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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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besprechen. Er hatte vor, nicht länger als drei Tage in Inverness zu bleiben, ehe er an Bord seines Schiffes nach Ceylon stieg. Er hatte keine Zeit, nach London zu fahren, um Miss Belford bei ihrem Geliebten abzuliefern. Doch was zum Kuckuck sollte er mit ihr anfangen? Er konnte sie kaum gegen ihren Willen mit nach Inverness schleppen und sie dann ihrem Schicksal überlassen. Indem er ihr geholfen hatte, ihrer Vermählung mit Whitcliffe zu entgehen, hatte er ungewollt auch die Verantwortung für sie übernommen, zumindest vorübergehend.
    Das Vernünftigste war, Miss Belford der sicheren Obhut eines anderen zu übergeben. Dies würde seine geschäftlichen Angelegenheiten zwar um ein oder zwei Tage verzögern, doch es würde Jack auch von jeglicher weiteren Verantwortung für ihr Wohlergehen befreien. Wenn Philmore so glücklich war, sie wiederzusehen, wie Miss Belford behauptete, konnte er sie dessen liebevoller Fürsorge überlassen, und die beiden konnten heiraten oder was immer ihnen beliebte, und er konnte sich wieder seinen eigenen Angelegenheiten widmen.
    „Oliver“, rief er, „wir fahren doch nach London! “
    Oliver brachte die Pferde jäh zum Stehen und wandte sich zu Jack um, die weißen Brauen missbilligend zusammengezogen. „Sind Sie sicher, Junge? Ich kann auch ein Weilchen am Wegrand warten, bis ihr beide euch einig seid. Hab ohnehin nichts Besseres zu tun an diesem verdammten Nachmittag. “
    „Ich bin ziemlich sicher, Oliver“, entgegnete Jack, völlig unbeeindruckt von der ungehobelten Art des alten Mannes. „Bring uns nur, so schnell du kannst, dorthin. “
    „Na schön. Also dann, auf nach London! “ Er brummte noch etwas, das Jack nicht genau verstand, und knallte die Zügel dann geschickt über die Hinterteile der Pferde.
    „Ist er immer so... unhöflich? “ fragte Amelia verwundert. „Des Öfteren. “
    „Warum entlassen Sie ihn dann nicht? “
    „Weil er schon seit Jahren zur Familie gehört. “
    Amelia konnte sich keinen Reim darauf machen. Ihre Mutter hatte zahllose Dienstboten wegen viel geringerer Vergehen entlassen als die dreiste Art, die Oliver sich Jack gegenüber herausgenommen hatte. Und keiner von ihnen war je als Teil der Familie betrachtet worden.
    „War er immer Kutscher? “ Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein anderer Arbeitgeber die Unverschämtheiten des alten Mannes dulden würde.
    „Nein, früher war er ein Dieb. “ Der ungläubige Ausdruck auf ihrem Gesicht belustigte ihn. Sie war nie einem Verbrecher irgendeiner Art begegnet - jedenfalls nicht wissentlich. „Haben Sie seine Referenzen nicht überprüft? “
    »Eigentlich habe nicht ich ihn eingestellt“, erklärte Jack. „Meine Mutter hat ihn vor Jahren in Dienst genommen. Sie hat ihn direkt aus dem Gefängnis von Inverardy zu sich nach Hause geholt und gewiss nicht erwartet, dass er irgendwelche Referenzen vorweist. “
    „Hat es ihr keine Sorge bereitet, einen gefährlichen Kriminellen unter ihrem Dach zu beherbergen? “
    Er zuckte die Schultern. „Abgesehen von seiner scharfen Zunge ist Oliver nicht gefährlich. Meine Mutter hilft gern Menschen, die sich in einer unglücklichen Lage befinden. “ „Dann haben Sie mit ihr etwas gemeinsam. Sie haben beide ein sehr gutes Herz. “
    Jack schwieg. Es kam nicht oft vor, dass ihn jemand für gutherzig hielt.
    „Verzeihen Sie“, bat Amelia und unterdrückte ein Gähnen. „Ich fürchte, ich habe vergangene Nacht nicht besonders viel Schlaf gefunden - ebenso wenig wie in den Nächten davor, um genau zu sein. “
    „Bis London sind es einige Stunden Fahrt. Sie sollten versuchen, sich ein wenig auszuruhen. “
    „Ich glaube nicht, dass ich in dieser engen Kutsche schlafen kann. Damit will ich natürlich nicht andeuten, dass Sie mir den Platz wegnehmen“, ergänzte sie rasch, obwohl Jacks hünenhafte Gestalt und seine langen Beine in Wahrheit einen Großteil des verfügbaren Raumes beanspruchten. „Es ist dieses alberne Kleid, das es mir unmöglich macht, mich bequem hinzusetzen. Meine Mutter hat es bei Charles Worth in Auftrag gegeben, dem berühmten Modeschöpfer aus Paris. “ Um mehr Platz zu haben, begann sie beherzt, den kostbaren Seidenstoff niederzudrücken, der sich um sie bauschte. „Vermutlich sagt Ihnen der Name nichts“, fügte sie hinzu, als sie sich daran erinnerte, dass ihr Gegenüber nie etwas von Viscount Philmore gehört hatte.
    „Doch, der Name ist mir geläufig. Ich achte zwar nicht besonders auf die Damenmode, doch

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