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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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nur, dass der Brocken vielleicht ein bisschen zu groß für dich ist, Jo.«
    »War er nicht, bis du mich eben in Frage gestellt hast«, sagte sie.
    Er seufzte wieder, ging zum Fenster und zog den Vorhang beiseite.
    »Ich werde gerade abgeholt.«
    »Bitte ihn, ein paar Minuten zu warten. Ich muss mit dir reden.«
    Dan schüttelte den Kopf. »Es ist kein Taxi.«
    Er zog eine Windjacke über, außen glänzend, innen Fleecefutter. Sie passte überhaupt nicht zu ihm.
    »Wie soll das dann weitergehen mit dem Getrenntleben, wenn du heute Nacht nach Hause kommst?«, wollte Jo wissen. »Hat Jeanie vor, auch hier zu übernachten? Ist das der Plan? Soll das grünäugige Monster mich rausekeln?« Sie stand auf und fing an, die Sofakissen aufzuschütteln. »Aber pass auf, was du kannst, kann ich schon lange …«
    Er machte einen Satz auf sie zu, packte sie am Arm und zog sie zum Fenster. Sie war wie vor den Kopf geschlagen. Bei all den heftigen, schlimmen Streits, die sie im Laufe der Jahre gehabt hatten, war er nie gewalttätig geworden. Wenn die schlafenden Jungen nicht gewesen wären, hätte sie ihn angebrüllt, sie loszulassen. So schlug sie nur mit ihrem freien Arm auf ihn ein. Dan zog den Vorhang weg, um ihr zu zeigen, dass dort draußen in dem Auto einer seiner Rugbykumpels wartete. Dann ließ er sie los.
    Sie starrten sich an. Jo wusste, dass sie beide dasselbe dachten – wie hatte es so weit kommen können? Sie hatten beide genug Fälle von häuslicher Gewalt erlebt und mit eigenen Augen gesehen, wie so etwas eine Beziehung vergiftete, welchen Schaden es bei den Kindern anrichtete.
    Nach langem Schweigen sagte er: »Du willst wissen, wo ich während der Ermittlungen im Fall Phoenix Park war? Quality Hotel, Pearse Street. Zimmer 112. Und um dir einen nachprüfenden Anruf zu ersparen: Ja, es war ein Doppelzimmer.«

43
    23.32 Uhr. Jo schob die Straßenkarte von ihrem Schoß und ging zum Fenster, weil jemand dagegengeklopft hatte. Draußen stand Sexton, eine Flasche Rotwein in der einen Hand und zwei Weingläser in der anderen. Er hatte seine Arbeitskleidung abgelegt und war im Freizeitlook – Jeansjacke und Chinohosen. Die Haare waren zu einer Igelfrisur gegelt. Er deutete mit dem Kopf zur Haustür.
    Jo machte ihm auf. »Wo waren Sie?«
    »Auf dem Revier«, sagte er zerknirscht. »Habe Mac rausgelassen.«
    Sie hielt das für einen Witz. »Dazu fehlt Ihnen die Befugnis«, scherzte sie zurück.
    »Ich weiß, deshalb habe ich Ihren Namen benutzt und es als Ihre Anweisung ausgegeben.« Er hielt ihrem Blick stand.
    »Sie haben was …?«
    Als er sie immer noch unverwandt ansah, ging sie durch den Flur zum Telefon.
    »Würden Sie mir bitte eine Sekunde lang zuhören?« Er war ihr gefolgt und drückte auf die Auflegetaste.
    Jo funkelte ihn an.
    Er nahm die Hand weg, schraubte den Verschluss von der Flasche und schenkte ein. »Ich pack das nicht, ohne was zu trinken.« Er reichte Jo das Glas. Sie ignorierte es und begann wieder zu wählen. Er stellte das leere Glas neben das Telefon. »Ich habe ihn gehen lassen, damit ich ihn beschatten kann. Ich dachte, wenn er unser Mann ist, und Sie mit heute richtig liegen, wird er uns direkt zum nächsten Opfer führen.« Sexton schenkte sich nach und trank einen langen Zug. Schluckte schwer. »Und es gibt noch etwas im Zusammenhang mit dem Fall, was ich Ihnen nicht gesagt habe.«
    Jo legte auf. Sie blickte bedeutsam nach oben zu den Schlafzimmern und zeigte aufs Wohnzimmer. Er ging hinein, setzte sich aufs Sofa.
    »Ich höre«, sagte sie und blieb stehen.
    Sexton sah sie nicht an. »Es hat mit Ryan Freemans kleiner Tochter zu tun. Sie heißt Katie. Sie wurde vor ein paar Monaten von den Skids entführt. Das ist das Verbrechen, das unsere Morde verbindet, der gemeinsame Nenner.«
    Jo setzte sich langsam hin, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen, als er weitersprach.
    »Ich weiß nicht, was sie ihr angetan haben. Ich wollte den Freemans helfen, es herauszufinden. Was es auch war, es hat sie schwer verstört. Sie ist nur ein Kind, Jo. Ich mei ne, stellen Sie sich vor, so etwas würde mit einem von Ihren passieren, wie viel Angst Sie hätten … Ich weiß, Sie würden alles tun, damit sie darüber hinwegkommt. Na ja, und wie ich Ihnen schon gesagt habe, kennen Ryan und ich uns von früher, und er hat mich um Hilfe gebeten.«
    »Erzählen Sie mir alles«, sagte sie.
    »Anto Crawley hat Katies Entführung angeordnet, keine Frage«, erklärte Sexton zwischen großen Schlucken von seinem Wein.

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