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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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stets alles in sich hinein. Vor ein paar Jahren wäre er beinahe durchgedreht, als man die Leiche eines Kindes im Phoenix Park gefunden hatte. Bei den laufenden Ermittlungen hatte er sich zusammengerissen, doch nachdem der Fall schließlich aufgeklärt worden war, war er wegen einer Kleinigkeit explodiert – sie hatte vergessen, den Videorekorder für ein Fußballspiel zu programmieren, das er sich nach der Arbeit hatte ansehen wollen. Er hatte sich benommen, als wäre es das Ende der Welt. War einfach hinausgestürmt und zwei Nächte lang weggeblieben, ohne ans Handy zu gehen. Hinterher hatte er behauptet, in einem Hotel übernachtet zu haben, um seine Gedanken zu ordnen, aber sich geweigert, ihr zu sagen, in welchem.
    Auch in anderer Hinsicht waren sie sehr verschieden. Dan geriet bei jeder Abweichung von der gewohnten Routine unter Stress, während Jo Veränderung brauchte (solange es dabei nicht um technisches Spielzeug ging). Vielleicht hätten sie nie geheiratet, wenn sie damals nicht mit Rory schwanger geworden wäre, als sie beide noch Studenten am Templemore Training College waren. Mit einiger Sicherheit aber wären sie noch zusammen, wenn sie nicht Harry bekommen hätte. Dan hatte kein Kind mehr gewollt, nicht bei diesem anspruchsvollen, anstrengenden Beruf, den sie hatten, war sein Standpunkt, doch sie wusste, dass er Harry jetzt genauso liebte wie sie. Hätte er keine Affäre gehabt nach ihrer Trennung, zu der Zeit, als sie hochschwanger war, hätte Jo ihn wahrscheinlich in dem Augenblick zurückgenommen, als sie sah, wie er Harry zum ersten Mal in den Armen hielt. Doch dann war sie dahintergekommen, dass es sich bei der anderen Frau um Jeanie, seine Sekretärin, handelte. Und das konnte sie ihm nicht verzeihen. Zu viele Grenzen waren überschritten worden. Jeanie war seit zehn Jahren Dans Sekretärin. Waren diese Jahre ein einziger langer Flirt gewesen, und ging es tiefer zwischen den beiden, wie Jo schon öfter gemutmaßt hatte? Warum konnte er ihr nicht einfach das Hotel nennen?
    »Ich bin gerade am Kochen«, sagte sie und hielt ihre Haare mit dem Unterarm aus der Stirn.
    »Sorry, mach nur weiter. Ich warte im Auto«, sagte er unsicher. Er war in Manchester aufgewachsen und hatte immer noch den typischen näselnden Akzent.
    Jo stieß die Tür hinter ihm zu. »Bleib ruhig. Hast du schon gegessen?«
    Dan brachte ein verkniffenes Lächeln zustande. »Wenn du kochst?«
    Sie zog das Geschirrtuch von ihrer Schulter und schlug es gegen sein Bein. »Sehr komisch.«
    »Was hast du für einen Eindruck?«, fragte er, als er Jo durch den Flur folgte.
    »Von Rita? Der Mörder hat sich eine Menge Mühe gemacht.«
    »Ich habe schon befürchtet, dass du das sagst«, entgegnete Dan, warf einen Blick ins Wohnzimmer und rief: »He, hast du keine Hausaufgaben mehr zu machen?«
    Jo fing an, umständlich eine Knoblauchzehe auf dem Küchenblock zu schälen. Sie hatte beim Kochen zwei linke Hände.
    Dan entdeckte den Post-it-Zettel und öffnete die Klappe der Geschirrspülmaschine. »Was ist damit?«
    »Tut’s nicht mehr«, sagte sie, während sie die Rückseite einer Tube Tomatenmark studierte.
    Er zog die Maschine ruckweise unter der Arbeitsfläche hervor, als wäre sie federleicht, nahm die Einsätze heraus und kniete sich hin, um sie von innen zu untersuchen. Jo hatte schon immer seinen Schulterumfang bewundert. Sie zwang sich wegzusehen.
    »Sie ging auf den Strich«, bemerkte er, griff hinter die Maschine und ruckelte an etwas.
    »Das dachte ich mir.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Du hättest da nicht allein reingehen dürfen. Stell dir vor, der Täter wäre noch in der Wohnung gewesen. Wenn dir was passiert wäre.«
    »Ich war ja nicht allein. Foxy war bei mir.« Jo warf die Tube hin und schabte die Zwiebeln in die Pfanne. Das Zischen übertönte Dans Schnauben.
    »Die Spurensicherung ist nicht glücklich damit«, fuhr er fort und griff geschickt um sie herum, um die Hitze zu reduzieren und einen Schraubenzieher aus einer Schublade voller Krimskrams herauszufischen.
    »Tja, die Kunst des freien Schwebens beherrsche ich leider noch nicht«, erwiderte Jo, während sie das Tomaten mark zuerst auf einen Löffel, dann aber direkt in die Pfanne drückte.
    Dan schüttelte den Kopf, richtete sich auf und nahm ihr die Tube weg. »Wir hatten einen anonymen Tipp bekommen, dass dort eine Leiche liegen sollte, und eine Einheit von der Spurensicherung war schon unterwegs dorthin«, sagte er und ging wieder auf ein Knie. »Deshalb

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