhyme stumm hinzu. »Er sollte seinem Informanten über Galt Bescheid geben.«
    »Richtig. Moment, ich hole ihn in die Leitung.«
    Es klickte einige Male, und es blieb einen Moment still. Dann hörten sie: »Hallo? Hier Dellray.«
    »Fred, hier spricht Tucker. In einer Konferenzschaltung mit Lincoln. Wir haben einen Verdächtigen.«
    »Wen?«
    Rhyme berichtete von Ray Galt. »Wir haben noch kein Motiv, aber es deutet alles auf ihn hin.«
    »Wissen Sie, wo er steckt?«
    »Nein, er ist von der Bildfläche verschwunden. Wir haben ein Team in seiner Wohnung.«
    »Die Frist ist weiterhin akut?«
    »Es gibt keine Veranlassung, das Gegenteil anzunehmen«, sagte McDaniel. »Haben Sie irgendetwas herausfinden können, Fred?«
    »Mein Spitzel folgt ein paar guten Spuren. Ich habe noch nicht wieder von ihm gehört.«
    »Können Sie uns denn gar nichts verraten?«, fragte der ASAC ungehalten.
    »Noch nicht. Ich treffe ihn um fünfzehn Uhr. Er sagt, er hat etwas für mich. Ich werde ihn anrufen und ihm Galts Namen geben. Vielleicht beschleunigt das die Sache.«
    Sie beendeten die Konferenzschaltung. Der ASAC blieb in
der Leitung. Gleich darauf klingelte Rhymes Telefon erneut. »Spreche ich mit Detective Rhyme?«, fragte eine Frau.
    »Ja, der bin ich.«
    »Hier ist Andi Jessen. Algonquin Consolidated.«
    McDaniel nannte seinen Namen. »Haben Sie noch was von Galt gehört?«
    »Nein, aber es ist etwas passiert, über das Sie Bescheid wissen sollten.« Damit sicherte sie sich Rhymes volle Aufmerksamkeit.
    »Fahren Sie fort.«
    »Wie schon gesagt, wir haben die Computercodes geändert. Damit so etwas wie gestern sich nicht wiederholen kann.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Und ich habe angeordnet, dass all unsere Umspannwerke rund um die Uhr bewacht werden. Dennoch hat es vor etwa einer Viertelstunde in einer unserer Stationen in Uptown ein Feuer gegeben. Genauer gesagt in Harlem.«
    »Brandstiftung?«, fragte Rhyme.
    »Ganz recht. Die Wachen waren vor dem Gebäude. Wie es scheint, hat jemand einen Brandsatz durch ein Fenster auf der Rückseite geworfen. Oder irgendwas anderes. Das Feuer konnte gelöscht werden, hat aber zu einem Problem geführt: Die Schaltanlage wurde beschädigt. Das heißt, wir können das Umspannwerk nicht manuell vom Netz nehmen. Um zu verhindern, dass dort weiter Strom durch die Leitungen fließt, müssten wir das ganze Netz herunterfahren.«
    Rhyme spürte, dass sie beunruhigt war, konnte den Grund aber nicht nachvollziehen. Er bat sie um eine ausführlichere Erklärung.
    »Ich glaube, er hat etwas ziemlich Verrücktes getan und eine der Hochspannungsleitungen angezapft, die von dem besagten Umspannwerk abgehen«, sagte sie. »Das sind fast hundertfünfzigtausend Volt.«
    »Wie hat er das geschafft?«, fragte Rhyme. »Ich dachte, er hat
die Vorrichtung von gestern in einem Umspannwerk installiert, weil es zu gefährlich wäre, ein solches Kabel direkt anzuzapfen.«
    »Stimmt, aber – ich weiß auch nicht – vielleicht hat er irgendeine Art von ferngesteuerter Schaltung entwickelt, mit der er sich an das Kabel hängt, um sie erst später zu aktivieren.«
    »Und wo?«, fragte McDaniel.
    »Die Leitung, an die ich denke, ist mehr als einen Kilometer lang. Sie verläuft unter Zentral- und Westharlem hindurch zum Fluss.«
    »Und Sie können sie unter keinen Umständen abschalten?«
    »Nicht bevor wir die Schaltanlage in dem Umspannwerk repariert haben. Das wird ein paar Stunden dauern.«
    »Und dieser Lichtbogen könnte so schlimm werden wie der von gestern?«, fragte Rhyme.
    »Mindestens. Ja.«
    »Okay, wir kümmern uns darum.«
    »Detective Rhyme? Tucker?« Ihre

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