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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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schob, bevor sie sich neben ihn auf die Couch fallen ließ.
    Auf dem Bildschirm war ein auf und ab hüpfendes Auto zu sehen.
    »Der Gangster ist also da drin und hat Sex mit einer Prostituierten?«, fragte sie.
    »Jep.« Rory drückte wie verrückt die Kontrolltasten.
    »Und es geht darum, Autos zu klauen und Leute und Banken auszurauben, um reich zu werden, und jeden umzubringen, der sich einem in den Weg stellt?«
    »Exakt. Siehst du die Zahlen da oben rechts?« Das Auto hörte auf zu hüpfen, und ein massiger Hells Angel mit einem Bandana um den Kopf und komplett tätowiertem Hals stieg aus.
    »Ja?«
    »Die zeigen an, wie es mir gesundheitlich und finanziell geht. Also, wie du siehst, haben meine Finanzen gerade einen Einbruch erlitten, aber dafür bin ich gesundheitlich jetzt obenauf.«
    »Sie hat dich beklaut?«
    »Na ja, offiziell hab ich sie für ihre Dienste bezahlt, aber das ist egal, weil ich sie gleich wieder zurück ausrauben werde«, sagte Rory.
    »Du meine Güte«, murmelte Jo und wandte die Augen vom Bildschirm ab. »Und die Bullen, sind die auch Freiwild?«
    »Fünf Sterne, wenn man einen umlegt.«
    Jo atmete tief durch. »Ist das nicht ein bisschen … gruselig?«
    Rory drückte auf »Pause« und sah sie an. »Nein, Mutter, ich möchte danach nicht rausgehen und Leute erschießen, falls du das wissen willst. Richtig Speed geben auf dem Moped, klar, aber töten? Nein. Es macht einfach nur Spaß. Außerdem gibt es jetzt schon seit einer Ewigkeit eine neue Version. Die hier ist uralt.«
    »Okay«, sagte Jo gedehnt.
    »Und da du immer noch nicht rausgekriegt hast, wie man den Festplattenrekorder programmiert, steht dir kein Urteil über die Spielsachen der Nuller-Generation zu«, verkündete Rory, der wusste, was sie dachte. »Oder über Facebook.«
    »Wusstest du übrigens, dass Eltern eine Strafanzeige bekommen können, wenn ihre Kinder die Schule schwän zen?«, bemerkte Jo nach längerem Schweigen wie nebenbei.
    Rory konzentrierte sich auf das Spiel.
    »Wenn ich vorbestraft bin, war’s das mit meinem Job.«
    Keine Antwort.
    »Willst du immer noch studieren?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    Diesmal zuckte er die Achseln.
    »Ich dachte, Jura ist deine erste Wahl.« Jo hörte selbst den Anflug von Panik in ihrer Stimme.
    »Wozu soll das gut sein?«
    »Das kann ich dir zeigen, wenn du willst. Ich kann dich mal nachts in einem Streifenwagen mitnehmen und dir vor Augen führen, warum eine gute Ausbildung alles ist. Ich kann dich auch in eins der Gefängnisse führen und dir die Alphabetisierungsrate aufschlüsseln. Ich kann …«
    »Danke, ich kann lesen und schreiben«, sagte Rory laut. »Ich werde nicht als Drogie enden und auf der Straße schlafen, bloß weil ich nicht aufs College gehe. Massen von erfolgreichen Leuten haben nicht studiert …«
    »Du willst nicht aufs College gehen? Seit wann das denn?«
    Rory seufzte und beendete das Spiel, starrte aber weiter auf den dunklen Bildschirm. »Was ist daran so schlimm?«
    Jo stand auf und ging wieder hinaus in den Garten. Sie zündete sich noch eine Kippe an und sprach dann ruhiger mit ihm durch das offene Fenster. »Ich möchte einfach nicht, dass du deine Begabung verschwendest.«
    »Wenn dir so viel an mir liegt, warum hast du uns dann verlassen?«
    Er klang auf einmal so jung und verletzlich, dass es Jo einen Stich gab. »Rory, ich habe euch doch nicht verlassen!«
    »Doch, hast du.«
    »Ich habe mich einfach mit Dad nicht mehr verstanden, das ist alles. Ich wollte nie, dass du ausziehst. Am liebsten möchte ich, dass du wieder ganz bei mir wohnst. Du glaubst ja nicht, wie sehr ich dich vermisse.«
    »Hast du wirklich gedacht, ich könnte Dad allein lassen? Es war schon schlimm genug, dass du ihn weggejagt hast, ohne dass ich ihm das auch noch unter die Nase reiben musste. Er kann noch nicht mal mit einem Bügeleisen umgehen.«
    »Ich hätte also mit ihm zusammenbleiben sollen, um ihm die Wäsche zu bügeln?«
    »Nein, aber …«
    »Bei Dad hat sich auch einiges verändert, Rory. Er hat jetzt Jeanie.«
    »Erinnere mich bloß nicht an die Kuh.«
    »Du sollst sie nicht so nennen!«, schalt Jo. Sie beugte sich zum Fenster herein und wartete, bis Rory sie ansah. »Warum, was hat sie gemacht?«
    »Sie gibt mir einfach das Gefühl … dass ich im Weg bin, die ganze Zeit. In meinem eigenen oder vielmehr in ihrem Haus!«
    »Die Kuh«, pflichtete Jo ihm bei.
    Rorys Miene wurde weicher.
    »Zieh wieder zu mir.«
    »Dad sagt, du würdest mich nur zu einem besseren

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