Ophran 3 Die entflohene Braut
ihrer Kehle. Amelia hatte sich für recht erfahren im Umgang mit Männern gewähnt angesichts der Heerschar von Aristokraten, die sie bei der erstbesten Gelegenheit in einen stillen Winkel entführt und ihr unsterbliche Liebe geschworen hatten. Sie war nicht ein Mal, sondern zwei Mal verlobt gewesen, und während der alte Whitcliffe dankenswerterweise nie die Neigung verspürt hatte, seine welken Lippen auf die ihren zu drücken, war Percy in dieser Hinsicht weniger zurückhaltend gewesen. Doch nichts ließ sich mit dem heftigen Verlangen vergleichen, welches sie nun durchströmte. Amelia wusste nicht, wie sie auf einen derart sinnlichen Angriff reagieren sollte, und so blieb sie einfach stehen, hielt sich an Jack fest und gab sich seinem leidenschaftlichen Kuss hin.
Plötzlich zog er sich von ihr zurück.
Ein Gefühl von Verlust überkam sie. Ohne nachzudenken, schlang Amelia die Arme um seinen Nacken, zog Jack abermals zu sich hinab und presste ihre Lippen auf die seinen. Er verharrte reglos. Amelia wimmerte und strich zaghaft mit der Zungenspitze über seine Lippen. Ein paar quälende Sekunden lang tat er nichts.
Dann stöhnte er auf, riss Amelia in seine Arme und öffnete die Lippen. In einem verborgenen Winkel seines Bewusstseins war Jack klar, dass es falsch war, was er tat. Doch die Gründe dafür erschienen ihm verschwommen und weit entfernt, als er Amelias süßen Mund erkundete und sie fest an seine harte Brust drückte, während seine Hände über die üppigen Kurven ihres spärlich bekleideten Körpers wanderten. Sie erwiderte seinen Kuss voller Inbrunst und umspielte seine Zunge mit der ihren, bis er glaubte, er müsse den Verstand verlieren.
Die Wolldecke glitt von Amelias Schultern und blieb zu ihren Füßen liegen, so dass sie nur noch das dünne Baumwollnachthemd am Leib trug. Doch selbst diese zarte Barriere erschien ihr unerträglich, als Jack seine kräftigen Hände an ihrem Rücken hinab und über ihre Hüften wieder hinauf zu ihren Brüsten gleiten ließ. Amelia seufzte vor Wonne, als er eine ihrer Rundungen umfasste und sie behutsam drückte. Jack stieß ein heiseres, lustvolles Stöhnen aus, strich mit dem Daumen über die zarte Brustspitze, die sich sogleich straff aufrichtete, und widmete sich dann, Amelia noch immer küssend, der anderen Brust. Amelia verspürte einen geheimnisvollen Schmerz zwischen ihren Schenkeln und hatte das Gefühl, ihr Körper stehe in Flammen. Sie schmiegte sich eng an Jack und grub die Fingerspitzen in seine Schultern und seinen Rücken, getrieben von der Sehnsucht nach mehr, auch wenn sie nicht mit Sicherheit wusste, wonach es sie verlangte.
Jacks Hand glitt an ihrem Körper hinab und schlüpfte unter den groben Baumwollstoff ihres Nachthemds. Bevor Amelia seine Absicht durchschaute, strich er über das seidige dunkle Dreieck zwischen ihren Schenkeln. Und dann liebkoste er ihren warmen feuchten Schoß. Amelia rang nach Atem vor Schreck, Scham und Wonne. Sie sollte Jack daran hindern, das wusste sie, stattdessen jedoch ließ sie sich gegen ihn sinken und küsste ihn noch inbrünstiger. Er liebkoste sie unermüdlich, erkundete ihre verborgenen Lippen mit zärtlicher Entschlossenheit, bereitete ihr süße Qualen, umschmeichelte sie, bis die Empfindungen, die sie durchströmten, übermächtig wurden. Den Mund noch immer auf den seinen gepresst, klammerte sie sich hilflos an ihn und spreizte die Schenkel. Endlich löste sie ihre Lippen von den seinen und bedeckte Jacks narbige Wange, sein kräftiges Kinn und den von Adern durchzogenen Hals mit atemlosen Küssen. Dann riss sie sein Hemd auf und entblößte Jacks gebräunte, muskulöse Brust. Sie wollte seine Haut spüren, doch ihr Atem ging stockend, und sie verlor mehr und mehr die Gewalt über sich. Jacks Finger glitten auf und ab, kreisten umher, forschten, suchten, streichelten, sponnen ein goldenes Netz der
Wonne, bis Amelia rettungslos darin gefangen war. Sie klammerte sich verzweifelt an ihn, und Jack gab ihr mit seinem starken Arm Halt, während er sie mit der freien Hand unermüdlich liebkoste und Küsse auf ihre Schläfen, ihr Ohr, ihre Kehle und ihre empfindliche Halsbeuge drückte. Amelias Atem kam in flachen Stößen, und ihr Körper schien zu schmelzen. All das jedoch hatte keine Bedeutung angesichts der von Sekunde zu Sekunde heftiger werdenden Empfindung in ihrem Innern. Amelia vermochte kaum zu atmen, konnte nicht sprechen, konnte an nichts anderes denken als an Jacks Liebkosung, die ihr dennoch
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