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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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halten, was sie nicht waren. Ich wusste, dass es falsch wäre, wenn du sie heiratetest, ganz gleich, wie tief eure gegenseitige Zuneigung war. Und weißt du auch, warum? “
    „Du dachtest, ich sei nicht sanft genug für sie“, entgegnete Jack unverblümt. „Du wusstest um meine gewalttätige Vergangenheit und mein aufbrausendes Wesen, und du glaubtest, Charlotte hätte etwas Besseres verdient, nach all dem, was sie durchgemacht hat... und das hatte sie auch. “
    „Nein, da irrst du dich gehörig, Jack. Ich wusste, dass du und Charlotte nicht füreinander geschaffen wart, weil du immer nur das Opfer in ihr gesehen hättest. Nachdem du jahrelang die Rolle des älteren Bruders für sie erfüllt und sie als scheues, ängstliches, misshandeltes kleines Mädchen betrachtet hast, hättest du ein Leben lang versucht, sie vor dem Rest der Welt zu beschützen, und sogar vor dir selbst. Du hättest sie nie wie eine Ebenbürtige behandelt. Durch deine Liebe und den Wunsch, sie zu beschützen, hättest du sie in ein enges Korsett gezwängt, das sie daran gehindert hätte, sich selbst etwas abzuverlangen und zu entdecken, was alles in ihr steckt. Und Charlotte hätte dir die Luft zum Atmen genommen“, fuhr Genevieve fort, „wenn auch nicht absichtlieh. Als ihr Ehemann hättest du jedes Mal Schuldgefühle gehabt, wenn du sie zurückgelassen hättest, um auf eine deiner langen Reisen zu gehen, ganz gleich, wie dringend du es nötig hattest, Schottland zu verlassen und in die weite Welt zu segeln. Am Ende hättest du ihr das übel genommen. Sie hätte dich, auch ohne es zu wollen, gezwungen, dein Temperament zu unterdrücken, denn du hättest gefürchtet, Charlotte sei zu zerbrechlich und zu empfindsam, um damit zurechtzukommen. Und zu guter Letzt wären deine Wut und deine Verachtung gegenüber der Welt ins Unermessliche gestiegen. Du hättest immer geargwöhnt, Charlotte würde wegen ihrer eigenen unglücklichen Vergangenheit verachtet, und ihr hättet beide darunter gelitten. Was du brauchst, ist eine Frau, die deine Stimmungen und Leidenschaften annehmen kann und keine Angst hat, dir die Stirn zu bieten. “
    „Mir leuchtet nicht ganz ein, warum irgendetwas davon jetzt von Bedeutung sein sollte. “ Jacks Tonfall war gereizt. „Charlotte hat Harrison geheiratet, und ich war verdammt glücklich für sie, nachdem ich wusste, was für eine Art Mann er war. “
    „Du warst auch erleichtert, weil du dich nicht länger für ihr Glück verantwortlich fühltest. “
    Er schwieg.
    „Meine Frage an dich lautet also: Wer, glaubst du, ist für dein Glück verantwortlich? “
    „Niemand. “
    „Falsch. Du selbst bist es. Nur du kannst entscheiden, was dich wahrhaft glücklich macht, Jack. “
    „Ich bin glücklich. “
    „Ich habe dich nie zuvor so verzweifelt gesehen. “
    „Ich bin nicht verzweifelt! “
    „Warum habe ich dann den Eindruck, etwas breche dir das Herz? “
    „Weil du auf Charlotte gehört hast, nehme ich an, und sie glaubt offenbar, dass es mir schlecht geht. “
    Nach einem langen Augenblick der Stille fragte Genevieve schließlich: „Liebst du Amelia Belford, Jack? “
    Ihm entfuhr ein freudloses Lachen. „Es würde nichts ändern, wenn ich es täte. Sie würde nie einen Mann wie mich heiraten. “
    „Und was für ein Mann ist das? “
    „Ein Bankert“, sagte er bitter. „Ein Gassenjunge. Ein Dieb. Ein Straßenkämpfer. Ein Sträfling. Ein mäßig erfolgreicher Unternehmer. Such dir etwas aus! Nichts davon entspricht dem, was Amelia Belford sich unter einem geeigneten Ehemann vorstellt. “
    „Und wie sollte der in ihren Augen sein? “
    „Reich. Vorzugsweise ein Adliger mit riesigem Anwesen und einem Haufen Geld. Jemand, der Zeit und Muße hat, sie auf Bälle zu begleiten, mit ihr zu tanzen und all diese Spielchen der feinen Gesellschaft mitzuspielen. “
    „Mir scheint, Lord Whitcliffe hat ihr genau das geboten. Doch sie hat es ausgeschlagen, um mit dir durchzubrennen. “ „Sie ist nicht mit mir durchgebrannt“, widersprach Jack. „Sie ist fortgelaufen, und weil sie zufällig in meine Kutsche gestiegen ist, habe ich ihr geholfen. Sie hatte beabsichtigt, Viscount Philmore zu heiraten, doch wie sich herausstellte, war der verweichlichte kleine Fatzke bereits mit einer anderen verlobt. “ Er schnaubte verächtlich.
    „Und so ist sie bei dir geblieben. Sie kam nach Inverness, und soweit ich von deinen Geschwistern weiß, legte sie sich eine neue Identität zu, besorgte sich eine Anstellung

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